Beiträge von Honin im Thema „Wie kann man in Freude und Frieden sein ( wollen ) angesichts der Situationen um einen herum ?“

    Ja, das ist auch eine Form von Hilfe. Man kann seine Güte und sein Mitgefühl an andere schicken und es hilft.

    Ja das ist halt der Raum der sich während des intensiven sitzens auftun kann. Und natürlich es kommt immer darauf an in welcher Situation man sich befindet, sind auch die Handlungen unterschiedlich. Denn wenn:

    Da brennt die Wohnung und da kann ich nicht da sitzen und allen Frieden wünschen, davon erlöscht das Feuer nicht- oder meistens wohl nicht. :)

    Durch sitzen, so erlebe ich das, kommt auch eine gewisse Spontanität. Das kann in solchen Situationen auch helfen nämlich dann, wenn man nicht mehr darüber nachdenkt was zu tun ist sondern aus sich heraus handelt. Tun was zu tun ist. Das wäre in diesem Fall: Feuerwehr rufen, Löschen, Evakuieren.

    Da möchte ich auf andere Art helfen.

    Naja da muss man dann halt wissen wie. Was kann ich dafür tun?

    Dana ist beispielsweise ein gutes Mittel hierfür-

    Danke für euer Ohr. Also halten wir fest :

    Es gibt zwei Arten von Hilfe/ Wirken für die Welt, mal aus Mitgefühl und Güte wünschen und mal aus Mitgefühl durch Tatkraft / Wirken in der Welt, oder halt mehr vor Ort oder in konkreten Situationen. Aber anderen Frieden wünschen, Mitgefühl, Stärke schicken ist auch Wirken, nur eben anders. Nicht so konkret, oder wie kann man das beschreiben, den Unterschied

    hier im Westen haben viele von uns das Privileg sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. IN anderen Ländern der Welt, muss man sich zuerst um die Grundbedürfnisse kümmern. am Ende der Maslowsche Bedürfniskeitspyramide steht Selbstverwirklichung. Diese Selbstverwirklichung hat für mich auch ganz viel damit zu tun: in Mitgefühl für alle fühlenden Wesen zu reifen.

    Frieden (fängt für mich) damit an: Frieden mit sich selbst zu schließen.

    Von da aus kann mitfühlendes Handeln entstehen. Das war auch bei oben erzählten Erfahrung so gemeint. Das Leid zu erfahren kann helfen, weniger Leid in die Welt zu pflanzen.

    .

    So ist das für mich.

    Lg

    Immerhin sehe ich es, wenn ich selbst leide, viel zu viel schwere Emotionen habe, so sehe ich nur mein Leiden und sehe das der anderen nicht mehr.

    Während eines Rohatsu-sesshin, hatte ich schreckliche Rückenschmerzen, genau zwischen den Schulterblättern. Sie waren so stark, dass ich zum ersten Mal nach Jahren zum Dokusan lief, um einen Roshi zu fragen, was ich gegen die Schmerzen tun kann. Fumom Nakagawa gab mir einen kleinen Gymnastikstein und sagte mir, ich solle ihn in der Pause zwischen meine Schultern legen. In der Pause legte ich mich auf den Boden, den Gymnastikstein zwischen den Schultern, die Hände rechts und links ausgestreckt. Plötzlich kam mir Jesus am Kreuz in den Sinn und ich dachte an die Menschen, die gekreuzigt wurden. Ich dachte, das muss eine schreckliche Erfahrung sein, gekreuzigt zu werden, am Kreuz zu hängen, zu sterben. Mit diesem Gedanken ging ich zurück aufs Kissen. Dann kamen plötzlich viel Leid zu mir, ich dachte an Menschen, die verbannt werden, oder Sklaven, die ausgepeitscht werden, Kinder, die vergewaltigt werden, genau zu dieser Zeit, wenn ich hier auf dem Kissen sitze. Auch die Tiere kamen mir in den Sinn, besonders die Schweine, eingepfercht in einem Käfig, ohne sich bewegen zu können. Plötzlich fühlte ich eine große Verbundenheit. Ich ging wieder zu Roshi. Sagte es ihm. Und er sagte: Bleib einfach sitzen, setz dich zu ihnen, setz dich zu ihnen, weil es dir gut geht.

    Und das tu ich.

    Ich geh zurück zum Kissen, mit all dem Schmerz, mit all meiner Liebe, mit allem, was ich zu teilen habe.


    Ich spende im Alltag Geld und versuche mein Leben so auszurichten um möglichst wenig Fußabdruck zu hinterlassen. Ich kann nicht die ganze Welt heilen aber ich kann versuchen mit meinen Handlungen den Raum zu erhellen. In diesem Kontext ist Erleuchtung kein Zustand sondern ein Handeln. Und trotzdem muss man immer wieder aufpassen, sich nicht damit (dem Handeln) zu identifizieren.



    Rigpa: Ich persönlich glaube dass die Grundübel die von Buddha genannten drei Geistesgifte sind. Gier, Hass und Verblendung.

    Er lehrte die vier edlen Wahrheiten. Sehr hilfreich zu diesem Thema.

    In der vierten Wahrheit; Magga der Pfad, sprechen wir vom edlen achtfachen Pfad.


    Dieser beinhaltet auch die rechte Sammlung (Samma samadhi)

    Für mich ist die Praxis der stillen Meditation ein wesentlicher Teil in meiner Praxis, welche Zen ist.


    Es wird ganz viel diskutiert und geredet, in diversen Foren, in der Politik, usw. Das erfüllt natürlich auch seinen Zweck und ist in einem gewissen Kontext auch notwendig und hilfreich.


    Aber nach meinem Verständnis entsteht auch sehr viel aus der Stille.

    Wenn wir stille Meditation praktizieren, dann praktizieren wir einen Weg Buddhas. Stille ist eine Praxis du uns helfen kann zuerst mal bei uns selbst anzufangen und unsere eigene Gier, Hass und Verblendung zu erkennen.

    Wenn wir still werden dann macht sich unser Geist bemerkbar, dann kommen wir bei uns selbst an und von da aus, kann Einsicht und Mitgefühl entstehen.

    Wenn wir erkennen, dass sich unser eigenes Bedürfnis nach Geborgenheit, nach geliebt werden, nach Frieden mit uns selbst und dem Leben, nicht von dem Bedürfnis der anderen unterscheidet, dürfen wir uns erlauben von hier aus zu Handeln.

    Einsicht und Mitgefühl, für sich selbst und andere. Das kann alles aus der Stille und der rechten Sammlung entstehen.

    So ist das für mich.