Das Selbst der Person, das durch die Selbstlosigkeit der Person im Dharma negiert wird, ist keine psychologische Kategorie, sondern eine verkehrte Ansicht, die sich in zwei Sichtweisen äußert.
Eine Form der verkehrten Ansicht ist die Auffassung, dass es eine beständige, teilelose und unabhängige Person gibt. Dies ist eine intellektuell erworbene Ansicht, die auf Lehrmeinungen, Ideologien usw. basiert. Sie wird in der Regel von Philosophen hervorgebracht. Diese Ansicht ist vom Buddha negiert worden. Allein schon mittels des abhängigen Entstehens kann man diese Ansicht problemlos widerlegen.
Die andere Sichtweise ist die Auffassung, dass es ein eigenständig-substanzielles Selbst der Person gibt. Ein eigenständiges Selbst der Person wäre ein Selbst der Person, das unabhängig von den Skandhas (p. Khandhas) existiert. Ein substanzielles Selbst der Person wäre ein Selbst der Person, das aufgrund eines Eigenwesens existiert. Auch diese Ansichten hat der Buddha negiert.
Indem man diese beiden verkehrten Ansichten über die Bestehensweise der Person negiert, negiert man aber nicht, dass es eine Person gibt. Eine Person gibt es. Das hat auch Buddha Sakyamuni nicht bestritten.
Wie existiert die Person also? Sie existiert als relative, abhängige Benennung und die Benennungsgrundlage der Person sind die Skandhas. Die Person oder das Ich oder das Selbst sind aber nicht die Skandhas, sondern sie existieren nur weil sie in Abhängigkeit von dieser Benennungsgrundlage benannt sind.