Ist lt. Buchbeschreibung bei Thalia wohl doch von Nietzsche
Das Zitat von Igor07 ja, das, auf das ich mich bezogen habe, nicht.
Ist lt. Buchbeschreibung bei Thalia wohl doch von Nietzsche
Das Zitat von Igor07 ja, das, auf das ich mich bezogen habe, nicht.
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Nee, von Nietzsche war das nicht, das Zitat kenne ich. Die Bedeutung war auch eine andere. Es ging eher um das Ende der Dualität zwischen Ich und Abgrund, Ich und dem, was das Ich als Wirklichkeit wahrnimmt.
Ja, das ist ein guter Punkt. Ich weiß natürlich nicht, wie es tatsächlich sein wird, wenn ich schwerkrank, verarmt und vereinsamt vor dem Tod stehe oder vor einer Perspektivlosigkeit in Schmerzen, Verwirrung und Vergesslichkeit. Möglicherweise ist diese "Abgeklärtheit" nur das Pfeifen im Walde. Mir bleibt nur, auf andere Praktizierende zu verweisen, die trotz hohen Alters und Todesnähe, eine freundliche und oft fröhliche Offenheit bewahren und bewahrt haben – nicht nur bei den Buddhisten.
Die buddhistische Praxis bezieht die Vergegenwärtigung von Krankheit und Tod als tägliche Übung mit ein. Und zugleich geschieht ein Perspektivwechsel: Die Angst vor dem Tod hat viel mit der Angst vor dem Sturz in einen Abgrund zu tun – bis man realisiert, dass man selbst dieser Abgrund ist. Dieser Satz stammt nicht von mir, ich habe ihn bei einem Vortrag gehört, und leider vergessen, wo es war. Aber dieser Satz hat – in Verbindung mit Erfahrungen in der Meditation – etwas in mir in Bewegung gebracht.
Ich werde nur sehr wenig Rente haben, der Körper wird alt und krank, ich werde in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten sterben. Allgemein nimmt die Kraft ab, das Geld wird weniger, und der Körper wird auch zunehmend unattraktiver. Die jungen Leute werden übernehmen, ihr Leben und ihre Ziele verfolgen. Ich komme nach und nach aufs Abstellgleis.
Die buddhistische Lehre ermöglicht es mir, mich darauf einzustellen, mein Leben so zu verändern, dass ich diesen Entwicklungen mit Ruhe, ja sogar mit Neugierde und Freude entgegensehe.
Meine Bedürfnisse sind deutlich weniger geworden. Auch eine kleine Rente wird mich gut ernähren. Ich brauche nicht viel Platz, auch in einem Zimmer oder einer Nische oder einem Dachboden werde ich mich gut entfalten können, denn der Geist ist frei, zu wandern, wohin er möchte. Zudem ist die Welt groß genug und schön, zumindest so lange ich werde laufen können oder rollen oder aus dem Fenster schauen. Und wenn das alles nicht mehr geht: In der Meditation habe ich gelernt, mich an einem Ort der Stille einzurichten, der auch bei sehr widrigen Bedingungen zugänglich bleibt – vielleicht sogar in Sterben und Tod. Auf dem Abstellgleis wachsen viele unterschiedliche Pflanzen. Insekten leben dort, und allgemein ist dort nicht so viel Trubel. Im Inneren treibt mich der Sex weniger vor sich her, was die Welt wieder größer macht.