Als meine Tiere gestorben sind, dachte ich mir immer, dass ein Teil von mir gestorben wäre.
Diese Tiere haben sich tagtäglich ihren körperlichen Einschränkungen angepasst. Mehr Schlaf und weniger Essen und trinken.
Sie haben keine Sozialen Dienste kontaktiert um in eine altersgerechte Umgebung zu kommen.
Sie haben keinen Notar oder Anwalt kontaktiert um den Nachlass zu regeln.
Ihre Fellmäuse waren kein Erbe für uns.
Unser Krebskranker 16 jähriger Hund hat immer noch versucht Fische zu fangen. Nicht das er jemals einen gefangen hätte, aber aufgegeben hat er nie.
Sie haben sich nicht auf die schönen Teppiche im jenseits gefreut, wo sie überall hinkotzen können und auch nicht auf das unendliche Katzenklo, wo sie den Katzenstreu im ganzen jenseits verteilen können.
Der Hund hat sich nicht auf endlosen Strom von Leberkäsesemmeln gefreut.
Sie haben alles bis zum Schluss gemacht und wenn es nicht mehr funktioniert haben, dann haben sie nichts mehr gemacht.
Nur deren Personal hat Tränen vergossen, weil dieser junge Mann dachte : Da wäre ein Tier, und dieses Tier wäre sein Tier, und dieses Tier wurde geboren und würde jetzt sterben.
Der Flohteppich konnte nach und nach seine Form nicht mehr halten, und der unfähige und verblendete Diener glaubte, dass dieses Tier jetzt vom sein ins Nichtsein übergeht.
Der Mensch glaubt an einen Tod und an eine Geburt. Er glaubt an eine Vergangenheit und eine Zukunft.
Er erschafft sich in jedem Moment ein Universum mit all seinen beschränkungen, Leiden usw, und er leidet dann unter seinen eigenen Gedanken und Ideen.
Weil er die Dinge nicht so sieht wie sie sind, versucht er Erklärungen, Hoffnung und Zuversicht zu entwickeln.
Die Tiere wissen nichts über den Tod und das Älterwerden. Weil dies eine Erfindung von deren Personal ist.
Es gibt keine Vergangenheit, wo wir nicht nicht existiert haben oder existiert haben, und es gibt keine Zukunft, wo wir nicht nicht mehr existieren werden, oder existieren werden.
Dieses ganze Leben, und das ganze Universum ist in Wirklichkeit nur ein Gedankenmoment der uns gerade bewegt.
Solange man nicht erkennt was man (nicht) ist, solange wird es Geburt, Tod, Kummer, Sorgen, Verlust, Angst geben, und eben diese Fragen ob Tiere von ihrem Tod wissen.
Lg Martin