Der erste Schritt ist es sicherlich von einer Haltung die das Problem in "bösen Menschen" und "bösen Gruppen" zu einem Denken in Strukturen überzugehen, wo man sich dann fragt, unter welchen Bedingungen es genau passiert, das Klima entsteht in dem Mißbrauch begünstigt und geduldet wird.
Eine guter Punkt ist natürlich, dass Gruppen Lehrer mit so einem Nimbus ausstatten, der ihnen dann die Macht gibt, die sie mißbrauchen können.
Gerade für säkukaren Buddhisten liegt es nahe diesen Nimbus mit dem Heiligen und dem Autoritären zu identifizieren und zu hoffen, dass die Vermeidung religiöser und autoritärer Muster dabei hilft demokratischer und infividualistische Strukturen zu schaffen. Und zu hoffen, das ein Lehrer ohne Heiligenschein seinen Schülern auf Augen höhe begegnet.
Aber das ist - so verstehe ich Leonie - zu kurz gedacht, weil das
traditionelle "Heilige" ja nicht der einzige und auch nicht der vorrangige Nimbus unserer Zeit ist. Gerade so eine kapitalistische Logik des Verkaufens kann ja Träume und Sehnsüchte anfachen. In vielen amerikanischen Megachurches sieht man ja wie gut Marketing und religiöse Inhalte ineinandergehen.
Leonie spricht von "Japaner und anderen Natives" als Markenkern. Es ist ja Reiz des Authentischen, des Geheimnisvollen, Exotischen der Buddhismus zum Andockpunkt für Sehnsüchte macht. Von daher sollte Buddhismus vielleicht einfach maximal langweilig, nüchtern und unexotisch sein. Denn Mara ist ja der Kind des Marketings.