Beiträge von Amdap im Thema „Mut zur Veränderung“

    In Hinblick auf den Sterbeprozess regt das Tibetische Totenbuch ja auch an, sich zu den strahlenden Farben hinzuwenden und nicht den Fehler zu begehen, den trüben Farben zu folgen.

    Wobei es sich nicht immer um diegleiche Farbe handelt, wie z. B. trübes Blau/Gelb/Rot/Grün meiden und stattdessen zum strahlenden Blau/Gelb/Rot/Grün gehen, sondern manchmal ist es auch eine andere Farbe, die trüb ist und gleichzeitig kontrovers zu der anzustrebenden Farbe.

    Auch hier findet ja eine Veränderung statt, indem man durch die Anleitungen des Tib. Totenbuchs sanft zu der empfohlenen Farbe geleitet wird. Das erfordert für den sich im Sterbeprozess Befindlichen durchaus Mut.

    Es wäre interessant zu erforschen, ob die Farben, die da erscheinen, kulturell bedingt sind oder vielmehr aus einer tiefen Ur-Symbolik kommen und somit auf der psychologischen Skala allgemeingültig sind.

    Während einer Audienz beim Dalai Lama vor 23 Jahren habe ich ihn gefragt, wie es dabei wohl einem gläubigen Christen ergehen würde, und seine Antwort war: die Farben seien allgemeingültig und erscheinen jedem Menschen gleichartig (allerdings in anderen Gestalten, denn einem Christen werden bestimmt nicht die Dhyani-Buddhas erscheinen). Das spräche dann ja für eine allgemeingültige Ur-Symbolik.

    Allerdings: angenommen, ich sterbe, und jetzt steigt mir ein unerwartet ein strahlendes Violett auf. Soll ich dann "Mut zur Veränderung" aufbringen und schnell auf Grün wechseln? (Kleiner Scherz, ist nicht ganz ernst gemeint!).

    Die meisten Sterbenden, so heißt es, nehmen sowieso nichts wahr. Nur ein Blitz - oder noch nicht mal das - , dann Klappe zu und Affe tot. Also muss man sich darum nicht künstlich im Voraus sorgen. Es kommt, wie es kommt.


    Schaut Euch mal dieses Video an, sehr interessant:

    Warum sind wir so farbgesteuert? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE - YouTube

    In meiner Jugend habe ich mit Begeisterung "Das Tao der Physik", gelesen, aber wahrscheinlich nicht viel verstanden.

    Mir ging es genauso! Von Fritjof Capra.

    Die ersten Auflagen hießen aber auf Deutsch: "Der kosmische Reigen", ab 1975, so kenne ich es, doch später wurde es auf Deutsch umbenannt in "Das Tao der Physik", so wie das Original auf Englisch schon immer hieß.

    Es fängt immer mit Möglichkeiten an. So hat sich das Schach in das europäische, das persische, das chinesische und das japanische Schach aufgespalten. Viele Pfade sind möglich. Und man kann sich leicht eine Schule des tibetischen Buddhismus mit violetten Buddhaspekte vorstellen. Dies bedeutet aber nicht, dass alles zur Disposition steht. Wenn man japanisches Schachspieler dann spielt man japanisches Schach und wenn man europäisches Schach spielt, spielt man europäisches Schach.

    Ich spiele leider nicht Schach. Aber interessant, was Du da schreibst!

    Als ich noch nicht zur Schule ging, brachte eine Nachbarin mir die Grundlagen bei. Davon weiß ich aber nicht mehr viel.

    Was die Bildhaftigkeit des Tibetischen Buddhismus betrifft, da muss man bedenken, dass er u. a. auch auf dem alten Bön basiert. Ich weiß, dass es im Bön auch eine in Braun zu visualisierende Gottheit gibt (habe den Namen vergessen). Also braun ist den Tibetern geläufig, seltsamerweise das Violett aber nicht, das es jedoch im Hinduismus gibt, auf dessen tantrischer Version ja der Tib. Buddhismus ebenfalls basiert!

    Um nicht so weit abzuschweifen, sprach ich zunächst nicht an, dass man in der katholischen Kirche das Violett ja auch kennt, auch dort ist es die höchste spirituelle Farbe, zu Recht. In der Fastenzeit werden violette Gewänder getragen, Violett (oder Schwarz) auch zu Beerdigungen.

