Beiträge von kristallklar im Thema „Welche Erkenntnis hat für Euch den Rest eures Lebens (positiv) verändert“

    Schwierig... also ich weiß nicht, ob ich dieses Erlebnis "gehabt" habe... und ja, dieses Erlebnis hat mich total verändert. Wenn ich wenigstens sagen könnte, es wäre wegen Drogen oder Medikamenten, aber... ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich habe das bis heute auch noch nicht verarbeitet und sobald ich versuche zu erklären, komme ich total in's Stolpern, habe Wortfindungsstörungen und Probleme meine Sätze zu beenden.


    Stell dir vor du hast an diesem Tag frei und nicht viel geplant... aus Gewohnheit machst du diese Meditation... Einatmen, "Ich bin nicht der Körper", Ausatmen "Ich bin nicht der Verstand". Und dann geht es die ganze Zeit so weiter... Einatmen, "Ich bin nicht der Gedanke". Ausatmen, "Ich bin nicht das Licht in diesem Raum"... Einatmen "Ich bin nicht der Geist", ... Ausatmen "Ich bin keine Intelligenz" ... und anfangs sind mir noch lauter Möglichkeiten eingefallen, bis ich auf den Raum in dem ich saß wechselte und alle Gegenstände abging... Einatmen, "Ich bin nicht die Decke"... Ausatmen... "Ich bin nicht das Sofa auf dem ich sitze"... Einatmen... "Ich bin nicht die Tür"... Ausatmen.. "Ich bin nicht die Kleidung"... Einatmen.. "Ich bin nicht die Kommode"... Ausatmen... "Ich bin kein Laminatboden" ...


    Da ich den ganzen Tag nichts wirkliches zu tun hatte und in dieser Woche sehr an meiner Meditationstechnik arbeiten wollte, gab es keine Grenze für diese Scannerei nach dem Motto "was ich nicht bin". Den Satz "Ich bin" sagte ich fast schon wie eine Maschine auf, verlor nicht selten die Konzentration und driftete in eine Art Entspannung ab, wo es plötzlich diese Regeln zu geben scheint... aber diese verflixte letzte Variable am Satzende... "Ich bin keine" oder "Ich bin nicht der/die/das" war einfach zu sagen... aber dann... Tür, Licht, ObjektXY, ... das machte es so schwer und mich gleichermaßen müde.. aber das war ja die Falle dachte ich... konzentriere dich, achte auf deine Haltung... und so hielt ich erstmal durch, blieb dabei... so wie Buddha da saß, egal was die Leute gesagt haben, darüber was der Tod ist...

    Und dann war da diese Pause, so plötzlich... komisch... bin ich eingeschlafen?


    Alles weitere fühlte sich eher wie ein Krampf an, so als wäre mein Kopf verkrampft, oder der Verstand... und das sage ich jetzt, weil da gerade wo ich schreibe so viele Gedanken waren, also gerade eben im gegensatz zu damals... da gab es einfach kein Feedback mehr, keine Antwort in mir... tod. So denke ich jetzt an den nächsten Satz, so kinderleicht... aber was war das damals nur für ein Problem...

    Als ich an Tod dachte, wollte mein Verstand das überprüfen, aber da war nichts mehr zum greifen.

    Auch wollte ich mich mit meinem Körper identifizieren, aber da war kein Körper mehr.

    Und da fängt es an sehr sehr komisch zu werden... weil ich mich frage wie kann das sein?

    Also als wer oder was, habe ich diese Erinnerungen gespeichert?

    Da wird es ehrlich gesagt verrückt für mich.


    Dann ließ ich einfach los... so als würde ich einschlafen... dann nur noch Automatismus... Und in diesem Automatismus, fühlte ich keine Schmerzen, was sehr komisch war und mich beschäftigte... auch so eine Wärme die ich noch nie so erleben konnte, frieden, fülle und geborgenheit... so als hätte mich meine Mutter an die Brust genommen...


    Irgendwann hat diese Erfahrung dann aufgehört und ich bin wohl eingeschlafen... Nach dem aufstehen, bekam ich total Panik, musste alles darüber in Erfahrung bringen und legte es als Traum erstmal ad acta.


    Nicht selten dachte ich auch an eine Nahtoderfahrung, weil ich in diesem Moment wie in einer Blase war... so gesehen frage ich mich auch, welcher Kontext das war? Von jetzt auf gleich einfach die Lichter aus, kein Körper mehr, kein Verstand der Sinn ergibt... aber irgendwas ist da doch?

    Und das habe ich nicht vergessen... dieses subtile Gefühl das die Seele hat?

    Aber auch wie sich alles von selbst regelte... erstmal so befremdlich, aber es läuft einfach weiter.


    Seit 2020 sitze ich nun im Stillen und versuche es mir immer noch zu erklären, aber ich übe mich auch in der schwersten Anweisung... es zu akzeptieren. Und vorallem akzeptieren, dass es eine Erfahrung gibt, die ich gar nicht erklären kann... aber da denke ich mir auch Herz, ganz gleich was man so denken kann...


    Aber was bleibt ist das ich es mir wohl niemals erklären werde können.

    Ich war mein ganzes Leben, immer da, oder davon überzeugt in diesem Körper zu sein, aber nach der Erfahrung...
    Kein Wort mehr darüber... in diesem Körper? Und schon fangen sie an zu lachen... die Gedanken, die wie sie auch heißen, in mir...

    Der hat echt gedacht, er sei in diesem Körper drinnen...

    Aber was soll daran auch falsch sein?