Sehr individuelle Interpretation, die sehr dem zuwiderläuft, was meine Lehrer so lehrten...Aber wenn das deine Erfahrung ist....
Buddha wusste genau, warum Ananda nicht die Befreiung erlangen konnte, solange er lebt und noch einige Zeit brauchen wird, um sich von Buddha, Dhamma, Sangha zu befreien und Buddha werden kann.
Ananda wurde, laut Palikanon, just in dem Moment erleuchtet/befreit, als es nötig war, um an dem Konzil teilnehmen zu können, wo es u.a. um die Sicherung des Fortbestandes von Dhamma (Buddha) und Sangha gehen sollte.
Quote(Mahakassapa): "Lasst uns, ihr Brüder, die Lehre und die Ordenssatzung kanonisieren[1255] bevor das erstrahlt, was nicht die Lehre ist und die Lehre außen vorbleibt; bevor das erstrahlt, was nicht die Ordenssatzung ist und die Ordenssatzung außen vorbleibt; bevor die Anhänger dessen, was nicht die Lehre ist, erstarkt sind und die Vertreter der Lehre schwächer sind; bevor die Anhänger dessen, was nicht die Ordenssatzung ist, erstarkt sind und die Vertreter der Ordenssatzung schwächer sind.“
(Cullavagga XI.1. https://www.palikanon.com/vinaya/2-cvg/cv_xi.html)
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Man weiß aber nicht was da genau geschehen ist, vielleicht war es eine Vergewaltigung
(Betr.: # 23)
QuoteBeim dritten Mal sprach die Mutter des ehrwürdigen Sudinna zu ihm: „Diese Familie, lieber Sudinna, ist wohlhabend, hat Reichtümer, hat großes Vermögen, hat reichlich Gold und Silber, reichlich Besitztümer und beträchtliche [Mengen] Reis und Getreide. Nun denn, lieber Sudinna, gib uns einen Sprössling, auf dass uns nicht die Liccchavier die Besitztümer wegnehmen, weil wir keinen Erben haben.“ – „Das scheint mir machbar zu sein, Mutter.“ sagte er, nahm seine ehemalige Frau beim Arm und nachdem er mit ihr in den Großen Park gegangen war, weil [ja] die Vorschriften [noch] nicht erlassen waren, weil er keine Gefahr darin sah, da veranlasste ihn seine ehemaligen Frau dazu, drei Mal mit ihm Geschlechtsverkehr auszuüben. Sie wurde daraufhin schwanger.
Das klingt mir nicht nach Vergewaltigung, sondern nach einem "braven Sohn", der auf "Mutti" hörte (nach der 3. Aufforderung... ) und dessen Frau ihn dann "veranlasste"- d.h. sie war einverstanden!-, mit ihr Geschlechtsverkehr zu vollziehen.
Er hatte sich ja anfangs sogar dagegen gesträubt und wurde hinterher von entsprechender Reue und Zweifeln überfallen...
Aber selbst heftigste Reue nutzte dann auch nichts mehr: der Ruf des Ordens war befleckt - Buddha Shakyamuni verlor -zumindest dem Anschein nach- die "Contenance" - und die Gottheiten übten sich dramatisch in Zetern und Wehklagen:
Quote... Nachdem die Gottheiten aus der Gefolgschaft des Brahma das von den Gottheiten der am Schaffen anderer sich Erfreuenden gehört hatten, verschafften sich diese bei den Menschen Gehör: „O weh! Ohne moralisches Fehlverhalten, ihr Lieben, war der Mönchsorden, frei von Gefährdungen. Durch Sudinna Kalandaputta entstand [nun] Fehlverhalten und Gefährdung kam auf.“ In diesem Augenblick, in diesem Moment erhob sich dieser Aufschrei in der [ganzen] Brahmawelt.
Nun ja...
Wie es scheint, sollte hier - mit pädagogischen Absichten?! - zum Einen ein Exempel statuiert (am "Sündenbock" Sudinna) und zum Anderen erklärt werden, warum der Buddha (??) sich gezwungen sah, einen so umfangreichen Regelkatalog für die Ordinierten aufzustellen.
