Hallo, lieber Tim99 ,
bin kürzlich auf diesen alten, seinerzeit ziemlich umstrittenen, Schlager von Udo Jürgens gestoßen - er ist 53 Jahre alt (1971) und demonstriert, dass auch damals schon viele Probleme von heute bestanden, sich an manchen Dingen nicht viel geändert hat:
- "Die Großen zäunen Wald und Ufer ein..."
- "Versicherungspaläste, Banken, Kasernen - für die teure Wehr..." (100 Milliarden/Jahr)
- "Konzerne dürfen maßlos sich entfalten (Tesla...)...
- Im Dunklen stehen die Schwachen und die Alten..."
- "Für Krankenhäuser fehlen dir Millionen....
- doch unsere Spielbanken (ursprünglicher Text: Schwarzgeld!) scheinen sich zu lohnen..."
- "Alte werden kaltgestellt.... (Hier tut sich was: Jetzt "darf" bald bis 70 "weitergerackert" werden)
- Aufsichtsräte sind auch als Greise nicht zu alt..."
- "Das alte Gestern wird mit Macht beschworen-
das neue Morgen, deine Jugend, geht verloren..."
Wer schwach, alt, krank oder klein/hilflos ist, hat im Lebenskampf der Natur ("survival of the fittest"), deren Gesetze grundsätzlich auch für Menschen gelten, schlechte Karten.
Soziale Gerechtigkeit, Unterstützung Schwacher und Ethik sind kulturelle Leistungen der (zivilisierteren) Menschheit und ihrer (diese begünstigenden, meist demokratischen) politischen Systeme, die aber leider nicht immer friedlich errungen wurden und deren Werte ständiger Betonung/Hervorhebung, bzw. Auffrischung, bedürfen.
Es besteht permanent die Gefahr, dass - besonders in Zeiten des Umbruchs und wirtschaftlicher Probleme - die Schwachen der Gesellschaft wieder hintangestellt und benachteiligt werden.
Zum Thema Frieden:
Der Buddhismus hat seine Stimme für ethische Werte wie Mitgefühl, Frieden, Völkerverständigung und Schutz der Natur/natürlicher Ressourcen in den letzten Jahren/Jahrzehnten, meines Wissens, hauptsächlich in Gestalt des Dalai Lamas erhoben.
Auch der 2022 verstorbene Thich Nhat Hanh repräsentierte den "friedlichen, mitfühlenden" Buddhismus, der sich für Schwächere und Bedrohte engagiert.
Mittlerweile ist der Ruf des greisen Dalai Lamas etwas geschädigt, seine Kräfte ohnehin altersbedingt begrenzt und so fehlen m.E. ein wenig die großen Vorbilder, an denen sich Buddhisten orientieren können.
(Außer natürlich Buddha Shakyamuni selbst, dem es wohl 2 x gelang, Kriege zu verhindern, einmal scheiterte er auch und u.a. seine Verwandtschaft wurde getötet, seine Heimatstadt zerstört.)
In der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) hat sich eine "AG Krieg und Frieden" gegründet, die auch einen "Aufruf zur Friedfertigkeit" veröffentlicht hat:
https://buddhismus-deutschland.de/wp-content/uploads/2024/07/Aufruf-Urtext-ohne-Unterschriften.pdf
Ein Anfang....? (Ignoranz kann man ihnen zumindest nicht vorwerfen.)
Liebe Grüße, Anna
P.S. Hoffe, du hast die Hitze gut überstanden und es ist jetzt ein wenig kühler bei dir...
Alles Gute!