    Ich empfehle dir mal das Buch von Guy Deutscher: Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht.

    Super Tipp! Werde mich drum kümmern!

    Die meistens Menschen laufen, mangels adäquaten Gebrauchs des Verstandes, irgendwelchen Spekulationsblasen hinterher. Wenn man sich in so eine Blase für längere Zeit begibt, sei es eine Zen-Blase oder tibetische Blase, dann braucht es immer ein wenig Abstand, bis einem auffällt, dass das im wesentlichen Echokammern sind, in der sich Menschen sich wechselseitig bestätigen.

    Stelle mir das gerade plastisch vor! smilie_happy_291.gif

    Dann doch lieber eine tibetische Blase als eine Immobilienblase, hahaha!

    Ich habe mir soeben ein Arte-Video über Quantenmechanik angesehen.

    (Steven Weinberg: "Wenn du dich mit der Quantenmechanik beschäftigst, bist du danach nie wieder Derselbe")

    Gegen Schluss der Ausführungen wird eine Idee von vielfältigen Möglichkeiten angesprochen, welche den Teilchen innewohnt. Wenn zum Beispiel ein Quantencomputer die einzig durchführbare Möglichkeit für ein Teilchen auswählt, dann bedeutet es nicht, dass alle anderen Möglichkeiten, nur weil sie verworfen sind, nicht existieren, sondern sie könnten zum Weiteraufbau anderer Welten entschwinden, wo ganz andere (physikalische) Gesetze herrschen.


    Im übertragenen Sinne kommentiere ich dazu ganz salopp: es gibt nichts, was es nicht gibt.

    Ich würde niemals wie der Lama sagen: "Das gibt es nicht".


    Ich glaube, der Lama ist jetzt "kuriert" und wird nie wieder in seinen Vorträgen das Thema Lieblingsfarbe ansprechen.


    Wer weiß, ob es nicht eine für uns - aus physikalischen Gründen - nicht zugängliche Welt gibt, in der die Lieblingsfarbe Violett eine sehr wichtige Rolle spielt in der spirituellen Praxis.

    Kann aber auch sein, dass Farben da etwas ganz anderes sind ....


    Wie auch immer: es ist fatal, sich an starre Vorgaben zu halten, indem sie verhindern, sich weiterzuentwickeln. Produkte der Fantasie und Kreativität sind sozusagen der sichtbar gewordene Quantensprung einer so subtilen Geistigkeit, dass sie bis heute nicht vollständig zu verstehen ist.

    Es ist immer blöd, wenn die Seite wechselt.

    Dann geht der (ziemlich) letzte Beitrag der Vorseite nicht selten unter.

    Darum hier meine Frage: wie denkt Ihr über meine Antwort Nr. #24 ?

    Es ist immer blöd, wenn die Seite wechselt.

    Dann geht der (ziemlich) letzte Beitrag der Vorseite nicht selten unter.

    Darum hier meine Frage: wie denkt Ihr über meine Antwort Nr. #24 ?


    So geht es mir meistens mit dem Gespräch mit dem Lehrer.

    Ich habe darum vor einigen Jahren mal einen spirituellen Freund von früher, der sich auch als Lehrer betätigt, gefragt: "Was fragt man denn so normalerweise einen Lehrer?" - Der war völlig perplex und entgeistert über meine Frage. Aber sie war berechtigt. Denn ich dachte: vielleicht stimmt was nicht mit der Art, wie ich frage? Ist vielleicht so abweichend von der Norm, dass der Lehrer damit nicht umgehen kann?


    Und, wie schon gesagt, durch diese Erfahrungen bin ich umso überzeugter, dass jeder sich seine Fragen selbst beantworten kann und der Mut zur Veränderung dann automatisch sich einstellt.

    Ich denke, es geht um den Tibetischen Buddhismus.

    Für meine Kinder habe ich da keinen Platz.

    Die bleiben draussen.

    Auch das ist für mich ein Grund, aktiv eine eigene Lösung zu finden zu versuchen.

