Leiden ist doch häufig eine Diskrepanz zwischen erhofften Ideal und schnöder Wirklichkeit.
Von daher wird man doch, wenn man den Menschen als prinzipiell gut ansieht in seiner Hoffnung dauern enttäuscht, weil er doch wieder gemein, grausam und gierig ist. Wenn man den Mensch dagegen als ein Mängelwesen sieht - hin und her geworfen und edlen und niederen Impulsen - dann kann man ihn auch dann freundlich betrachten, wenn er sich weit von einem Ideal entfernt. Meine Katze schnurrt, kuschelt und tötet ab und zu.
Je edler das Menschenbild ist, desto weniger der realen Menschen fallen da drunter. Da würde man ja total betrübt und enttäuscht und traurig oder sogar verzweifelt werden, oder?