Das bedeutet ja, solange das Verlangen da ist, werden wir ihm mal mehr, mal weniger nachfolgen.
"Immer weniger" wäre die Aufgabe und Folge der Praxis. Klingt jetzt sehr lapidar, aber mehr fällt mir dazu nicht ein.
Vielleicht gibt es da auch gar keinen Widerspruch. Wenn man dem Verlangen nicht mehr folgt, weil:
Man erkannt hat, dass man damit Dukkha erzeugt,
und man sein Glück von Dingen abhängig macht, die unerfüllbar sind (zeitlich unendliche Befriedigung oder Reichtum, beispielsweise), dann wird das auch Auswirkungen auf das Verlangen haben. Aber man muss das Verlangen nicht zuerst beseitigen, es wird immer wieder aufblitzen, auch wenn ihm meistens nicht mehr folgt. Am Ende ist Verlangen ja auch nur ein Gedanke oder eine Empfindung, die kommt und geht, who cares.
Liebe Grüße,
Aravind.