    Wie gesagt, wir sollten keine Scheu davor haben, etwas zu verändern, wenn die alte Form nicht mehr zu uns passt. Jeder Psychotherapeut würde das sagen. Die spirituelle Praxis ist doch kein starres Gerüst, das man sich überstülpen lässt! Wir sind keine Kleinkinder mehr.

    Und wenn der Lehrer einen nicht verstehen will, dann hilft man sich eben selbst.

    Wieso ist auf einmal von Deinen Kindern die Rede usw.?

    Verwirrend.


    Ich weise darum noch einmal auf mein Fazit von Antwort #24 hin, damit das nicht untergeht.

    Das zu sagen ist mir sehr wichtig.

    Natürlich geht es hier um den Tibetischen Buddhismus, um was denn sonst?

    Wir sind hier im Forum "Tibetischer Buddhismus".

    n diesem Thread wurden meine Beiträge gelöscht und ich wollte damit prüfen, ob sie durch den Ersteller ggf. gemeldet wurden. Das ist mir früher oft passiert, da habe ich Menschen einfach vor den Schlipps getreten und es nicht gemerkt.

    Jetzt bin ich ja perplex. Das habe ich noch gar nicht mitgekriegt.

    Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass von "Mut zur Veränderung" in der Tibetisch-Buddhistischen Tradition kaum die Rede ist.


    Beispielsweise war besagter Lehrer einmal auswärts zu Besuch und erteilte Belehrungen über die Dhyani-Buddhas, auch als Online-Kurs. Fantastisch, dachte ich, endlich mal das Thema, auf das ich so lange gewartet hatte. Doch leider hatte ich an dem Wochenende noch andere Termine, so dass ich nicht alle Abschnitte mitbekommen konnte, und ich weiß nicht, ob das alles aufrufbar aufgezeichnet wurde, da müsste ich mich noch erkundigen.

    In der ersten Stunde gab es eine Einführung, und der Lehrer sprach in diesem Zusammenhang an, dass ja jeder so seine Lieblingsfarbe habe und dass das durchaus von Bedeutung sei hinsichtlich der Dhyani-Buddhas und ihren Farben.

    Da ich aber wie gesagt anschließend einen großen Teil nicht mitbekam, wusste ich dann nicht, inwieweit er das Thema "Lieblingsfarbe" in seine Belehrungen weiter eingebaut hatte.

    Später hatte ich kurz mit dem Lehrer Mailkontakt und wir kamen darauf, dass wir uns ja mal online treffen könnten zur Beantwortung meiner Fragen. Als das dann tatsächlich zustande kam, fragte ich den Lehrer gleich, warum es denn kein Violett gebe im Pantheon der Dhyani-Buddhas, denn Violett sei meine Lieblingsfarbe. Er wusste aber gar nicht, was Violett ist, und fragte mich, ob ich Braun meine. Ich meinerseits war sprachlos, dass er keine Vorstellung von Violett hatte. Doch in der Tat: schaut mal auf die Gebetsfahnen, Thangkhas und Tempelverzierungen: Violett fehlt!

    Auch in den tibetischen Trachten habe ich diese Farbe noch nicht auftauchen sehen.

    Ich versuchte ihm auf die Sprünge zu helfen und sprach von der Mischung von Blau und Rot, und dass das dann ja - theoretisch - Akshobhya plus Amitabha entsprechen müsste (die sich im Mandala gegenüber stehen!), aber da wurde er ganz nervös und ungehalten und sprach nur noch von Amitabha. Ich antwortete, ich meine kein Rot, sondern genau die Mitte zwischen Blau und Rot. Doch er entgegnete, das gäbe es nicht. Da war ich baff!

    Nun versuchte ich einen neuen Anlauf und meinte, die Farbe Violett sei ja auch die Farbe von höchster Energie, wollte dann noch fortsetzen, mit der deswegen kürzesten Wellenlänge, die daraus zustande komme, indem sich die Wellenlängen von Blau und Rot addieren, und wollte weiter fortsetzen, dass doch alles im subtilen Bereich seine Entsprechung habe!, aber er ließ mich gar nicht ausreden, sondern blockte mich sofort ab bei dem Wort "Energie", das wollte er wohl gar nicht hören, und redete nur noch: Nein-nein-nein, das sei das alles nicht, und wollte dann das Gespräch so schnell wie möglich beenden.

