Beiträge von Helmut im Thema „Aus Lamrimschriften“

    Zwei weitere Verse aus demselben Lamrimtext:


    Segne mich, dass ich die schlechten Umstände in den Pfad umwandle, indem ich sehe, dass die ganze Welt und die Wesen darin von den Resultaten übler Handlungen angefüllt sind, und selbst wenn das unerwünschte Leiden wie Regen auf mich herabkommt, dies doch die Ursache dafür ist, dass sich die Auswirkungen der schlechten Handlungen erschöpfen.


    Kurz, segne mich, dass ich immer einen freudigen Geist beibehalte, indem ich die fünf Kräfte, den innersten Gehalt aller Dharma-Unterweisungen, anwende und so alles, was mir an Gutem und Schlechtem begegnet, in den Pfad umwandle, der die zwei Arten des Erleuchtungsgeistes anwachsen lässt.


    Diese Verse und die des ersten Beitrages beschreiben im Kontext des Lamrims Übungen eines Praktizierenden mit höchsten geistigen Fähigkeiten, der das Ziel hat, den Bodhisattvapfad zu verwirklichen, um die Buddhaschaft zu erlangen.

    Aus der Lamrim-Schrift: Der Stufenweg zur Erleuchtung aus der Lama Tschöpa vm 1.Panchen Lama Losang Tschökyi Gyältsen: Die Verse dieser Schrift sind in Form eines Wunschgebetes formuliert. Deshalb beginnen sie immer mit "Segne mich, ..."


    Segne mich, dass ich den Schatz der Juwelen der Aryas und die der höheren Schulungen ergreife und so das Siegesbanner der Befreiung hochhalte, indem ich die Ansicht aufgebe, dieses unerträgliche Gefängnis des Daseinskreislaufs sei ein Vergnügungshain.


    Segne mich, dass in mir das natürliche Mitgefühl entstehe, wie es eine liebende Mutter ihrem geliebten Kind entgegenbringt, indem ich bedenke, wie all diese notleidenden Wesen, die meine Mütter waren, mich wieder und wieder mit Güte umsorgten.


    Segne mich, dass ich mich an dem Glück der anderen erfreue; denn zwischen mir und den anderen gibt es keinen Unterschied, da wir auch das geringste Leiden nicht erleben wollen und an Glück niemals genug bekommen.


    Segne mich, dass ich den großen Dämon der Selbstsucht vernichte und ihm alle Schuld zuweise und sie ihm nachtrage, nachdem ich erkannt habe, dass die chronische Krankheit der Selbstsucht die Ursache aller unerwünschten Leiden ist.