Ansonsten wäre natürlich die Frage ob unsere Vorstellung eines untadeligen von Metta erfüllten, gleichmütigen Buddha dann nicht auch etwas überhöht sein könnte..
Möglicherweise ist sie das (überprüfen lässt sich das wohl nicht mehr... ), aber es macht ja Sinn, als "geschicktes Mittel" (Upaya), den Buddha als Symbol für (geistige) Reinheit, Gleichmut und vollständige Erleuchtung zu (ver)ehren, weil es die Praxis "beflügelt"/unterstützt und es zusätzlich gut tut (psychisch stabilisiert), sich an "Höherem"/Heilsamem zu orientieren und darauf auszurichten.
(Zu klärende Frage: Vorbilder werden nahezu immer auch idealisiert, sollte man sich - im Rahmen der Praxis - dessen bewusst sein oder diese Tatsache beiseiteschieben?)
QuoteUpaya-kaushalya ist ein Konzept, das betont, dass Praktizierende ihre eigenen, der Situation angemessenen Methoden oder Techniken verwenden können, um Erleuchtung zu erlangen . Dies impliziert, dass selbst wenn eine Technik, Ansicht usw. nicht im höchsten Sinne letztlich „wahr“ ist, es dennoch eine zweckmäßige Praxis sein kann, sie durchzuführen oder an einer Ansicht festzuhalten; d. h., sie kann den Praktizierenden auf ähnliche Weise der wahren Erkenntnis näher bringen. Die damit gemeinte Ausübung von Fertigkeiten, die Fähigkeit, seine Botschaft an das Publikum anzupassen, ist im Pali-Kanon von enormer Bedeutung . [ 1 ]
(Quelle: Wikipedia - https://en-m-wikipedia-org.tra…&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc )
Dementsprechend berechtigt ist mukti s Fragestellung:
Als Laienanhänger stellt sich die Frage, ob die eigene Zuflucht bei Buddha, Dhamma und Sangha auf begründetem Vertrauen beruht oder ob es etwas gibt, das dieses Vertrauen erschüttern könnte.
Meines Erachtens kommt es sehr darauf an, in welcher seelisch-geistigen ( ev. sogar körperlichen) Verfassung man sich befindet, wenn man zum ersten Mal mit Buddhas Lehre konfrontiert wird, des Weiteren, welche Informationen man dann erhält, aufgrund derer man schließlich gewisse Erwartungen und Hoffnungen hegt, die den Wunsch befeuern, der Lehre zu folgen.
In dem Moment, wo der Entschluss gefasst ist, dem Weg Buddhas (Edler Achtfacher Pfad) zu folgen, ist automatisch ein gewisses Grundvertrauen vorhanden, das mit zunehmenden positiven Erfahrungen Nahrung erhält und sich irgendwann (im Theravada als Sotapanna/"Stromeingetretener") in einem festen, unerschütterlichen Vertrauen manifestiert.
Bis dahin besteht allerdings reichlich Gelegenheit, skeptische Zweifel zu entwickeln (und damit - teilweise - Vertrauen zu verlieren), nach meiner Erfahrung vor allem durch folgende Punkte:
a) Zu starkes Ausrichten auf die Person des historischen Buddha Shakyamuni und ihre Eigenschaften (die wir größtenteils eh nicht verifizieren können) mit entsprechenden Vorstellungen, die gelegentlich durch neu hinzugekommene Informationen in Frage gestellt werden.
b) irritierende und widersprüchliche Verhaltensweisen UND Belehrungen der heutigen Vermittler des Buddhadharma (Nichteinhaltung der Sila, Missbrauchsskandale usw. ...)
c) Stagnation und/oder (gefühlte) Rückschläge in der eigenen buddhist. Praxis, die - temporär - zu Frustration, Hinterfragen und Resignation führen können.
Zu Buddhas Zeiten gab es noch keine (Skandal-) Presse, wer weiß, was da so alles über ihn und seine Mönche kolportiert worden wäre ...
Wenn man den Palikanon so liest, gab es jedoch (anscheinend) auch so schon genug "Klatsch und Tratsch"... ).
Dennoch fanden sich offenbar stets Menschen, die ihm und seiner Lehre vertrauten und Zuflucht nahmen.
Liebe Grüße, Anna