Posts from void in thread „Wer war Buddha wirklich?“

    Das was Shravasti Dhammika sagt, klingt wie das was Hendrik sagt:

    Everyone knows that the Buddha’s father was a king and thus that he was a prince. The interesting thing is that there is almost no evidence of this in the Tipitaka.We are told that when the baby Buddha was born the sage Asita went to Suddhodana’s bhavana to see the kumara (Sn.685). The two Pali words here in italics are almost always translated as ‘palace’ and ‘prince’, whereas the first more correctly means ‘a place’ without any regal conotations, and the second means a male child or boy; prince is raja kumara. In every instance when the Buddha talks about his or his father’s abode he uses the words for house, home or mansion, not the usual words for palace; i.e. a royal residence, i.e. vimana or mandira. “In other people’s nivanana the servants, workers and slaves are given broken rice and sour gruel to eat. But in my father’s nivasana they were given the best rice and meat to eat” (A.I,145). “I had three pasada, one for the winter, one for the summer and one for the rainy season” (A.I,145). “At my father’s nivesana lotus ponds were made just for my enjoyment” (A.I,145). In later centuries the word nivasana came to be applied to royal palaces but there is no examples of this from the 5th cent BCE or before and not for quite a few centuries after. Even in the very places where one would expect the Buddha to refer to his father as a king he did not do so. When he was asked by King Bimbisara about his family and birth he simply replied that he was from a Sakyan family (Sn.322-4).

    The famous incident where the young Buddha spontainously fell into a jhanic state while sitting in the shade of a jambu tree as he watched his father, is another example of this. Nearly all accounts and depictions of this incident say or show the Buddha’s father plowing, supposedly doing the first ceremonial plowing of the year, what was called mangalavappamangala, Ja.I,57; IV,167). But in the Buddha’s account of this incident he simply says: “I recall that when my Sakyan father was working (pitu Sakassa kammante) while I was sitting in the shade of a jambu tree…” (M.I,246). Now working could mean anything – weeding, mending a fence, milking a cow, picking fruit, etc. So how did the general ‘work’ become ‘ceremonial plowing’? I don’t know, but this is what I suspect. In the centuries after the Buddha the claim of royal ancestry was made for him and his father, and of course kings do not do ordinary labor, they only do regal things like ceremonial plowing. Hence work was morphed into royal work

    Er nimmt an, dass körperliche Arbeit in rituelle Arbeit umgedeutet wurde.

    Es gibt ein Bild!

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    Deutsch: König Suddhodana (Vater des Prinzen Siddharthas) beim rituellen Pflügen; Pakistan, Gandhara-Gebiet, 3./4. Jahrhundert; Schiefer

    Museum Rietberg, Zürich; Inv. Nr. RVI 8


    Viele Beschreibungen geht in Richtung "Pflug-Zeremonie":


    Unter den Ereignissen erzählt von Buddhas Kindheit ist die Erreichung seiner ersten Vertiefung (jhāna) unter einem Jambu-Baum. Eines Tages bringt man ihn zu einer Pflugzeremonie, bei der der König Suddhodana selbst mit einem goldenen Pflug zusammen mit den Farmern pflügt. Die Kindermädchen, abgelenkt durch die Festlichkeiten, ließen den Jungen allein unter dem Jambu-Baum.


    Im Alter von sieben Jahren, begleitete der Prinz Siddhartha seinen Vater, um der jährlich stattfindenden Pflug Zeremonie zu Beginn der Saat Saison, beizuwohnen. Während der König mit der Zeremonie beschäftigt war, verblieb der Prinz unter einem schattigen Baum allein zurück.

    Oben habe ich ja eine Passage zitiert, in der gesagt wird, dass nach dem Indologe Dieter Schlinghoff die Passage mit den vier Ausfahrten auf eine Biographie des Vorzeitbuddha Vipasyin zurückgeführt werden kann. Sie hat also nichts mit Shakyamuni zu tun und würde dann erst später in dessen Biographie übernommen.


