Na ja. Für "Bewußtsein" gibt es keine wissenschaftliche Evidenz, es sei denn man zählt das Gerede der Leute zu "wissenschaftliche Evidenz".
Das ist in der Wissenschaft aber schon lange kein Konsens mehr.
Wir hatten eine ähnliche Diskussion vor einiger Zeit schon einmal und ich will das darum nicht neu entfachen. Nur in Kürze ein Zitat von H.P. Dürr
Auf der begrifflichen Ebene gibt es innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses eine Vielzahl unterschiedlicher Auffassungen darüber, was unter „Bewusstsein“ zu verstehen ist. Ein Beispiel ist etwa „Zugriffsbewusstsein“. Hier geht es um die globale Verfügbarkeit von Informationen für die rationale Handlungskontrolle, das Denken, oder die Aufmerksamkeit. Ein anderer Bewusstseinsbegriff ist „phänomenales Bewusstsein“.
Während das funktionale Konzept des Zugriffsbewusstseins sich auf Informationen bezieht, beschreibt „phänomenales Bewusstsein“, wie sich das Erlebte anfühlt: Wie fühlt sich die Qualität der Rotheit als subjektives Erleben der Farbe Rot an? Wie fühlt es sich an, betrunken zu sein? Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein? In diesem Sinne verfügen auch viele Tiere über Bewusstsein.
Ein weiteres Beispiel ist der Begriff „präreflexives Bewusstsein“, für den es diverse Bedeutungsnuancen gibt. Im Wesentlichen ist damit aber der Aspekt des Bewusstseins gemeint, dessen Inhalt oder Vollzug entweder noch nicht oder prinzipiell nicht reflektiert werden kann. Ein anderer Begriff, der dem vorigen nahezukommen scheint und dem Buddhismus eher vertraut sein dürfte, ist das „primordiale Bewusstsein“ oder „Urbewusstsein“, von dem angenommen wird, dass es der „Grund des Bewusstseins“ ist.
All diesen Hypothesen über Bewusstsein ist aber gemeinsam, dass sie ohne materielle Grundlage nicht gedacht werden. Und Dürr war Physiker und nicht Bewustsseinsforscher. Seine, sagen wir mal, etwas exotischen Ansichten spielen im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs keine Rolle.