Posts from nuk in thread „Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus“

    Tim, was hat dein vorvoriger Beitrag mit meinem zu tun? Wirfst du mir etwa vor, ich haette dich persoenlich gemeint? Ja, das denke ich. Und es saege wohl viel ueber deine Minderwertigkeitsprobleme aus. Denke mal darueber nach.



    von 2007-2024 habe ich privat für Gesundheitsversorgung rund 79.000 Euro ausgegeben siehe Anhang.

    Ja. Das ist viel, in der tat. Dafuer bekommt man ca. 100.000 Brote (also als mit Mengenrabatt). Aber ich denke, alleine durch den letztten Satz fuehlst du dich wieder angegriffen.


    Ich denke, ich habe weder das Sozial noch das Gesundheitssystem ausgenutzt sondern eher geholfen, denen die eben nicht in der Lage sind einzuzahlen, aber das spielt keine Rolle.

    Da kannst du stolz darauf sein. Musst es aber nicht.


    Ich wuensche dir das Beste. Sagte ich bereits. Und ja, ich mag keine Ironie.

    Tim, ein Sozialsysem - ich meine nicht nur 'DAS' Staatssystem, sondern gerade vor allen Dingen soziale Wechselwirkungsnetzwerke - besteht aus Geben und Nehmen. Letztendlich ist es so, dass nur das genommen werden kann, was ein/e Andere/r gibt.


    Aus eigener Erfahrung gibt es genug Menschen, die immer forden, forden. Dies stuende ihnen zu und Jenes. Gleichzeitig sind sie aber nicht bereit, sich sellbst fuer sozial Benachteiligte zu engagieren. Gerade alte Menschen hier im Osten, also ehemalige DDR. Wozu auch. Der Staat kuemmerte sich frueher um alle sozialen Belange, niemand wurde in Not zurueckgelassen. Heute ist das leider anders.


    Es ist eben so, dass fast alle Menschen aus einer Egoperspektiver heraus denken. Das Selbst, in Abrgrenzung zur Umwelt. Und dabei ist immer das Selbst der Mittelpunkt der ganzen Welt. Das ist bei mir auch nicht anders. Ich nehme diesen Mittelpukt in etwa kurz hinter meinen Augen wahr.


    Daraus ergibt sich fast zwangslaeufig, dass es milliarden von menschlichen Egos gleichzeitig auf der Welt gibt. Ind jedes Ego fuehlt sich als Zentrum.


    Tim, eine rethorische Frage:

    Angenommen, du wuerdest im Winter durch eine Bahnhofshalle gehen. Und dann wuerdest du jemanden mit rotem Kopf sehen, der anscheinend Fiber hat und vielleicht friert. Du hingegen haettest eine ausreichend dicke Jacke, genug zuesssen und zuhause ein warmes Dach. Wie wuerdest du reagieren?


    Hint:

    Ich z.B. wuerde achtlos vorbei gehen. Zwar mit schwerem Herzen, aber dennoch.

    Ich finde es wirklich traurig, dass in einem Forum, welches sich mit buddhistischen Themen befasst, so wenig Mitgefühl gezeigt wird.

    ...

    Ich nehme mal an, damit wolltest du mich ansprechen, liebe Schneloewin. Sei dir aber gewiss, dass sehr wohl Mitgefuehl zu Tim (sowie zu jedem anderen leidenden Wesen, das mir bekannt ist) aufbringe.


    Die Sache ist nur die:

    Das Mitgefuehl ausdruecken, indem - allegorisch gesprochen - auf den Hinterkopf getaetschelt wird, mag zwar kurzfristig leidmildernd sein. Langfristig bringt es - zumindest im Falle von Tim - nicht wirklich was. Da denke ich, dass es wohl hilfreicher ist, einen gangbaren Weg aus der Leidenskrise aufzuzeigen. Und das ist eben MEIN wirken, von dessen Richtigkeit ich ueberzeigt bin.


    @Tim99 , ja, ich denke an dich und wuensche dir das Beste.

    Wie koennen wir dir helfen, Tim?


    Anmerkung:

    Siehe, ich habe seit einiger Zeit ziemliche Schmerzen im Brustbereich, wahrscheinlich das Herz. Bei mir in der Blutsverwandtschaft sind etliche Ahnen an Herzproblemen verstorben. Also wahrscheinlich erblich. D.h. es kann sein, dass ich schon morgen nicht mehr hier sein koennte.


    Bekuemmert mich das?

    Ich nehme es gelassen. Ich gehe auch nicht zum Arzt deswegen. Ich bin mit mir selbstzufrieden. Und ich glaube auch nicht an Wiedergeburt oder so.


