Posts from Bebop in thread „Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus“

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    Habe ich auch mal versucht mit der selben Absicht, bin aber schnell wieder davon abgekommen.

    Hallo Tai, kommst du vlt. aus dem medizinischen Bereich? Was hatte das Tryptophan denn bei dir bewirkt? Ich denke manchmal, dass unser bei Migräne gestörter Serotonin-Haushalt möglicherweise sogar von zu vielen Glückshormonen (infolge Zen-Praxis) durcheinandergebracht wird.

    Kann das wohl sein?

    Wie wär's mit 5-HTP L-Tryptophan? Soll stimmungsaufhellend wirken. Ich hatte es mal zur Migräneprophylaxe versucht, brachte aber nichts. Schlaffördernd soll es auch sein, davon bemerkte ich jedoch auch nichts. Da meine Stimmung meist sowieso gut ist, kann ich nur hoffen, dass es in dieser Hinsicht tut, was es verspricht, und auch entspannt. Nun ist noch die Frage, ob man das in Deutschland so einfach bekommt wie anderswo.

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    Woraus dann "Liebesgeschwafel" entsteht (noch so ein Framing), kannst Du sicher begründen?

    Illusionen über das Wesen der Menschen. Dualismus, d.h. Nicht-Anerkennen der Gleichzeitigkeit von Irren und Erwachen (TNH).


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    "wenn ich groß bin, dann müssen alle Unholde vor mir zittern"

    Das ist aber für Netanjahus und Co. keine jugendliche Phantasie mehr, das ist offensichtlich auslebbar.

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    Du könntest Dich doch selbst als Söldner verdingen

    Ich habe schon einen Job. Und mich müsste man ggf. auch nicht bezahlen ...


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    Wenn Du die Praxis selbst als Kampf erfahren hast

    Ich neige nicht dazu, es mir besonders schwer zu machen, beobachte das aber bei anderen. Hier im Forum (in manchen moralischen Entrüstungen) wie in Dojos, wenn sie sich mit dem Sitzen rumquälen. Auch da ist es oft offenbar schwer, die eigenen Befleckungen anzunehmen. Es gibt viele Optimierungswünsche.

    Tim99

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    Wenn man sich entwickeln will, dann geht Gleichgültigkeit im Umgang mit Wesen nicht finde ich.

    Ich hatte da gerade mal wieder eine längere Diskussion zum Fleischkonsum. Mir geht es ja im Grunde wie dir, aber ich sehe das situationsgebunden. Also wenn ich ein Tier leiden sehe und eingreifen kann, tue ich das (und helfe). Aber ich bin gegen theoretische Überlegungen oder Dogmen. Wenn ich die Menschen in Gaza leiden sehe, frage ich mich nach der Verhältnismäßigkeit. Bei Brad Warner hörte ich, dass er keine Lösung wisse. Ich schrieb da einer Dame, sie könne doch das tun, was der weiter oben zitierte Thich Nhat Hanh tat, nur umgekehrt: Statt "Liebe zu senden" (ja, so redete seine Sangha tatsächlich), könne sie doch den Verantwortlichen den Tod wünschen. Damit haben wir das Problem umrissen.


    Buddhisten verstehen im Allgemeinen ihren Weg als Kampf gegen ihre geistigen Befleckungen, dann kommt häufig, wie bei TNH, Liebesgeschwafel heraus, das die Welt aber nicht grundlegend ändert. Meines Erachtens kann man in bestimmten Zen-Schulen lernen, realistischer zu denken und auch die Notwendigkeit sehen, dass man manche Subjekte aus dem Verkehr ziehen muss, um weiteres Unheil zu vermeiden, für das sie verantwortlich sind. Übrigens hat TNH das selbst in jungen Jahren getan, da war er einer militanten Gruppe angeschlossen, und die bzw. Sinnesgenossen hatten ja einiges erreicht (den Sturz der eingesetzten US-Sympathisanten, den Sieg der Vietcong). Umso seltsamer, dass er später Verhaltensweisen predigte, die viel weniger geeignet sind, den Ungerechten oder "Gegnern" Einhalt zu gebieten.


    Und das muss man immer wieder tun. Dementsprechend sind auch solche Wünsche, Gebete und Rituale in Ordnung, so lange man nicht daran haftet und keinen Hass damit verbindet, eher eine nüchtern-rationale Abwägung (damit man selbst dabei keinen Schaden nimmt). Dann ist die Frage, ob Gedanken etwas verändern können. Ich denke (...) schon. Und es gibt Petitionen usf., die man unterstützen kann. Manchmal kann man als Bürger auch selbst klagen. Hätte ich das Geld von Gates oder Musk, würde ich einen Söldnertrupp unterhalten, und keiner dieser Banausen wäre mehr sicher (ich natürlich ebenso wenig).


    Nach der Empathie kommt also sofort die Frage: Was tun? Und Buddhisten haben da in der Regel ein für mich doch zu eingeengtes Handlungsspektrum aufgebaut.