    Da dachte ich: wie will er denn seine Schüler verstehen, wenn er ihnen nicht zuhört und sie immer abblockt!

    Ja, und sowas habe ich ganz oft mit ihm erlebt.


    Auch das ist für mich ein Grund, aktiv eine eigene Lösung zu finden zu versuchen.

    Wie gesagt, wir sollten keine Scheu davor haben, etwas zu verändern, wenn die alte Form nicht mehr zu uns passt. Jeder Psychotherapeut würde das sagen. Die spirituelle Praxis ist doch kein starres Gerüst, das man sich überstülpen lässt! Wir sind keine Kleinkinder mehr.

    Und wenn der Lehrer einen nicht verstehen will, dann hilft man sich eben selbst.

    Warum hast denn du mit Ngöndro

    aufgehört?

    Es gibt verschiedene Gründe.

    Der Orden, in dem ich schwerpunktmäßig in den Neunzigern Mitglied war, vermittelte sehr professionell die Praxis der Dhyani-Buddhas, zu visualisieren im Mandala (nicht zu verwechseln mit dem Mandala des Ngöndro, wozu man Gegenstände braucht. Es ging nur ums Visualisieren).

    Dazu lernten wir Punkt für Punkt die Symbolik zu verstehen.

    Als ich dann zu den K.-Kagyüs wechselte, war davon gar nicht die Rede, obwohl ich die Dhyani-Buddhas als zentrale Übung mit Abstand äußerst wichtig finde, im Zusammenhang mit den Bardo-Phasen während des Sterbens.

    Egal, welche Vorgeschichte man hat: jeder muss bei den Kagyüs mit dem Ngöndro anfangen, da gab es für mich keine Alternative. Als ich dann bei dem realen Mandala (wozu man Gegenstände braucht), was der dritte Teil ist, angekommen war, bekam ich erhebliche technische Probleme bei der Durchführung. Auch vorher schon, die Vajrasattva-Übung, erschien mir in der Visualisation widersprüchlich (die Kagyüs üben sie als Reinigungspraxis, während es in dem Orden, wo ich früher war, eine Form als Erkenntnispraxis ist und darum auch etwas anders konzipiert ist).

    Aber egal, was ich den Lehrer fragte, er wollte es entweder nicht beantworten oder verstand meine Frage nicht und antwortete etwas oberflächlich-Pauschales. Zuletzt wollte er mit mir überhaupt nicht über die Mandala-Praxis reden und sagte nur noch: "Übe Guru-Yoga", aber ohne zu erklären, wie, also sah ich, dass ich es mir anlesen musste.

    Irgendwann habe ich dann gedacht: Was mache ich hier eigentlich? Ich meditierte gar nicht mehr, sondern hantierte nur noch. Eine massive Zeitverschwendung, die angesichts meiner damaligen Noch-Berufstätigkeit mit anstrengenden Überstunden, und der zunehmenden Demenz meiner Mutter, nicht mehr angebracht war.

    Darum gab ich das alles auf. Mein wunderschöner Schrein, auf den ich großen Wert lege, steht immer noch da, aber auf dem Meditationsplatz gegenüber steht jetzt ein Heimtrainer. Das war die beste Idee, die ich seit langem hatte.


    Später mehr, habe gleich einen Termin!

    Und das erfüllt mich ohne eine Antwort zu haben, so dermaßen von Ehrfurcht und Angst.

    Aber ich glaube, so sieht die ultimative Frage wohl aus...

    Und man sieht im Endeffekt genau das...

    So sieht es halt aus, wenn man absolut keine Ahnung hat... aber so richtig.

    Hallo kristallklar,


    es macht mich sprachlos, dass Du Ehrfurcht und Angst in einem Atemzug nennst.

    Ehrfurcht ist für mich etwas Positives, ja etwas sehr Spirituelles. Wenn sie aufkommt, so fühlt es sich für mich gleichzeitig an wie ein Geschmack von Einheit, im höheren Sinne. Sich selbst als Staubkörnchen im unendlichen All zu fühlen (meine Antwort #3), lässt mich erschauern, indem zugleich dieses Einssein präsent ist.

