Posts from pano in thread „Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus“

    Zu Corona habe ich eine eindeutige Meinung, viele, viele seinerzeit als Verschwörer und radikalen Theorien werden sich im Laufe der Zeit als Wahrheit bestätigen. Auch wenn das nicht von hierzulande ausgehen wird, aber es wird kommen.

    In dem ganzen Korb an radikalen Theorien und Verschwörungsmythen ist üblicherweise immer etwas drin was wahr ist. Das Problem ist, dass es eben ein kleinerer Anteil der Theorien in diesem Korb ist. Die Treffsicherheit des Korbs der wissenschaftlichen Theorien ist halt im Schnitt wesentlich besser.


    Beispielsweise das mit dem Entwurmungsmittel jedenfalls ist mittlerweile eindeutig widerlegt. Ob die laborhypothese stimmt? Vielleicht gibt’s irgendwann mehr Evidenz. Vielleicht auch nicht. Ockhams Rasiermesser ist, sich im Zweifelsfall für das einfachere Modell zu entscheiden, und zoonosen durch den Kontakt mit Wildtieren gibts quasi täglich auf der Welt.

    Und man muss es nicht hinnehmen. Ich weiß nicht, welches Jahr man in dieser Reihe ergänzen wird, aber lange kann es nicht mehr dauern: 1880, 1923, 1933, 1949–1961. Zu diesen Zeiten sind viele Deutsche ausgewandert, ohne je zurückzukehren. Die Antwort unserer Regierung ist die neue Wegzugsteuer, ein geistiger Nachfahre der Reichsfluchtsteuer, und an ihrem Menschenbild der Bürger als Untertanen hat sich seitdem nichts geändert.

    Man liest dich schon länger hier im Forum von Auswanderung schreiben. Ich denke es ist auch nur eine Anhaftung, das Gras ist anderswo immer grüner, ist man auf der anderen Weide, so entdeckt man plötzlich die mageren Halme und den Sauerampfer.


    Glaube, Liebe, Hoffnung


    Von den dreien, sind zwei einfach nur Dinge die man sich selbst einer Karottenangel-gleich vors Maul hält um sich einem Esel gleich anzutreiben. Das kann nur in der Erschöpfung münden.

    Wenn die Milch teurer geworden ist, ist es eine Tatsache und ist gut zu wissen, so bin ich nicht überrascht beim Einkaufen, jedoch würde ich es auch so merken, spätestens wenn ich am Regal stehe.

    Das ist ein schönes Beispiel, weil der milchpreis ja ein klar erlebbares phänomen ist. Aber ich bin mir sicher dein Geist kommentiert den Preis sogleich, zu teuer (zu billig). Was dir aber auch fehlen könnte sind jede Menge Fakten die zur Einordnung nützlich sind, etwa wer vom für eine Milchtüte gezahlten Betrag wie viel bekommt. Wie hoch die Subventionen sind die der Hof erhält, welche gesetzgeberischen Maßnahmen zur Verbesserung der haltesituation getroffen oder nicht getroffen wurden, alles Dinge die deine Wahrnehmung des Milchpreises konkret ändern können. Wenn man Medien konsumiert, die journalistische Standards einhalten, dann kann das einen erheblichen Zugewinn bedeuten.


    Ergänzung : Nicht nur Wahlen halte ich für Inzenierungen, sondern alles was berichtet wird, wieso etwas ein hoher Politiker vor hat, wie er denkt, wie er sich auch nach Außen gibt, das meine ich.

    Wo ist da erstmal der Unterschied zu nicht-Politikern? Wir erwarten ja von Politikern dass sie sich in Szene setzen. In Szene setzen sich auch Zen Meister, Lamas, Fernsehmoderatoren und der Herr Meier aus der Buchhaltung. Das öffentliche Bekundung die Medien abzulehnen enthält ja auch unweigerlich einen Aspekt der Selbstdarstellung so wie mein Ansatz einer Verteidigungsrede.


    Solange man nicht Samano wird und von unterwegs gesammelten Mangos leben kann ist man unweigerlich verstrickt.


