Posts from mukti in thread „Buddhistische Praxis ist eine gute Altersvorsorge“

    Das Altern hat schon unangenehme Seiten, es ist eigentlich ein stückchenweises Sterben. Zähne, Organe, Muskeln, Knochen, nach und nach verschleißt das alles, funktioniert nicht mehr so richtig und verursacht Schmerzen. Die buddhistische Praxis ist natürlich sehr hilfreich, aber so weit wie der ehrwürdige Luang Pū Mun bin ich nun auch wieder nicht:


    Zitat

    Luang Pū bezeichnete seine Arthritis, seine Seh- und Herzschwäche,

    sein Asthma und seine riesige Hernie, die nur mit Bruchbändern und viel

    Mühe in den Eingeweidesack zurück gestopft werden konnte, als seine

    „Schätze“, weil diese Gebrechen ihm das Auge der Weisheit bezüglich der

    Natur des Körpers geöffnet hatten.

    Der Ehrwürdige Lā

    Eine gute Frage ist, was bleibt von dem "Menschen", also im Sinne eines denkenden und selbstreflektierenden Wesens, wenn der Schmerz unerträglich wird oder wenn ein Mensch an Alzheimer erkrankt? Über welche Praxis kann man dann überhaupt noch reden? Ich finde keine Antwort.

    Das ist ein guter Punkt. Bei bestimmten Krankheiten wie u.a. Alzheimer lässt sich weder mit Geistesschulung noch Medizin was machen.

    Vielleicht spielt aber sogar bei Alzheimer die buddhistische Praxis vor der Erkrankung eine wesentliche Rolle. Etwa bei der vollständigen Verwirklichung dass man nicht der Geist ist, kann dann irgendeine geistige Veränderung die Identifikation wieder herstellen? Ich denke eher nicht.


    Meine Nachbarin hat Alzheimer. Es ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ihr Mann sie ins Pflegeheim bringen musste. Er besucht sie jeden Tag und sie erkennt ihn mittlerweile nicht mehr. Problem ist der weitere krankheitsverlauf bis zum Tod. Am Ende sterben die meisten Menschen mit Alzheimer an einer Lungenentzündung, was bis dahin ein furchtbarer Krankheitsverlauf ist. Diese Thematik ist für mich dann eher ein Problem mit der Sterbehilfe als mit ein buddhistisches Problem.

    Meine Mutter hatte auch Alzheimer, sie ist aber nicht an Lungenentzündung gestorben und ich habe nie gehört, dass dies bei den meisten Alzheimerpatienten der Fall wäre. Wie auch immer, sie musste am Ende auch in ein Pflegeheim, es wurde unmöglich sie in ihrer Wohnung weiter zu pflegen. Sie hat mich auch nicht mehr erkannt. Die erfahrenen Pflegerinnen haben es bemerkt als der Sterbeprozess begonnen hat (u.a. an der Kurzatmung), haben Medikamente und Nahrung eingestellt und in derselben Nacht ist sie verstorben. Ein Arzt hat gesagt dass das Leben von Beginn dieser Krankheit an höchstens noch sieben Jahre andauert, und ziemlich genau nach sieben Jahren ist sie gestorben.