Hier ein erschütternder Bericht:
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Ich bezweifle, dass er so ein hohes Ansehen hätte, wenn seine Methoden ohne Gewinn wären.
Und falls "durch seine Methoden irgendwas gewonnen" eine transitive Relation ist, möchte ich mich hier bei Pema Chödrön für den Gewinn bedanken, den ich aus ihren Büchern ziehe.
Ich denke es macht Sinn, das aus der Zeit heraus zu betrachten. Es gab in Tibet sicher recht viel gebildete Lamas, die über den Buddhismus sehr viel mehr wußten.
Das Besondere an Chögyam Trungpa lag aber darin, dass er als einer der wenigen Lamas so viel Ahnung von Westen hatte und von daher kulturelle Brücken bauen konnte. Er war jung, er war unkonventionell und charismatisch - als einer der Wenigen sprach er sehr gut Englisch und weil er in England fünf Jahre vergleichende Religionswissenschaft studiert hatte, war er in der europäischen Geistesgeschichte fit und fand gute und manchmal sogar brillante Anküpfungspunkte. Es war diese Vermittlungsfunktion in der er seine Triumphe feierte.
Die Ausbreitung des tibetischen Buddhismus in den Westen geschah ja unter einem großen Zeitdruck - viele Lamas waren aus Tibet vertrieben worden und von daher schickte man Leute als Lehrer , bei denen man unter normalen Bedingungen noch ein Jahrzehnt gewartet hätte bis sie "ausgereift sind".
Aber in so einer Situation erschien Chögyam Trungpa als ein großer Joker.Er konnte buddhistische Lehren so vermitteln, dass sie für die Leute nicht spießig oder altbacken wirkte, sondern gerade durch seine Betonung von Freheit könnte er sich direkt in die Gegenkultur der späten 60uiger hineinkatapulieren und Idole wie den Dichter Allan Ginsberg zu als Anhänger gewinnen.
Aber je mehr man sich streckt, je unterschiedliche Sachen man unter einen Hut bringen will, desto schwerer wird es.
Ich kann mir vorstellen dass es zu keiner Zeit eine Helloween Party bei der es zu Alkoholexzessen, Nacktheit Gewalt und Chaos kommt, wohl nicht so selten war - aber es ist eben meilenweit von dem entfernt, was man in einer buddhistischen Institution erwarten sollte.
Wie könnte es zu so etwas kommen? Macht es Sinn, dass als Resultat eine Überstreckung zu sehen, wo innerhalb kürzester Zeit versucht wurde zwischen gänzlich unterschiedlichen Kulturen Brücken zu bauen und man krachend in die Tiefe stürzte?
Für die weiter oben zitierte Christiane A Chandler ist die Situation klar. Für sie wurden Unschuldige, gut erzogene Westler von einem bösen Kontrollsystem
verführt, der aus tibetischen Klöstern kam.
Für sie ist der gesamte tibetische Buddhismus und sogar der Mahayana ein Kult:
Zitat Deep inside the Lamaist Tantric net, Chandler found that all Tibetan lamas teach from the same Vajra-master, coercive plan; whether they call it Shambhala, Mahamudra, Vajrayana, Dzogchen or Mahayana Buddhism. It is all the same: a Tantric cult of mass manipulation and thought-control, designed to undermine the reasoning abilities of educated westerners, change their values, perceptions and behaviors, and turn them into obedient devotees and change agents for the lamas; no longer able to think and act for themselves.
Aber macht es Sinn den westlichen Pol zu entlasten? Könte ein traditionellen Lamas sogar Trungpa als vielversprechenden jungen Manns sehen, der der westlichen Dekadenz anheimfiel? Also das Problem ebenso einseitig auf der anderen Seite sehen?
Es handelt sich um eine historische Anknüpfung, bei der buddhistische Ideen von Freheit auf die Idee von Freheit einer Alternativkultur traf und versucht wurde eine Brücke zu bauen z.B am "Jack Kerouac School of Disembodied Poetics"
Take me to your poets!”
These are among the first words Naropa’s founder Chögyam Trungpa Rinpoche spoke upon arrival in the United States.
Under the guidance of Anne Waldman, Allen Ginsberg, John Cage, Diane di Prima, and Trungpa himself, the poetics department at Naropa University was born.
The intent? “To teach meditators about the golden mouth and to educate poets about the golden mind.”
Allen Ginsberg and Anne Waldman didn’t come to Boulder in the summer of 1974 expecting to found a poetics school named for the outrider Jack Kerouac. And yet, decades later, the Jack Kerouac School of Disembodied Poetics is bringing to light a dynamic, ongoing exchange of ideas about the history and legacy of the Beat Generation.
Naropa has been a host to beat authors and luminaries such as William S. Burroughs, Ken Kesey, Gregory Corso, Joanne Kyger, Philip Whalen, and Lawrence Ferlinghetti. Together, they helped create what Waldman calls the “Outride Lineage,” a heritage of powerful scholarship and counter-poetics operating outside the normative academic mainstream.
What is an outrider? In the words of Jack Kerouac School co-founder Anne Waldman, “‘outrider’ means being outside the academic mainstreams of poetry yet not ‘outside’ the worlds of poetry. You ride parallel."
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Wobei die Beats zwar natürlich wirklich cool waren, sie große Künstler waren, aber auch eine tragische, dunkle Seite hatten:
Kerouac Trank sich tot, Burroughs hatte seine geliebte Frau erschossen. Und auch Kein Kesey Idee ganzen Menschenmassen gegen ihren Willen LSD zu geben erscheinen aus heutiger Sicht genauso fragwürdig wie Allen Ginsberg sexuelle Verhältnisse mit Kindern. Ich denke die Idee, die beiden Freiheitsideen miteinander zu vermischen um Buddhismus "cool" zu machen, war von Anfang an problematisch.
Für mich ist es ein Fall von "Lost in Translation" und nichts, was man einseitig zum Anlass nehmen sollte, den tibetischen Buddhismus als Kult zu sehen - als böse autoritäre Lamas die unsere Jugend verderben.
Gerade Pema Chodrön hat ja gezeigt, dass es immer auch einen anderen Weg gegeben hätte, wo man vollständig innerhalb der Karma Kagyü Tradition die Kurve hatte schaffen können.