    Solange man in der Gesellschaft lebt muss man eben mit den Unzulänglichkeiten der Demokratie klar kommen und im gegebenen System das beste für die Mitmenschen und sich selbst erreichen. Bestenfalls mit einer Partei die Menschenrechte achtet und zumindest versucht die Politik ein bisschen ethischer zu gestalten als die Mitbewerber.

    @Tim99 ich bekomme deine Fürsprache für Trump hier nicht so recht überein mit der von dir geäußerten Besorgnis zum Klimawandel. Bei seinem Antritt zur ersten Amtszeit waren alle Bundesbehörden und Nationalparks der USA angewiesen alle Hinweise auf einen menschengemachten Klimawandel zu depublizieren.

    Leiden habe ich, aber ich sehe mich allein in der Selbstverantwortung und es tut mir leid, wenn dies als Klagen verstanden wird oder zurecht wurde.

    Versuche die Schuldfrage loszulassen. Es ist eine Illusion dass es “täterschaft” gibt mit isolierter Verantwortung. Sowenig wie die anderen für sein Leid verantwortlich sind sowenig bist du daran schuld. Das leiden ergibt sich aus Vorbedingungen und Auswirkungen. Selbstreflexion kann helfen aus den Gedankenspiralen herauszukommen, wenn man es schafft achtsam zu betrachten worauf das Hirn so reagiert.


    Auch wenn das Leiden oft erst in unserem Geist entsteht (jammergeist), heißt das weder “selber schuld” noch “die anderen sind schuld”. Denn es gibt da keine Schuld die gesühnt werden müsste. Es gibt vielleicht einen glutherd, aber wenn man den nicht befeuert hat man gute Chancen auf Erlöschen.

    Danke dir für den guten Beitrag. Deine Inhalte sind sehr lösungsorientiert und richtig. Auch wenn ich nicht im optimistischen Bereich bin, ich weiß, dass es falsch ist, weil glücklich sein ist auch eine Entscheidung, wie du richtig sagst, bewege ich mich immer im Leid, was alles unglücklich läuft oder durchbricht man dieses Muster. Weil so wirklich den Sinn sehe ich nicht, das so zu sehen wie du beschrieben hast, also die negativen Gefühle.

    Den letzen Satz musst du mir bitte nochmal erläutern. Siehst du keinen Sinn darin negative Gefühle loszulassen? Oder verstehe ich dich da falsch?

    Wobei wie auch schon geschrieben früher hatte man zwei Meinungen und eine gewisse gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Heute meiden sich Menschen, wenn sie unterschiedliche Sichtweisen haben, manchmal geht das sogar in Richtung Hass (buddhistisch gesehen).

    Ich glaube das stimmt so nicht (also der früher vs. heute vergleich), damals wie heute gibt es viele Meinungen, damals wie heute gibt es viel Unverständnis. Aber eigentlich ist es auch egal ob das eine historische Realität war, oder ein im Rückblick konstruiertes Wunschbild. Da es dieses Paradies in dem sich alle gegenseitig wohlwollend akzeptieren und konfliktfrei aufeinandertreffen nicht gibt, muss man eben irgendwie versuchen im hier und jetzt klar zu kommen, Stress und Leid zu reduzieren. Vergeben, Verzeihen, nicht zu herzen nehmen, die positiven Emotionen hegen, pflegen und einüben, den negativen Gedankenspiralen das Wasser abgraben. Das lernen wir aus den edlen Wahrheiten, deswegen der edle achtfache Pfad.

    Was mein eigenes Verzeihen in Bezug auf Verletzungen von Anderen betrifft tue ich mir schwer mit einer Antwort, wobei hier kommt der Buddhismus ins Spiel, ich bin für mein Handeln verantwortlich, andere für ihres - das wäre eine Antwort.

    Jemand hat dir ein Unrecht getan. Du hast jemandem ein Unrecht getan. Du hast dir selber unrecht getan. Das wird auf jeden Menschen zutreffen.


    Wenn du verzeihst, beschließt du: die Erinnerung an das Unrecht soll mich nicht weiter verfolgen. Das hat auch wirklich etwas von Frieden schließen.


    Oft wollen wir nicht verzeihen wenn die Person sich nicht entschuldigt hat oder so. Das ist nachvollziehbar, und hat auch etwas von einem erzieherischen Impuls der uns innewohnt. Eine aufrichtige entschuldigung erleichtert das verzeihen sehr. Ist aber keine Vorbedingung.


