Was aber nicht geht, ist dass man da Teile einfach austauscht. Und statt blau lila nimmt, statt der "Karma Familie" die "Waltonfamilie" und statt Avalokiteshvara Manjushri nimmt. Weil es sich eben nicht um beliebige Ansammlungen handelt - Warenkörbe im Supermarkt - sondern um ein System. Und System bedeutet, dass die Teile aufeinander bezogen sind.
Das finde ich einen wichtigen Hinweis, ganz unabhängig vom Tibetischen Buddhismus. Es geht um Systeme der Entwicklung, zu denen auch Techniken gehören.
Ich bin selbst ja eher undogmatisch, aber ich finde die Idee richtig, so weit es geht dem gewählten System zu folgen. Zumindest so lange, bis man selbst eine Intuition entwickelt hat, was im Sinne des Buddha heilsam oder unheilsam ist.
Ich kann verstehen, dass jemanden Teile eines solchen Systems nicht gefallen. Wenn man eingehend geprüft hat, warum, und sich dahinter keine Widerstände verbergen (wieder im buddhistischen Sinne), dann sagt mir mein Bauchgefühl, dass es vielleicht doch besser sein könnte, nach einem anderen System zu gucken.
Ich könnte mir zum Beispiel kaum vorstellen, in einer Linie zu praktizieren, in denen der Lehrer oder die Lehrerin als eine Autoritätsperson definiert ist, wie es hier mehrmals genannt wurde. Wobei ich Autoritätsperson als "maßgeblich bei der Auslegung der Lehre unabhängig von der eigenen Untersuchung und Überprüfung" übersetzen würde.
Liebe Grüße,
Aravind.