    Verstehst du, wie ich es meine, wenn ich sage, welche grosse Freude der Buddhismus zu bieten hat?



    Magst du mit mir tauschen? Du erhieltest meine Herzprobleme und ich wuerde im Gegenzug deinen Katheter nehmen. Ich denke, das wuerdest du nicht wollen, oder? Ich jedenfalls moechte mein eigenes Leben auch mit niemandem tauschen. Ich bin mit meinem Leben vollauf zufrieden.

    @Tim99 , jammere nicht. Ich glaube, du jammerst. Ich rate dir dringend, einen Achtsamkeitskurs in Fernstudium zu machen. Denn dann wuesstest du, dass es im Kern keinen Unterschied zwischen Achtsamkeit im taeglichen Alltag und Meditation auf dem Kissen gibt. Man muss nur wissen, wie es geht. Deshalb lege ich dir waermstens einen Achtsamkeitskurs bei einem guten Lehrer ans Herz. Manche guten Lehrer bieten ihn auf Spendenbasis an. Er muss also nicht mal teuer sein.


    Und ich will dazu nur sagen: Mir ging es die letzten Jahre sehr schlecht, psychisch. Sehr lange, ueber ein Jahrzehnt. Vielleicht schon seit meiner Kleinkindzeit. Manche hier im Forum (Gruss an die alten Hasen) wissen vielleicht noch, wie ich da so drauf war. Ich hatte im Laufe der letzten Jahre mehrere ernsthafte Suizidversuche unternommen, es ist ein unwahrscheinlich grosser Zufall, dass ich ueberhaupt noch am Leben bin. Ja, das sage ich, ohne mich zu schaemen.


    Letztendlch denke ich, dass ich durch Achtsamkeit - sowohl auf dem Kissen, als auch im Bett, und vor allem im taeglichen Alltag - viel Selbstzufriedenheit gewonnen habe. Und ich stehe erst am Anfang. Fuer mich ist es eine lebenslange "Aufgabe". Wobei "Aufgabe" nicht das richtige Wort dafuer ist. Es ist mir eine Freude. Langsam aber stetig sehe ich die Fruechte meiner Taetigkeit reifen.


    Und das schon, obwohl ich erst seit etwa einem Jahr ernsthaft achtsam durchs Leben lebe.


    Ich wuensche es dir, Tim.

    nuk

    Was wolltest du mir eigentlich sagen? Verstand ich nicht.


    Muss man sterben um zu leben? Also sich mit dem Tod arrangieren, dass es ihn gibt und dann lebt man unbeschwerter?

    Na ja. Ich betrachte es so:

    Wenn ich je tot sein sollte, weiss ich ja nicht, dass ich tot bin. von daher ist eh alles egal.


    Oder um es mal mit Friedrich Nietzsche zu sagen - ich weiss leider nicht mehr aus welchem Werk es von ihm stammt. Sinngemaess:


    Da fragte jemand das weiseste Wesen der Welt:

    "Was waehre wohl mein groesstes Glueck, das mir widerfahren koennte?

    Das Wesen antwortete:

    "Das waere, wenn du tot waerest."

    Da sprach der Mann:

    "Und dies ist das allergroesste Glueck, das mir widerfahren koennte..."

    Das Wesen:

    "Na ja. Das allergroesste Glueck fuer dich waere dir allerdings wiederfahren, wenn du nie geboren worden waerest. Aber das ist unerreichbar fuer dich."


    Also, lieber Tim, du oder/und ich muessen ja nicht mit Nietzsche einer Meinung sein. Aber aus meinem Standpunkt heraus sehe ich die Sache so:


    Am Ende sind wir beide tot, wie auch alle Anden hier auch. Und dabei ist es voellig egal, ob jemand nur sehr kurz und leidvoll leben musste oder hornalt wurde und gluecklich war. Denn nach dem Tode ist alles nicht mehr erinnerbar.

    Das ist aber nur meine persoenliche Ansicht. Ich will mich da nicht aus dem Fenster lehnen.


    Je nach Betrachtungsweise ist das Obige eher furchtbar und 'grausig' oder ruft ein befreiendes Gefuehl hervor. Letzteres waere wuenschenswert. Und es impliziert auch, dass jegliche private Probleme nichtig und klein sind, in der Unendlichkeit des Nichtseins.


    Du fragtest, ob man sterben muss, um zu leben.

    Ja, das denke ich. Zumindest hilft es zu akzeptieren, dass 'leben' nichts besonderes ist, und totsein auch nicht. Also sterben, in Gedanken, in buddhistischem Sinne.

