Posts from void in thread „Das Ich (auch "Ego" genannt) ist eine Illusion - Erkennen wir das, "erwachen" wir“

    Das hatte ich befürchtet. Die Frage war nach den Ursachen von Verlangen. Darauf gibt es ausschweifende Texte mit dukkha und anderen verschlüsselten Vokabeln in Deutschland. Dabei sind die Ursachen für Verlangen in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung ganz einfach im biologischen und psychologischen Bereich zu finden, Teil des Systems. Deshalb betone ich, dass wir nicht zu Zeiten Buddhas leben, damals in Indien vor Jesus, sondern heute in der BRD. Die Ursachen für Verlangen in der westlichen Welt liegen in der Gier nach Materiellem. Der Aspekt der Vergänglichkeit als Leid im Dasein ist dabei fast zu vernachlässigen, weil kaum Gewicht und spürbar. Das Leid etwas zu verlangen, aber nicht zu besitzen ist um ein Vielfaches höher.

    "Gier nach Materiellen" ist doch einfach nur ein anderes Wort für eine Art von Verlangen, oder? Und der "biologische und psychologische Bereich" ist riesig - von daher ist das doch auch keine Antwort.


    Der Grund für Gier ist doch, dass man den Grund für das eigene Unglück darin sieht, dass man etwas nicht hat - in einem "Mangelgefühl". Dies ist die Unwissenheit von der mukti spricht.


    Sehr gut kann man das ja bei Sucht sehen. Andy Warhol war kaufsüchtig. Immer wenn er sich depressiv fühlt kaufte er sich Sachen und ließ dann die Einkaufstüten im Gang stehen - weil er die Waren eigentlich nicht brauchte. Das Kaufen gab ihm das Gefühl lebendig zu sein. Vielleicht hätte er das wenn er mehr Liebe in seinem Leben gehabt hätte nicht gebraucht. Andere greifen auf Grund von dem Gefühl von Unglücklich sein zu anderen Verhaltensweisen. Sie essen obwohl sie nicht hungrig sind oder sie spielen Roulette oder sie fangen einen Streit an. Alles aus der falschen Ansicht heraus die Ursache des Unglücks außerhalb zu suchen und in Zusammenhang mit einem Mangelgefühl.

    Verlangen und Leiden / dukkha sind

    Der Aussage von Nyanatiloka wie sie hier zitiert ist, würde ich nicht zustimmen. Wenn Dukkha ein universelles Charakteristikum aller Phänomene wäre, dann wären auch die wahren Beendigungen und die wahren Pfade, also die dritte und vierte edle Wahrheit, Dukkha.

    Dieses Thema hatten wir hier schon mal. Es geht ja um die drei Daseinsmerkmale die öfter mal als "Alle Phänomene (dharmas) sind leidhaft/leer/vergänglich" übersetzt wird.


    Aber dies ist natürlich nicht präzise.


    Im Abidamma des Thervada ist das Ziel des buddhistischen Pfades (Nibbana) ebenfalls als ein ein "dhamma" geführt, das natürlich nicht leidvoll ist.

    It is important to remember, though, that the term dharma signifies both any category that represents a type of occurrence as well as any of its particular tokens or instances. The Theravāda introduced a system of eighty-two dhamma categories, meaning that there are eighty-two possible types of occurrence in the experiential world, not eighty-two occurrences. These are organized into a fourfold categorization. The first three categories include the bare phenomenon of consciousness (citta) that encompasses a single dhamma type and of which the essential characteristic is the cognizing of an object; associated mentality (cetasika) that encompasses fifty-two dhammas; and materiality or physical phenomena (rūpa) that include twenty-eight dhammas that make up all physical occurrences (Abhidh-av 1). All the eighty-one dhamma types in these three broad categories are conditioned (saṅkhata). Conditioned dhammas arise and cease subject to numerous causes and conditions and constitute sentient experience in all realms of the round of rebirth (saṃsāra).[8] The eighty-second dhamma that comprises the fourth category is unconditioned (asaṅkhata): it neither arises nor ceases through causal interaction. The single occurrence in this fourth category is nirvana (Pali, nibbāna).

    Wobei es auch etwas seltsam ist Nibbana als ein eigenes "dhamma"(Phänomen) zu sehen. Man könnte es ja auch einfach als Vetlöschen der anderen Phänomene sehen. Aber wenn man unter einem Phänomen "etwas was Auftritt" versteht ist es ja nicht falsch.

    Ich vermute, der Eingangsbeitrag wurde in einem anderen Zusammenhang geschrieben als er gepostet wurde - vielleicht als Teil eines Vortrags oder als Text für YouTube oder einen Podcast -eben als eine "Belehrung".


    Während man ja in einem Forum meistens von gleich zu gleich schreibt. Wenn man dann einen eigenen Beitrag - dem man als gelungen empfindet, der aber einen anderen Kontext entstand, dann kann das - ohne dass man das so geplant hat, als anmaßend rüberkommen und starke Gegenreaktionen auslösen.