Hallo GKH,
vielen Dank für Deine Antwort!
Es ist weniger eine absolute Wahrheit, die ich äußern möchte, sondern mir bereitet z.B. eher das Schwierigkeiten, was ich zumindest bislang als rechte Rede verstehe. Nämlich nicht die Unwahrheit zu sagen, nicht zu tratschen etc.
Dass ich in meinem Beruf umgeben bin von Leuten, die von Macht, Gier und Eitelkeiten befallen sind, macht es mir unheimlich schwer in dieser Umwelt im buddhistischen Sinne zu interagieren. Beispielsweise kenne ich Lügen und Fehlverhalten von vielen Kollegen, Vorgesetzen und Mitarbeitern. Wenn mich aber jemand fragt, ob ich wüsste wer dieses oder jenes getan oder gesagt hat, oder was ich von diesem oder jenem Fehlverhalten halte, dann schweige ich entweder oder tue so, als ob ich es nicht wüsste. Würde ich alle Fragen, die mir gestellt werden wahrheitsgemäß beantworten, würde ich meiner Ansicht nach nach kurzer Zeit nur noch Meetings mit dem Personalchef und dem Vorstand haben, wenn Du weißt, was ich meine
Aber allein auch im familiären Umfeld, weiß ich nicht so recht, wie ich mich verhalten soll. Wenn es mir schlecht geht und mein alter Vater mich fragt, wie es mir geht, sage ich "Alles OK, mach Dir keinen Kopf". Ich will eben vermeiden, dass er sich Sorgen macht, wo er doch schon genug Sorgen hat.
Ich finde es schwer, mein Leben komplett auf den Buddhismus auszurichten, obwohl ich dies natürlich jeden Tag aufs Neue versuche.
Man ist in dieser gesellschaftlichen Struktur seit Jahrzehnten verflochten und plötzlich entdeckt man diese wunderbare Lehre Budddhas - will sie umsetzen, aber stellt sich die Frage, ob das so überhaupt möglich ist, wie Buddha es uns im achtfachen Pfad nahegelegt hat.
Deswegen liegt es mir sehr am Herzen zu erfahren, wie ihr mit den alltäglichen Situationen umgeht, die es mir so schwer machen.