    Ich...


    ..habe Angst vor wirtschaftlichen Abschwung, Verarmung, vor dem Atomkrieg, vor den Wahlen, vor der Dummheit der Anderen, vor dem boesen Nachbarn, vor meiner Frau , dem Klimawandel und vor meinem Ableben.


    Also bibbere ich seit Jahren in Angst. Angst ist wie Schmerz. Schmerz ist wie Angst. Und so wuensche ich mir den Tod.


    Da ich aber 'zu feige' bin, mein Dasein durch koerperliche Gewalttat zu beenden, setze ich mich aufs Kissen.


    Und siehe da nun, irgendwann bin ich tot.


    @Tim99

    In meinem persönlichen Kreis, wo ich mich bewege, kenne ich keine intelligenten Menschen, nicht einer fällt mir ein. Und da meine ich nicht den IQ, sondern die soziale Intelligenz, Empathie, Hausverstand, Niveau, Wissen über das Leben.

    Ob das nun von "emotionaler, sozialer Intelligenz" spricht, sich selbst als was Besseres zu glauben und das auch vor Dritten zu sagen.


    Schau dir bitte die „Welt“ an, wo ist da Gerechtigkeit? Und ja, die Welt ist immer die Welt, aber in diesem Fall meine ich die Lebensumstände, wie Menschen in ihren Ländern leben.

    Du scheinst wohl nicht zu wissen, dass "Recht" menschliche Definition ist. Und je nach Kultur und Herrscher ist ewas was bei Jenen als recht, richtig, gerecht angesehen wird, bei anderen Unrecht.

    In der Natur gibt es keine Definitionen. Und Menschen gehoeren ja auch zur Natur. Recht, Gerechtigkeit usw. sind logisch-technisch-emotionale geistigen Vereinbarungen von einer bestimmten Gruppe von Menschen. Bei dien Azteken war es z.B. gerecht, dass Menschen bei lebendigem Leibe das Herz herausgeschnitten wurde um es den Goettern darzubieten. Und ich denke, dass es wohl auch die Opfer gerecht empfanden. Wenn nicht sogar als grosse Ehre.

    Na, ich denke mal, @Tim99 , angenommen es gaebe nur so 100 Mio Menschen auf der Welt. Und mithilfe der modernen Errungenschaften koennten die dann wohl in Saus und Braus leben. Ohne Mangel. Ja so denke ich.


    Aber letztendlich wuerde auch jede Einzelne dieser Menschen vom Tode hinweggefegt werden. Es wuerde ihnen also gar nichts nuetzen.


    Das Letzte ist wohl aber nicht so ganz richtig. Denn Wenn jede/r den Moment lebt, dann spielen die konkreten Lebensumstaende in diesem Moment schon eine Rolle.


    Ich stelle mir die Zeit ein wenig wie ein Doppelkegel vor. Also zwei Kegel (im mathematischen Sinne), die sich an den Spitzen beruehren. Die Vergangenheit liegt nun auf einer Seite und bestimmt, wie der Punkt Jetzt - also der Beruehrungspunkt der Kegelspitzen - ist. Aus diesem Jetzt fuehrt wieder ein sich verbreiternder Kegel - die Zukunft - fort. Das mag jetzt alles viel Blabla sein. Letztendlch ist es aber so, dass ein denk- und handlungsfaehiges Individuum in der Lage ist, die Zukunft mitzubestimmen. Und zwar jeweils aus den Erfahrungen und geerbten Moeglichkeiten aus der Vergangenheit und dem aktiven Handeln in den konkreten Momenten.

    Abschließend möchte ich anmerken, ja ich kritisiere die Ignoranz von vielen Menschen, weil wer sich informiert bekommt Angst, wer sich nicht informiert ist unwissend.

    Es muss nicht sein, dass jemand, der sich angemessen informiert Angst bekommt. Gerade DAS ist ja, so denke ich, ein(?) Ziel von Achtsamkeit* im Alltag (zusammen mit Meditation, wo auch immer)


    *) Ein Lehrer sagte mir, Achtsamkeit ist Meditation und Meditation ist Achsamkeit. Also beides ist gar nicht so einfach von einander zu trennen.


    Ich rate dir, wenn du mit dem Buddhismus (als Religion aufgefasst) nicht so recht was anfangen kannst, mal einen MBSR-Kurs zu machen. Das mache den gerade selbst (wenn auch in buddhistischem Kontext). Und dann denke ich, werden deine Aengste nach und nach verschwinden, sofern das Gelehrte im Alltag paktiziert wird.


    Lieben Gruss