Das hatte ich befürchtet. Die Frage war nach den Ursachen von Verlangen. Darauf gibt es ausschweifende Texte mit dukkha und anderen verschlüsselten Vokabeln in Deutschland. Dabei sind die Ursachen für Verlangen in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung ganz einfach im biologischen und psychologischen Bereich zu finden, Teil des Systems. Deshalb betone ich, dass wir nicht zu Zeiten Buddhas leben, damals in Indien vor Jesus, sondern heute in der BRD. Die Ursachen für Verlangen in der westlichen Welt liegen in der Gier nach Materiellem. Der Aspekt der Vergänglichkeit als Leid im Dasein ist dabei fast zu vernachlässigen, weil kaum Gewicht und spürbar. Das Leid etwas zu verlangen, aber nicht zu besitzen ist um ein Vielfaches höher.
"Gier nach Materiellen" ist doch einfach nur ein anderes Wort für eine Art von Verlangen, oder? Und der "biologische und psychologische Bereich" ist riesig - von daher ist das doch auch keine Antwort.
Der Grund für Gier ist doch, dass man den Grund für das eigene Unglück darin sieht, dass man etwas nicht hat - in einem "Mangelgefühl". Dies ist die Unwissenheit von der mukti spricht.
Sehr gut kann man das ja bei Sucht sehen. Andy Warhol war kaufsüchtig. Immer wenn er sich depressiv fühlt kaufte er sich Sachen und ließ dann die Einkaufstüten im Gang stehen - weil er die Waren eigentlich nicht brauchte. Das Kaufen gab ihm das Gefühl lebendig zu sein. Vielleicht hätte er das wenn er mehr Liebe in seinem Leben gehabt hätte nicht gebraucht. Andere greifen auf Grund von dem Gefühl von Unglücklich sein zu anderen Verhaltensweisen. Sie essen obwohl sie nicht hungrig sind oder sie spielen Roulette oder sie fangen einen Streit an. Alles aus der falschen Ansicht heraus die Ursache des Unglücks außerhalb zu suchen und in Zusammenhang mit einem Mangelgefühl.