Beiträge von SteFo im Thema „Kann man Lehrer und Lehre trennen?“

    Wenn "die Lehre" das Konstrukt von Menschen ist

    Die Lehre ist eine aus Erfahrungen mit der Wirklichkeit gewonnene Methode. Auch wenn die Wirklichkeit "zusammengesetzt" ist, sind weder Erfahrungen noch Wirklichkeit Konstrukte im Sinne von Theorien. Die Lehre wird dann zum Konstrukt, wenn sie ohne Erfahrungen mit der Wirklichkeit theoretisch und leer bleibt und so missverständlich wird.

    Da könnte man sich nun endlos und kontrovers drüber unterhalten und doch entkäme man damit nicht dem Sumpf der menschlichen Konstrukte.

    Erkenne einfach an, das Trungpa ein Scharlatan war. Ein Täter. Jemand der das Buddhadharma sicher nicht verstanden hat.

    Mir ist bekannt, dass er ein Säufer war. Ob ein Säufer das sog. "Buddhadharma" - was immer das ist - sicher verstehen kann, dazu liegen mir keine Erkenntnisse vor. Im allgemeinen weltlichen Verständnis ist es allerdings nicht ratsam, den Aussagen eines Säufers zu folgen.

    Ich denke man tut sich leichter, wenn der Lehrer nicht von dieser Welt ist, und alle, die lehren, bloß Lehr-Beauftragte sind.

    Damit stellt sich die Frage nach der Legitimation der Beauftragung - also nach dem 'Auftraggeber'. Wenn der "nicht von dieser Welt" ist, kann sich jeder als dessen Beauftragter ausgeben. Das sind dann die Stellvertreter Gottes auf Erden - ein zwar etwas weniger ehrgeiziger Legitimitätsanspruch, dessen Begründung allerdings genauso windig ist wie die, ein Übermensch zu sein. Vielleicht ein kleines bißchen glaubhafter - aber sonst um keinen Deut besser.

    Eine "windige Begründung" find ich ehrlicher als zu behaupten, man hätte irgendwas geschnallt und leite davon die Legitimation ab. So kann dann jeder wissen, auf wen er sich einlässt: keiner der verstanden hat, was er lehrt, sondern nur einer, der sich beauftragt fühlt.

    Ist ein sog. "Lehrer" tatsächlich bloß Lehr-Beauftragter, dann ist die Lehre unabhängig von den charakterlich-moralischen Eigenschaften der Person des Lehr-Beauftragten zu verstehen, in Abhängigkeit vom didaktischen Geschick des Lehr-Beauftragten natürlich.

    Fazit: Man kann - oder besser - man sollte Lehr-Beauftragten und Lehre trennen.

    Wir sprechen hier ja von spirituellen Lehren. Und bzgl. diesen kann ein Lehr-Beauftragter nur nach bestem Wissen und Gewissen die Doktrin vermitteln. Diesbzgl. gibt es dann keinen Unterschied zu weltlichen Lehren wie den Wirtschaftswissenschaften.

    Ist ein sog. "Lehrer" tatsächlich bloß Lehr-Beauftragter, dann ist die Lehre unabhängig von den charakterlich-moralischen Eigenschaften der Person des Lehr-Beauftragten zu verstehen, in Abhängigkeit vom didaktischen Geschick des Lehr-Beauftragten natürlich.

    Fazit: Man kann - oder besser - man sollte Lehr-Beauftragten und Lehre trennen.