Für mich logisch nicht ganz nachvollziehbar bei diesem Modell ist, dass ein Bewusstseinsobjekt - nämlich das Sterbebewusstsein - das alte Subjekt verlassen soll um dann in einem neu entstehenden Subjekt (verknüpften khandha) als Wiederverknüpfungsbewusstsein aufzutauchen.
Sollte es heißen: nämlich des Sterbebewusstseins? Das Sterbebewusstsein ist ja kein Objekt, sondern ein Bewusstseinstyp mit einer spezifischen Funktion: das Sterben.
In Leben X hat das Wiedergeburtsbewusstsein, das Bhavanga und das Sterbebewusstsein nur ein Objekt. Das Wiedergeburtsbewusstsein in X+1 nimmt nicht das Objekt des Sterbebewusstseins aus X als Objekt. Das Objekt von Wiedergeburtsbewusstsein, Bhavanga und Sterbebewusstsein in X+1 ist das Objekt des letzten "Prozessbewusstseins" aus X. Also: Objekt-Prozessbewusstsein X > Objekt-Sterbebewusstsein X > Objekt-Prozessbewusstsein X als Objekt von Wiedergeburtsbewusstsein, Bhavanga und das Sterbebewusstsein in X+1.
Ein weiterer Punkt: das Bhavanga ist keine immer anwesende Unterströmung von Bewusstsein. Es gibt im Theravada immer nur ein Bewusstsein in einem Bewusstseinsmoment. Bhavanga stoppt, "Prozessbewusstsein" beginnt und dann immer so weiter. Bhavanga ist also kein "Parallelbewusstsein", sondern es ist eine Entweder-Oder-Situation.
Erstmal nur soweit.