    Wo steht denn, das mit dem Pfügen? In der Übersetzung von Palikanon.com steht "beschäftigt sein"


    31. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß;

    Bei Sutta Central heißt es;

    Then it occurred to me, ‘I recall sitting in the cool shade of the rose-apple tree while my father the Sakyan was off working

    ich kann ja leider kein Pali.

    abhijānāmi kho panāhaṃ pitu sakkassa kammante sītāya jambucchāyāya nisinno vivicceva kāmehi vivicca akusalehi dhammehi savitakkaṃ savicāraṃ vivekajaṃ pītisukhaṃ paṭhamaṃ jhānaṃ upasampajja viharitā.

    Gibt es plügende Könige?


    Als Odysseus - der König von Ithaka - in den trojanischen Krieg ziehen sollte, spielte der lustige Wehrdienstverweigerer ja auch verrückt und spannte ein Pferd und einen Ochsen vor seinen Pflug. Ithaka ist eine kleine Insel - Frankfurt hat doppelt so viele Fläche.


    Ich finde die Angaben zu den staatlichen Institutionen der Shakya deuten darauf hin, dass deren Gemeinwesen größer war und Buddhas Vater der gewählte Vorsteher einer größeren Adelsrepublik war.


    Aber wenn er gewählt war, dann bedeutet das eben das er eben kein König war sondern lediglich ein Primus inter pares der jederzeit angewählt werden könnte und zum rājā absteigen konnte. Also jemand der grob ein Dorf unter dich hatte.


    Schon allein wegen der Kastenteilung kann ich mir da keinerlei "richtige" körpertliche Tätigkeit vorstellen. Auch ein Chief in den schottischen Highlands wäre ja eher gestorben statt zum Bauern zu werden


    Aber in einer einer agrarischen Gesellschaft kommt ja bestimmten Tätigkeiten auch kultische Bedeutung zu. So pflanzt ja auch der japanische Kaiser einmal im Jahr Reis:

    Please login to see this attachment.The Emperor planted rice seedlings at the Imperial Palace in Chiyoda Ward, Tokyo, on Tuesday as part of his annual custom. The Emperor stepped onto the rice field near the biology research lab on the palace grounds and carefully planted a total of 20 seedlings of Nihon Masari rice and Mangetsu Mochi rice. Planting rice at the palace was started by Emperor Showa and was succeeded by the Emperor Emeritus, followed by the Emperor.

    Und ich schätze auch bei anderen agrarischen Kulturen wie Inkas oder Azteken werden die Könige da kultische agrarische Aufgaben wahrgenommen haben.

    Mythen sind ja oft der Versuch etwas auf den Punkt zu bringen. Wenn Rousseau Marie Antoinette den Satz "Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen! “ dann war das natürlich einerseits falsch - weil sie dax nie gesagt hat, andererseits war der Satz perfekt dazu geeignet, die Arroganz der damaligen Elite auszudrücken. Es war wenn man so will "eine gute Karikatur" die das Wesentliche überzeichnet und dadurch besonders prägnant macht um was es geht.


    Ich denke dass man in Biografien Buddha ja nicht über die historische Person Shakyamuni sprechen sollte, sondern darüber was einen Buddha ausmacht und das war der "Schritt zur Entsagung"


    Wenn man dem hier Gesagten folgen will, hat man eben zwei besonders gute Verdeutlichung des Schritts zur Entsagung - nämlich die Ausfahrten des Vorzeitbuddha Vipasyin und die Vision des Konvertiten Yasas zusammengefasst um den Schritt Entsagung prägnant zu verdichten.


    25. Damals lebte in Benares ein Sohn aus guter Familie namens Yasa, der ver­wöhnte [66] Sohn eines Kaufmanns. Er hatte drei Paläste, einen für den Winter [67] , einen für den Sommer und einen für die Regenzeit. In seinem Regenzeitpalast war er vier Monate ohne [andere] Männer mit Musik und Dienerinnen umgeben und stieg nicht vom Palast herunter. Eines Tages nun fiel Yasa, Sohn einer guten Familie [68] , den fünf Sinnesgenüssen ausgeliefert, von ihnen besessen, zuerst in den Schlaf, danach auch die Dienerinnen und während der ganzen Nacht brannte die Öllampe.

