Beiträge von Metta im Thema „Überdrüssig“

    Zitat

    SteFo: Wobei ich den Wortlaut "die allermeisten Probleme eh aus der Welt schafft" von Metta als doch sehr "säkular inspiriert" auffasse und sich mir die Frage stellt, wo dabei die "gleichzeitig aufsteigende edle Willens- und Geistesverfassung" zu finden wäre. Sollte "Probleme aus der Welt schaffen" in diesem Leben denn der Endzweck sein von "Verinnerlichung der Silas"?


    "Säkular inspiriert" mag auch sein, aber doch wohl eher durch meinen ersten Lehrer. Vielleicht hast du irgendwann mal "Dogen's Genjo Koan: Three Commentaries"" zur Hand, darin findet sich im Beitrag von Kosho Uchiyama sein Credo vom "ganz gewöhnlichem Mann (Frau)" 無名.

    Je länger ich "dabei" bin, desto klarer wird mir, dass dies schon alles ist. Wenn du so möchtest, hat sich darin dann auch die "edle Willens- und Geistesverfassung" manifestiert, ohne dass man sich dessen noch bewusstwerden muss (Genjokoan), das vergisst man einfach, damit vergisst man auch sich selbst.
    Jedes Pfadglied ist ja immer mit "sammā" (正) verknüpft, es wird zwar gemein mit "rechte/r" übersetzt, bedeutet aber gleichzeitig "vollkommene/r". Damit repräsentiert es gleichzeitig den ganzen Pfad.

    Vielleicht bist du auch einfach mit dem Thema "Buddhismus" durch :)
    Es ist völlig richtig, du hättest dich nie damit beschäftigst, wenn da nicht ein gewisser Leidensdruck gewesen wäre. Die Stärke dieses Drucks wird u.a. dadurch bestimmt, was die Ausgangsfrage war. Manche müssen schwere Kindheitstraumata verarbeiten, andere hatten einfach Liebeskummer oder wiederholte Enttäuschungen zu bewältigen.
    Mein frühere Abt meinte: wenn die Leute dann eine Religion annehmen, halsen sie sich erstmal ein zusätzliches Problem auf. Und: Manche haben "es" hier nach 2-3, spätestens nach 7 Jahren begriffen, und manche begreifen es nie, die müssen hier dann aber auch raus. Bleibt noch der Abt, hahahaha.
    Also, es ist überhaupt nichts dabei, wenn du den religiösen Kram als gerade langweilig empfindest. Denk einfach mal darüber nach, ob du das Problem, das du ursprünglich hattest, jetzt noch hast und was übrig geblieben ist.
    Wenn du inzwischen gelernt hast, dass die Verinnerlichung der Silas die allermeisten Probleme eh aus der Welt schafft, dann hast du mehr begriffen als diejenigen, die ihr Leben lang auf "Erleuchtung" hoffen, oder es auf das "nächste" verschieben.