Posts from mukti in thread „Wer war Buddha wirklich?“


    Danke für die Zitate aus dem Vinaya, ich hatte das schon mal gelesen, aber wieder vergessen.

    Nun, so ein Ordensleben hat auch seine Härten und der Lehrer ist manchmal auch sehr streng. Ich denke das war den Anhängern damals klar und hat sie nicht abgeschreckt, oder ihre Verehrung und Hingabe vermindert. Das wäre wohl eher der Fall gewesen, wenn die Ordinierten zu leichtfertig gewesen wären. Eben dafür wurde der Orden manchmal kritisiert: "Das ist nicht asketenwürdig", was den Buddha dann veranlasst hat, die entsprechende Regel aufzustellen.

    Durch so eine strenge Zurechtweisung wie in diesem Fall ist die Wichtigkeit dieser Regel hervorgehoben und so eindrücklich festgelegt worden, dass sie nach über zweieinhalb Jahrtausenden immer noch eingehalten wird. Schließlich geht es um das Wertvollste und Höchste Ziel und das ist nun mal nicht so leicht zu erreichen.

    Es wäre wohl zu naiv anzunehmen, dass im Palikanon nach so langer Zeit jedes Detail genauso überliefert ist, wie es damals gesagt wurde und stattgefunden hat. Die Essenz des Ganzen ist jedenfalls die Befreiung von Dukkha, was ja ein guter Grund ist, sich der Lehre zuzuwenden. Zweifel an den zum Erwachen führenden Dingen sind da die eigentlichen Hindernisse.

    Z.B. die rechte Ansicht: Sind Dukkha, Anicca und Anatta wirklich Merkmale des Daseins? Ist Begehren die Ursache von Dukkha? Bin ich die Khandha oder sind sie mein Eigentum? Führt diese Entwicklung von Weisheit, Sittlichkeit und Sammlung tatsächlich zur Befreiung? Wenn Zweifel in dieser Hinsicht durch Theorie und Praxis weitgehend ausgeräumt sind, lässt sich erahnen wer der Buddha war: "Wer mich sieht, der sieht das Dhamma" und die dreifache Zuflucht ist die natürliche Folge.

    Ein Vertrauen auf Buddha, Dhamma, Sangha, das als Zuflucht genommen wird, kann nur leiden oder besser nicht befreien bedeuten.

    Die Zuflucht ist zu Buddha, Dhamma und Sangha, nicht zum Vertrauen.

    Quote

    Unter den 5 Fähigkeiten nämlich sollen Vertrauen und Wissen, ebenso Tatkraft und Sammlung, sich die Waage halten und in keinem dieser zwei Paare soll die eine Fähigkeit die andere an Intensität übertreffen.

    Übermäßiges Vertrauen nämlich führt bei schwachem Wissen zu blindem Glauben, und übermäßiges Wissen bei schwachem Vertrauen zur Durchtriebenheit.

    Indriya sammatta

    Nur- die von mir unterstrichenen Passagen (die ich jetzt nicht mehr wiederholen möchte ;) ), hätte er (bzw. derjenige, der es niederschrieb!) sich wirklich schenken können - diese schrecken Außenstehende, an der Lehre Interessierte, wohl eher ab oder verunsichern zumindest bzgl. der "Person" Siddhartha Gautamas und der Auswirkung des "vollständigen Erwachens" auf diese... :? :shrug:

    Grundsätzlich gehört Tadel wohl auch zu einem Lehrer-Schüler Verhältnis und wer weiß ob der Buddha das genauso gesagt hat, ich glaube eher nicht dass er so zornig war wie das klingt. Dass eine solche Tat als Mönch gleich in die Hölle führen soll hat mich allerdings auch überrascht. Man weiß aber nicht was da genau geschehen ist, vielleicht war es eine Vergewaltigung :?

    Der Ruf des Ordens, der die Lehre (anscheinend) auch nach außen repräsentieren sollte, hatte für Buddha Shakyamuni absolute Priorität, da blieben - von heutiger Warte aus gesehen - auch schon mal "Rechte Rede" und Mitgefühl auf der Strecke....


    Das Schicksal des "ehrwürdigen" Sudinna, demonstriert dies eindrücklich: Trotz Einsicht, schwerer Gewissensbisse und offensichtlicher Reue wird er erst von der Sangha, anschließend noch vom Buddha "fertiggemacht":

    ....

    Der Buddha hat halt unmissverständlich klar gemacht, dass dieses Vergehen im Orden keinen Platz hat und es auch gleich mit Ausschluss sanktioniert. Das finde ich verständlich, im Orden geht es um ernsthaftes Streben nach dem höchsten Ziel, ohne fixe Regeln geht das nicht, da würde bald alles den Bach runtergehen.