Display MoreWenn die Menschen für den TB interessieren, und dann sie würden diesen Film sehen, dann es könnte sie abschrecken, und die ganze geistige Pracht von dieser Tradition würde verloren gehen.
Was die Leute vom tibetischen Buddhismus abschrecken könnte, das sind vielmehr genau die in der Dokumentation geschilderten Zustände. Und das ist verdammt noch mal auch gut so, und zwar so lange diese Zustände so sind, wie sie sind. Da entpuppt sich die ganze "geistige Pracht" nämlich als billige Talmi-Dekoration eines Puffs.
Genau deswegen ist es wichtig, diese Zustände öffentlich zu machen, weil sie sich sonst nämlich nicht ändern. Und wenn der Dalai Lama kein lavierender Politiker wäre, sondern ein ernstzunehmender Dharmalehrer, dann würde er sein Renommée bei allen vier tibetischen Hauptlinien nutzen, um offen und aktiv gegen diese Zustände vorzugehen, statt sie zu begünstigen. Es können gar nicht genug Leute von dieser Art 'tibetischem Buddhismus' abgeschreckt werden. Der Laden - und da rede ich von den Institutionen - ist genauso moralisch korrupt und verkommen wie die katholische Kirche. Es haben das bloß bislang erschreckend wenige Buddhisten gemerkt.
Aber hey - nix für ungut. Ich versuche nur behilflich zu sein bei der Aufgabe, einen Lehrer wirklich gründlich zu prüfen, bevor man ihm blind vertrauen kann. Soll ja angeblich bei den 'Tibetern' so Brauch sein, weswegen da auch so selten was schief geht. Wobei ich persönlich blindes Vertrauen selbst nach gründlicher Prüfung immer noch für keine gute Idee halte; in meiner Tradition zieht man es vor, auf Nummer sicher zu gehen und die Buddhas, denen man gelegentlich begegnet, zu erschlagen. Was auch nicht jeder auf die Reihe kriegt, wie ich gerne zugebe. Muss ja auch nicht sein, aber wenigstens genau hinschauen sollte man dann schon. Sonst landet man womöglich noch bei dem Bodhisattva-Job, einem alten Fettsack mit Hämorrhoiden den Arsch abzuwischen. Vorausgesetzt, man sieht attraktiv genug aus, um sich als Dakini zu qualifizieren. Nur mal als Beispiel für die unappetitlichen Details in Sogyals Harem, die der Film verschwiegen hat, die aber u.a. aus den Aussagen der auch im Film interviewten Ex-Dakini 'Mimi' bekannt sind. Und das alles hat Seine Heiligkeit jahrelang 'übersehen', so wie Du jetzt die Begünstigung dieses Schweinestalls durch den Dalai Lama übersehen willst. Bitte, tu Dir keinen Zwang an. Ich habe fertig.
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Ich habe mich in den letzten Tagen gefragt warum da so viele Menschen wegschauen wollen, bzw sogar den Opfern und der Sangha eine gewisse Mitschuld geben.
Weil man seine Hoffnung in diese Tradition und in diese Lehrer gesteckt hat.
Man hat dort seine Zuflucht gefunden, und möchte gar nicht wissen, was die so machen.
Aber auch wenn der Lehrer so ein Monster ist, oder zumindest ein feiger Mittäter, dann bedeutet das noch nicht, dass die ganze buddhistische Lehre für die Katz ist.
Das war für mich am Beginn meiner Praxis immer ein Trost.
Mein Frieden hängt nicht mehr von einem Lehrer, einer Tradition und meinen äußeren Umständen ab.
Etwa 2012 musste einer meiner Lehrer die Robe ablegen und für ein paar Monate ins Gefängnis.
Er hat sich zwar selbst nicht bereichert mit den Spenden, hatte aber einen äußerst fragwürdigen Umgang mit dem Geld. Zusätzlich hat er noch finanzielle Ratschläge gegeben, die dann wohl in die Hose gegangen sind.
Wäre das ein paar Jahre früher passiert, dann hätte ich ihn wohl gegen jede Kritik verteidigt und mein Glück wäre von dieser Situation abhängig gewesen.
Aber meine Praxis hatte da schon Früchte getragen.
Ricard hat sich inzwischen schon entschuldigt. Es gibt da ein Statement (auf französisch) von ihm.
🙏🙏🙏