    Ehrfurcht ist eine Steigerung von Furcht, wiederum im spirituellen Sinne.

    Und Furcht ist noch etwas ganz anderes als Angst.


    Wie empfindest Du Ehrfurcht, ohne jetzt die Angst mit einzubeziehen?

    Was für ein Gefühl ist es?

    An Stelle der Frau, von der Amdap erzählt hat, würde ich die Männer durch Frauen austauschen oder durch eine gemischte Gruppe.

    Naja, die Männer durch Frauen austauschen: so einfach geht das nicht. Denn der Guru-Baum beinhaltet insbesondere die Reihenfolge der Linienhalter, die letztendlich (bei den Kagyüs; bei den Gelugs ist es etwas anders) durch die symbolische Gestalt Vajradhara zusammengefasst und verkörpert werden.

    Sinn der Visualisation des Guru-Baums ist, sich selbst eins mit der Linie zu fühlen und dieser gegenüber Ehrfurcht zu empfinden. Ringsherum um die Mittelachse des Guru-Baums visualisiert man die unterstützenden Elemente, das sind, sehr vereinfacht gesagt, die Buddhas, Dharma und Sangha, doch an erster Stelle werden, da es eine vajrayanische Übung ist, die Yidams genannt.

    Ich habe damals die ersatzweise Vorstellung des unendlichen Alls sowohl als übergeordnet, als auch neutral empfunden, was mir zu jener Zeit hilfreich war.

    Dagegen kann auch schnell zur Last werden, sich auf die klassische Weise mental an die Linie zu binden. Bei Vielen geht das über in eine Loyalität im weltlichen Sinne. Auch das ist mit ein Grund, warum ich das so nicht mehr visualisieren konnte und wollte, und darum die Vergegenwärtigung als Staubkörnchen im unendlichen All, hinsichtlich der Übung, als Befreiung empfand.

    Das Ziel der Übung ist ja wie gesagt, Ehrfurcht zu erzeugen, welche erwiesenermaßen (MRT-Ergebnisse aus der Neuro-Forschung!) die Hirnvorgänge so zum Positiven formen, dass es zu einer besseren Vernetzung mit der Innen- und Außenwelt kommt. Somit soll diese klassische Visualisation, die von fortgeschrittenen Meistern einst entwickelt wurden, wie eine Art Katalysator wirken.

    Aber was nützt es denn, wenn es nicht funktioniert.

    Wir sind ja auch einem ganz anderen Kulturkreis entsprungen, noch dazu ist diese Übungsvorgabe aus alter Zeit, als Hierarchien noch gelebt wurden. Heutzutage sind Hierarchien eine Last, indem sie mit Diktatur und Ungerechtigkeit verbunden sind. Das ist mehr etwas für Wesen, die gewisse Defizite haben und ihre Verantwortlichkeiten lieber abgeben, was ja auch eine Krankheit der heutigen Zeit ist. So lange wir diese innere Knebelung nicht überwinden, werden wir uns nicht weiterentwickeln können. Andererseits sehe ich diese Schieflage, da ich immer noch ein optimistischer Mensch bin, als Übergangswehen zu einer besseren Welt, aber das werde ich mit Sicherheit nicht mehr erleben.

    Guten Morgen!


    Gestern nahm ich teil an einer Online-Diskussion. Da erfuhr ich u. a., dass eine weibliche Praktizierende die Niederwerfungen im 1. Teil des Ngöndro abgebrochen hat, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, dass der Guru-Baum, den man sich dabei vorstellen soll, sich fast nur aus Männern zusammensetzt.

    Ich selbst übe das Ngöndro schon ein paar Jahre nicht mehr, bin da sehr distanziert zu den vorgegebenen Anweisungen, das aber nur nebenbei.

    Trotzdem hier meine Anregung, falls das noch mal jemandem passiert: warum nicht einfach sich vorstellen, dass man nur ein winziges Staubkörnchen im unendlichen All ist? Diese Imagination ruft bei mir Ehrfurcht hervor.

    Dieses nur als Beispiel.

    Ich meine, man muss doch nicht krampfhaft an einer Anweisung festhalten, wenn sie nicht zu einem passt.