"Queer" im Alter.
Ist mir nie aufgefallen, dass das mein Problem sein kann.
Dass es mir nicht auffällt, liegt daran, dass ich nur mit sehr guten Freunden überhaupt den Anschein erwecke Queer zu sein, ein Geschlecht zu haben.
Das ist vollkommen unwichtig, denn da habe ich beizeiten mit der Übung angefangen Mensch zu sein, also meine Rechte in Rechnung stelle, die mir vom Grundgesetz gegeben werden.
Daraus ergibt sich im Alter, dass ich als Alter keine Identität mehr habe als eben Alter sein.
Mann oder Frau spielt dann nur eine Rolle bei näheren kennen, nicht mehr als ein Etikett.
Das Äußern von Frau oder Mann oder gar Queer sein zu wollen, setzt Alte noch stärker den Handlungen der streitenden Parteien aus, ob das überhaupt möglich ist. Das impliziert ja Interesse an Sex, das Etikett wird zu einer Markierung, Makel. Dieses Verfahren habe ich mein Leben lange erfahren.
Ich kenne Pflegende in meiner Familie und keiner hat auch nur angedeutet, dass Alte Bedarf nach mehr haben als Pflege. Normalerweise sind zu Pflegende, Objekte der Pflegenden. Wie ein Erbstück, das man eben pflegt.
Also ändert sich im „Alter“ für mich nichts. Ich bin nur Mensch, ein Objekt für andere Menschen und wenn ich die Rolle einhalte, Objekt zu sein, kommt es zu sehr wenig Reibereien.
Darum ist es mir nie aufgefallen. Ich bin inzwischen 70.
Im zunehmenden Alter erkennt man auch, dass die Freunde weggenommen werden oder sterben. Je eher man lernt, nicht auf seine Persönlichkeit zu bestehen, je eher hört der Krieg auf.
Entweder durch Aufgeben, also erobert werden oder durch sich einfügen oder das sich erschöpfen des Angreifers. Bei letzten und ersterem sehe ich keine Taktik, meine ist sich einfügen, sich zum Objekt machen, ohne mein persönlicher Mensch sein zu deutlich zu zeigen oder gar darauf zu bestehen.
Spirituell hat mir Buddhaland sehr geholfen, das auch für das Geistige zu üben.