    Als aber nun Yasa früher aufstand, sah er seine schlafenden Dienerinnen: eine hatte eine Laute in der Achselhöhle, eine andere eine kleine Trommel am Hals, eine andere hatte in der Achselhöhle eine andere Art Trommel, eine hatte aufgelöstes Haar, eine andere sabberte und plapperte. ‘Wie ein Friedhof!’, dachte er bei sich. [69] Als er das so gesehen hatte, wurde ihm die Gefahr deutlich und in seinem Geist kam Abwendung auf. Da sprach Yasa: „Wahrlich, wie bedrückend! Wahrlich, was für eine Plage!“

    Dies ist eine extrem gute Versinnbildlichung von Entsagung und von daher ist es verständlich, dass man das zur Verdeutlichung benutzt hat, was den Schritt zur Entsagung ausmacht.


    Während das Leben von Shakyamuni - also dass er mit 20 Jahren in den Rat seines Clans aufgenommen wurde und was da für ein Hickhack war, vielleicht historisch korrekt aber eben für die Frage was einen Buddha so ausmacht, ganz irrelevant ist.

    Zitat

    Gotama wurde in einen kleinen Stamm hineingeboren, in einer abgelegenen und unbedeutenden Stadt an der Peripherie des vorimperialen Indien. Er lebte in einer Welt, die an der Schwelle zur Urbanisierung stand, in der es noch kein Geld, keine Schrift und keinen Fernhandel gab. Dass er zu einem Shramana, einem nach spirituellen Werten trachtenden Wanderasketen, wurde, steht außer Frage.

    Warum er diesen Weg einschlug, muss aber ungeklärt bleiben.


    Es war ja nicht nur Shakyamuni sondern es wurden auch andere Shakyas zur Asketen. Sein Cousin Ananda, sein Cousin und Schwager, seine Stiefmutter, sein Sohn und sogar sein Vater Suddhodana schlossen sich der Sangha an.


    Ich denke das läßt sich dafür erklären, dass Buddhas Zeit eine Zeit der politischen Umbrüche war, in der die kleineren Gemeinwesen zunehmend von immer größeren Reichen geschluckt wurden.


    Schon zu Lebzeiten Buddhas hatten ja die Spannungen zugenommen:

    Zu Lebzeiten des Buddha standen sich die Shakyas und die Koliyas in einer bewaffneten Fehde um das Wasser des Flusses Rohiṇī gegenüber, der die Grenze zwischen den beiden Staaten bildete und dessen Wasser von beiden zur Bewässerung ihrer Felder benötigt wurde. Das Eingreifen des Buddha setzte diesen Feindseligkeiten schließlich ein Ende.

    Mit der Eisenzeit war ja die Axt ins Gangestal gekommen und während es davor immer noch Ausweuchmöglichkriten gegeben hatte, wurden nun die Ressourcen knapper und knapper und von daher bewaffnete Konflikte immer häufiger. Wer will denn in so einer Zeit ein ein Maharaja sein, der all die Konflikte untereinander lösen soll und Krieger zur Blutrache ausheben soll. Und zusehen wie mächtige Reiche rüsten, um einen einzuverleiben? Da würfe sich bei mir sofort ein Gefühl von Verheblichkeit einstellen Und kurz nach Buddhas tot hat es die Shakyas ja erwischt:

    Kurz nach Buddhas Tod fiel der Kauśalya-König Viḍūḍabha, der seinen Vater Pasenadi gestürzt hatte, in die Shakya- und Koliya-Republiken ein und versuchte, ihre Gebiete zu erobern, da sie einst Teil von Kosala gewesen waren. Viḍūḍabha triumphierte schließlich über die Shakyas und Koliyas und annektierte ihren Staat nach einem langen Krieg mit massiven Verlusten auf beiden Seiten. Die Einzelheiten dieses Krieges wurden in späteren buddhistischen Berichten übertrieben dargestellt, in denen behauptet wurde, Viḍūḍabha habe die Shakyas als Vergeltung dafür ausgerottet, dass sie seinem Vater die Sklavin zur Frau gegeben hatten, die Viḍūḍabhas Mutter wurde. In Wirklichkeit könnte Viḍūḍabhas Invasion in Shakya stattdessen ähnliche Motive gehabt haben wie die Eroberung des Vajjika-Bundes durch Viḍūḍabhas Verwandten, den Māgadhī-König Ajātasattu, der, weil er der Sohn einer Vajjika-Prinzessin war, Interesse am Territorium des Heimatlandes seiner Mutter hatte. Die Folge der Kauśalya-Invasion war, dass die Shakyas und Koliyas nach ihrer Eingliederung in Viḍūḍabhas Reich lediglich an politischer Bedeutung verloren. Die Shakyas verschwanden jedoch bald nach ihrer Annexion als ethnische Gruppe, nachdem sie in der Bevölkerung von Kosala aufgegangen waren, und nur einige wenige vertriebene Familien behielten die Shakya-Identität bei. Die Koliyas verschwanden ebenfalls bald nach ihrer Annexion als Volk und als Stamm.

