Beiträge von Aravind im Thema „Mut zur Veränderung“

    Was aber nicht geht, ist dass man da Teile einfach austauscht. Und statt blau lila nimmt, statt der "Karma Familie" die "Waltonfamilie" und statt Avalokiteshvara Manjushri nimmt. Weil es sich eben nicht um beliebige Ansammlungen handelt - Warenkörbe im Supermarkt - sondern um ein System. Und System bedeutet, dass die Teile aufeinander bezogen sind.

    Das finde ich einen wichtigen Hinweis, ganz unabhängig vom Tibetischen Buddhismus. Es geht um Systeme der Entwicklung, zu denen auch Techniken gehören.


    Ich bin selbst ja eher undogmatisch, aber ich finde die Idee richtig, so weit es geht dem gewählten System zu folgen. Zumindest so lange, bis man selbst eine Intuition entwickelt hat, was im Sinne des Buddha heilsam oder unheilsam ist.


    Ich kann verstehen, dass jemanden Teile eines solchen Systems nicht gefallen. Wenn man eingehend geprüft hat, warum, und sich dahinter keine Widerstände verbergen (wieder im buddhistischen Sinne), dann sagt mir mein Bauchgefühl, dass es vielleicht doch besser sein könnte, nach einem anderen System zu gucken.


    Ich könnte mir zum Beispiel kaum vorstellen, in einer Linie zu praktizieren, in denen der Lehrer oder die Lehrerin als eine Autoritätsperson definiert ist, wie es hier mehrmals genannt wurde. Wobei ich Autoritätsperson als "maßgeblich bei der Auslegung der Lehre unabhängig von der eigenen Untersuchung und Überprüfung" übersetzen würde.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Mir ging es genauso! Von Fritjof Capra.

    Die ersten Auflagen hießen aber auf Deutsch: "Der kosmische Reigen", ab 1975, so kenne ich es, doch später wurde es auf Deutsch umbenannt in "Das Tao der Physik", so wie das Original auf Englisch schon immer hieß.

    Eine kleine Bemerkung aus dem Off: Das ist kein Wunder, das muss nicht an Dir/Euch liegen. Capra ist zwar Physiker, hat aber genauso ein, zwei spezielle physikalische Fachgebiete wie andere auch.


    Bei den Themen, in denen ich mich als Physiker gut auskenne (naja, vielleicht: damals gut auskannte: Quantenmechanik, nicht-lineare Physik, "Chaostheorie", Thermodynamik und Statistik, Erkenntnistheorie), hat er nicht mehr Ahnung als der Durchschnitt, und hat auf dem Niveau "interessierter Journalist" geschrieben, nicht als Fachmann für Physik. Vor allem letzteres, Erkenntnistheorie, ist ein ernstes Problem, wenn man behauptet, die Physik wäre nach 1900 völlig anders als vorher, und mystischen Krams darum herum konstruiert.


    Liebe Grüße,

    Aravind.