    Die Frage ist aber: welchen schlechte-Laune-Zins will ich auf unbestimmte Zeit regelmäßig entrichten, weil ich zu stur, zu stolz, zu verletzt, zu traurig, zu wütend oder zu allein bin, und nicht in die emotionale Arbeit des Vergebens investieren kann / möchte.


    Für mich hat am besten funktioniert mit Kleinigkeiten das verzeihen zu üben und dann die tiefer sitzenden Verletzungen anzugehen.


    Mir selbst zu verzeihen ist der Endgegner, aber möglich. Daran habe ich selbst lange nicht geglaubt.

    Ich habe mich immer gewundert, dass sein Arbeitgeber (Telekom) ihm so lange seinen Job frei gehalten hat

    Wenn ich das richtig erinnere: Wenn ein Mitarbeiter längerfristig arbeitsunfähig ist, dann kostet er den Arbeitgeber ja nichts mehr, denn die Versicherung übernimmt die Zahlungen. Insofern ist kein großer Druck da, einen Mitarbeiter zu kündigen, in Unternehmen mit Betriebsrat ist eine Kündigung ggf. auch erstmal schwierig (was ich für eine Errungenschaft halte), aber prinzipiell Möglich.


    Als ich in einem Jahr mehrfach wegen verschiedener Infekte ausgefallen war, darunter eine bakterielle Bronchitis, rutschte ich in das Betrieblichen Eingliederungsmanagements. Firma und Betriebsrat war sehr bemüht herauszufinden ob firmenseitig etwas für meine Gesundheit getan werden konnte (war nicht erforderlich in meinem Fall). Es hat mich positiv überrascht. Mir ist aber auch bewusst dass das eine privilegierte Situation war, die so nicht in jedem Unternehmen herrscht.

    In der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) hat sich eine "AG Krieg und Frieden" gegründet, die auch einen "Aufruf zur Friedfertigkeit" veröffentlicht hat:


    https://buddhismus-deutschland…t-ohne-Unterschriften.pdf


    Ein Anfang....? (Ignoranz kann man ihnen zumindest nicht vorwerfen.)

    Ich vermag heute nicht uneingeschränkter Pazifist zu sein, das ist vielleicht auch mein eigenes Unvermögen, aber von allen Friedensaufrufen die ich seit Beginn der Ukraine-Krise gelesen habe, kann ich hier doch vieles mittragen (einen Punkt hätte ich definitiv anders formuliert, aber darum solls mir hier nicht gehen). Unter anderem das Recht auf Kriegsdienstverweigerung/Wehrdienstverweigerung das kann man nicht oft genug betonen.


    Leider ist es eben so, dass Saṃsāra kein Bus ist, aus dem man so einfach aussteigen kann. Und wenn schon wie in diesem Faden angesprochen der Betriebsfrieden am Arbeitsplatz schwierig ist, so ist der Weltfrieden noch eine ganz andere Größenordnung.

    Mehr Abgeschiedenheit als ich lebe geht kaum, wobei es ist Ansichtssache, weil die Medien spielen eine Rolle und die persönlichen täglichen Erfahrungen, die man macht.


    Ich hab es schon öfter betont der Glaube ist das was mir einen gewissen Halt im Leben gibt und einen Sinn, dafür bin ich sehr dankbar.


    Ich kapsle mich ab, wo ich kann, aber aus verschiedenen Gründen möchte ich die zumindest die wichtigsten Entwicklungen auf der Welt hören.

    Es ist immer schwierig Situationen aus der Ferne einzuschätzen, aber ich denke manchmal sind Medien, insbesondere in der Form wie sie über Social Media und a/b klickoptimierten Nachrichten Webseiten und YouTube-Plattformen ausgespielt werden eher etwas wovon man sich abkapseln sollte als die Mitmenschen. Denn die Mechanismen der ausspielung von Medien Inhalten gleichen teils den Mechanismen die Glücksspiel-Automaten verwenden. Während eine gewählte Vereinsamung auf uns Menschen als prinzipiell soziale Wesen auch weitere Probleme schaffen kann. Nicht zuletzt deswegen wird im Buddhismus ja immer wieder die Sangha betont.