Was mir nicht so ganz klar wird ist, wie sich der Gegensatz sein und nicht-sein auflösen soll, da fehlt irgendwie ein Teil der Argumentation für mich.
Ja, das erscheint unlogisch (aber der Buddha betonte ja immer, dass seine Lehre "tiefgründig, schwer ersichtlich, schwer zu verstehen, ...nicht mit Logik beschäftigt,....." sei).
Ich würde es mir (vorläufig...) so erklären, dass gemeint ist:
Es gibt kein - unabhängiges - "Sein" im Sinne von: "Ich" bin da.
Es gibt (aber auch) kein "Nicht-Sein", denn "etwas" ist - unter Bedingungen - vorhanden.
Die Mitte zwischen Sein und Nicht-Sein wäre demnach ein fließendes, sich stets wandelndes Existieren unter Bedingungen, in wechselseitiger Abhängigkeit...
(Diese Bedingungen implizieren die 3 Daseinsmerkmale Anicca, Dukkha und Anatta.)
"....Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die gibt es nicht! Darin stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und davon sage auch ich: 'Das gibt es nicht!' ....."
(S.N. 22.94)