    Zitat

    Damit war Siddhartha Gautama kein Prinz, sondern vielleicht Sohn eines eher unbedeutenden Stammesfürsten.


    Bestimmt nicht. In der englischen Wikipedia gibt es einen Artikel über die Shakya und ihr politisches System:

    In diesem Kontext wird die Position die Buddhas Vater innehatte ( gewählter Vorsitzende) einer Anzahl ererbter Adelsvertreter als "Konsul" bezeichnet.

    Das Mindestalter für die Mitgliedschaft in der Shakya Santhagara war zwanzig Jahre. Die Versammlung hatte starke Gefühle gegen erbliche Privilegien und unterstützte das Prinzip der freien Wahl durch die Gaṇa für alle wichtigen Ämter, einschließlich des Oberbefehlshabers, bekannt als Ganapati, Ganajyestha, Ganaraja oder Sanghamukhya, der die höchste Autorität im Staat war.


    In der Versammlung gab es verschiedene Posten, die als Vargya, Grihya und Pakshya bekannt waren und von Zeit zu Zeit um die Macht kämpften. Der Begriff Dvandva wurde zur Bezeichnung der rivalisierenden Parteien und der Begriff Vyutkramana für ihre Rivalität verwendet. Für die Abwicklung der Geschäfte der Versammlung war ein Quorum erforderlich, ohne das sie als ungültig angesehen wurde. Panini bezeichnet den gaṇa-titha als die Person, deren Anwesenheit das Quorum in einer Gaṇa vervollständigte, und den saṅgha-titha als denjenigen, der das Quorum der Sangha vervollständigte. Die Person, die als "Einpeitscher" Whip (Politik) fungierte, um das "Quorum" zu sichern, war als gaṇa-pūraka bekannt. Der Sitzregulator, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die Sitze den Personen auf dem Podium, den vorderen Plätzen und anderen Plätzen je nach ihrer Position zuzuweisen, war als "Asanapannapaka" bekannt. Abgestimmt wurde mit Holzstücken, die als Salaka bekannt waren. Der Stimmensammler war der Salaka-Grahapaka, der aufgrund seines Rufs der Ehrlichkeit und Unparteilichkeit für diese Aufgabe ausgewählt wurde. Das Wort für die Stimmen war "Chhanda", was freie Wahl bedeutete.


    Der Präsident des Staates, der als "Samghyamukhya" bekannt war, war für den Vorsitz der Versammlung und die Leitung der Debatten verantwortlich. Von ihm wurde erwartet, dass er strikte Unparteilichkeit walten ließ, und wenn er versagte, wurde er heftig kritisiert. Es gab drei verschiedene Abstimmungsmethoden: Guthaka (geheime Methode), Sakarnajapakam (Flüstermethode) und Vivatakam (offene Methode). Im Allgemeinen besteht die Versammlung aus vier bis zwanzig Exekutivmitgliedern. Der Raja (König), Upa-Raja (untergeordneter König), Senapati (militärische Befehlshaber) und Bhandagarika (Schatzmeister) scheinen die Bezeichnung für die vier Exekutivmitglieder zu sein.


    An dem komplexen System sieht man ja, dass man es mit einem größeren Gemeinwesen zu tun hat.

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    Während das von dir Gesagte so klingt, als sei als sein Kapilavastu eher so ein Dorf statt eine Stadt und Buddhas Vater eher so ein Majestix.