Posts from Monikadie4. in thread „Das Ich (auch "Ego" genannt) ist eine Illusion - Erkennen wir das, "erwachen" wir“

    Nein, Sandaju, so sehe und erlebe ich es nicht.


    Jede/r hat ja andere Verlangen, je nach Kultur und Erziehung.

    Und von außen kommt gar nichts. Es sind unsere anerzogenen Begehrlichkeiten, die Hormone oder emotionalen Konditionierungen.


    Wenn ein Kind nicht mit Süßigkeiten und damit womöglich Trost "(v)erzogen" wird, dann ist auch das Bedürfnis nach Süßem gering bis gar nicht vorhanden. Wurde dazu noch eine emotionale Verbindung hergestellt, dann hat es womöglich in späteren Jahren in Krisen mit Fressattacken und Übergewicht zu kämpfen.

    Wird das erkannt, kann dieser Mensch sich ent-wöhnen.


    Das kann man auf alles anwenden. Verlangen ist Sucht. Hunger und Durst sind lebenswichtig, sexuelle Bedürfnisse sind normal und auch nicht für Haushälter ausgeschlossen vom achtfachen Pfad.


    Hass und Gier sind für ein sinnvolles Leben nicht nötig, werden sie "untersucht" und erkannt, können sie zum Erlöschen gebracht werden.


    Wenn ich mich z.B. ärger, weil das nicht verstanden wird, dann weiß ich, dass ich an Stolz und Dünkel - Rechthaberei - "arbeiten" muss.

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    Das sehe und erlebe ich anders, Gurkenhut.

    Es ist durchaus möglich, ohne Wünsche in Frieden mit sich selbst zu leben und nicht mehr nach anderen Ergebnissen zu schauen.


    Verlangen ist jedoch ein viel stärkerer An-Trieb, entsteht u.a. hormonell und aus einem Gefühl von Mangel.


    Das ist durchaus abbaubar durch Einsicht und Erkenntnis.


    Ich habe immer gern Fleisch gegessen, war manchmal geradezu gierig. Ich habe mich aber immer mehr von Gemüse, Obst, Hafermüsli etc. ernährt, inzwischen ist mir Fleisch schon unangenehm, zum Teil fast eklig.


    Wenn ich 14 Tage keine Schokolade mehr aß, war sie mir schon zu süß, inzwischen, wenn ich mal mit ihr im Supermarkt liebäugele, brauche ich mir nur den scheinbaren Genuss vorzustellen und denke "Nein, Danke", denn darunter leidet meine Verdauung. Und das hinterlässt kein Gefühl von Verlust oder Verzicht.


    Es ist alles ein Prozess bzw. Gewohnheit. So geht es mit allen Gewohnheiten, sei es rauchen, Alkohol, sogar Sex, und selbst Geschwätz und Hintertragen, Klatsch und Wut und Zorn und und und ...

    Und glaub nicht, die Sache mit dem Sex hätte was mit dem Alter zu tun. Als junge/s Mädchen/ Frau hatte ich riesiges Sex. Verlangen, bis zu dem Moment Mitte der 70er Jahre, wo ich einem Mann hörig war und Höllenqualen litt. Das hat mich schnell zur Einsicht gebracht, bevor ich ihn erschlagen hätte. Nach nur einem 3/4 Jahr Ehe musste er meine Wohnung verlassen. Ich war geheilt und meine Suche begann mit "Siddharta".

    Und wenn es beides ist, Gewinn und Verlust?

    Widerspricht sich ja nicht. Gier, Hass und Verblendung "verlierst" Du (in anderen Worten, überwindest du). Den Gewinn kannst Du dann einfach umsonst abstauben.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Der Gewinn ist größer als ein Lottogewinn. Der Verlust wird nicht als Verlust gefühlt.

    Aber das muss jede/r ganz alleine erleben, es ist keine Kopfsache, aber sie beginnt im Kopf. Wenn es auch noch Jahrzehnte dauerte, ist doch jeder Schritt schon ein Gewinn.


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    Hallo und herzlich willkommen Omega,

    es ist sicher gut gemeint, aber Du trägst Eulen nach Athen, denn hier im Forum gibt es sicher mehrere Tausend Beiträge zum Thema ICH-Illusion.


    Dem Buddha ging es damals u.a. vorallem darum, den Glauben an eine unabhängige, ewige Seele zu nehmen, weil diese niemals endgültig befreit werden könnte, sondern ewig umherwandert.


    Nur durch das Begreifen, das wir zwar ein ICH, also eine Persönlichkeit benötigen, das sich auch für den Weg entscheiden kann, aber kein dauerhaftes eigenständiges ICH sind, können wir den Weg zur Befreiung beschreiten.

    Ohne dieses ICH ist jedes Wort hier absurd.


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