Posts from Christopher in thread „Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum“

    Quote from Tenzin Peljor

    Jeder macht Fehler. Die Frage ist nur: wie gehen wir dann damit um? Mein Vorschlag: Ehrlichkeit, Transparenz und Wohlwollen.

    Genau. Oder wie ich das schon oft formuliert habe: manchmal sagt der Umgang nach dem Skandal mehr über die strukturelle Probleme innerhalb einer Gruppe als der ursprüngliche Skandal selbst.

    Man sollte vielleicht hier klarstellen, dass die "Causa Lama Dawa" bislang nur ein Einzelfall und (vielleicht!) tatsächlich nur eine Liebesgeschichte war und von daher nicht wirklich mit Mumon-Kai oder die Zen Studies Society zu vergleichen. Nichtsdestotrotz ist alles, was Tai da schreibt, wirklich vorbildlich und sollte eigentlich vom TTC umgesetzt werden.


    Auf der anderen Seite, gerade dies finde ich kritisch:

    Ich habe diese dunkle Seite Lama Dawas, seine Überheblichkeit, selbst erlebt, im Schriftverkehr. Darum braucht mir keiner etwas vormachen, von wegen "Spekulation". Das Nettsein gehört auch zu dieser dunklen Seite, besonders Sponsoren gegenüber.

    und deshalb sollte man tatsächlich den Lama schon jetzt transparent und unmissverständlich mitteilen, dass das so nicht geht. Weil die erste Frau ist jetzt Geschichte, er hat nach wie vor die ganze Macht, und so wäre der Raum eigentlich frei für das nächste Opfer. Und irgendwann könnte die TTC zu einem zweiten Rigpa ausarten.

    Entwickelt sich da womöglich (bei einigen) Eifersucht und/oder Neid/Missgunst?

    Welche sich dann anschließend in empathielosem Verhalten, ohne Mitgefühl für das spätere "Opfer", zeigen?

    Diese ganzen Vorgänge, die überwiegend subtil ablaufen, hat die Justiz natürlich nicht auf dem Schirm.

    Und das ist genau was ich meine mit dieser fehlgeleiteten Obsession wg. StGB und Unschuldsvermutung. Sogar im Fall Zernickow wurde mir vorgeworfen, es sei doch gar keine Anklage erhoben worden. Als ob seine dutzende, gut belegte und teilweise eklatante - aber eben nicht strafbare - Verfehlungen nicht genug gewesen wären, um von "Missbrauch" zu sprechen.


    Wir sind doch alle Menschen mit Augen und Hirn, wir sehen doch was in so einem Zentrum passiert und wie die Verantwortlichen mit Problemen umgehen. Und in diesem Fall müsste ich persönlich gar nicht wissen, was genau zwischen den beiden war - der sonstige Umgang mit dem Fall wäre bezeichnend genug, um zu sagen, da gehe ich nicht mehr hin.

    "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."

    Mir liegen inzwischen Deine Geschäftsberichte der letzten Jahre vor.

    Schon krass, die Frau: geht auf keine Frage ein, ist nur auf Attacke und möchte offenbar mit allen Mitteln vom Thema ablenken bzw. den Hendrik einfach abschießen, bis hin zur mafiosen

    Pass gut auf Dich auf…

    Das kenne ich sonst eigentlich nur von Sekten.

    Nö. Die Beweislage reicht noch nicht mal aus, um eine Anklage zu erheben

    Diese Obsession mit dem StGB wundert mich nach wie vor. Als ob das Fehlen einer Strafanzeige wegen eines schweren Sexualverbrechens eine Art Gütesiegel für buddhistische Lehrer wäre.

    Lama reißt sich die Robe vom Leib, [...] und die Frau, wird nun als willenloses Wesen stilisiert, die blind den Anweisungen folgen soll - sehr unglaubwürdig.

    Bei Shimano soll genau das mal vorgekommen sein; ist also nicht total unerhört.

    Quote
    And almost before I knew it, he [Shimano] had pulled off his robe and was laying down on the bed stark naked. Well, I was in such a state then, I thought this must be some sort of test of detachment. It sounds ridiculous now, but when you’re serious about your Zen practice, and when you have a lot of respect for someone, you think the best, no matter what. And I thought the best when he ordered me to go down on him and perform fellatio. He told me it would be a spiritual experience for me…





    Eigentlich gibt das nur wieder, wie gut sich der Lama ins westliche, männliche Leben eingefunden hat

    Ganz abgesehen von der Missbrauchsgeschichte stellt dies für mich eine zweite Kernfrage dar. Einige reden vom "armen Lama, der aus seinem Kultur gerissen wurde" usw. Und da muss ich mich schon fragen: was wollen wir Westler denn überhaupt von solchen asiatischen Klosterbubis noch lernen? Offenbar sind sie trotz lebenslangem Studium kaum besser für das moderne Alltagsleben gewappnet wie wir.


    Im Zen gibt es ja den Spruch: "eine Blume, die im Gewächshaus wächst, wird nicht stark."

    Dann liegt der Fehler ganz einfach irgendwo „im System“ an sich…

    Über "das System" zu schimpfen ist einfach. Die Justizbehörden funktionieren nun mal nach dem Strafgesetzbuch, mehr nicht. Das ist Ihr Job. Und die DBU - bei allem Respekt für Hendriks Standpunkt - sind nunmal hier nicht die Täter.


    Ich würde stattdessen über die ganz konkreten Verantwortlichen hier schimpfen. Über die, die ständig über Mitgefühl und Metta reden - und dafür sogar gezahlt werden - aber dann gar kein Mitgefühl zeigen, wenn es darauf ankommt. Weil sie offenbar persönlich so mit Lama Dawa verbunden sind bzw. befürchten, dass ohne Tibetaner mit Robe kein Geld mehr mit ihrem Zentrum zu verdienen wäre.


    Wir erinnern uns: das TTC Hamburg hat die betroffene Frau komplett übergangen - bis auf ein Mediationsangebot zusammen mit dem Täter (!) - und ihr jetzt sogar Hausverbot erteilt. Dagegen lassen sie den Lama weiterhin frei in Roben rumlaufen und lehren. Obwohl er klar gegen die Selbstverpflichtung verstoßen hat, an der ihrer eigenen Vorsitzenden, Frau Dorothea Nett gearbeitet hat. Und keiner von denen möchte über den Fall mit einem Journalisten - einem buddhistischen, wohlgemerkt! - reden.


    Hier sind offenbar nicht die säkularen Behörden das Problem, sondern die buddhistische Mini-Autokratie.

    Und nachdem Du den Artikel gelesen hast? Ich zitiere das Gericht nochmal: "[...] wobei eine isolierte Betrachtung eines umstrittenen Äußerungsteils regelmäßig nicht zulässig ist, sondern auch der sprachliche Kontext und die sonstigen erkennbaren Begleitumstände zu berücksichtigen sind [...]"


    Aber wie gesagt, sollten wir nicht dem Hendrik den Prozess machen, sondern eigentlich Lama Dawa...

    Numisatojama ist echt ein hoffnungloser Fall, aber für alle anderen kann ich vielleicht versuchen, Hendriks Lage aufgrund meiner eigener Erfahrung zu erklären. Alle Zitate sind aus der Entscheidung des LG Berlin in meiner eigenen Verleumdungsklage:


    Grundsätzlich kann man in Deutschland ja sagen, was man will: "Äußerungen, die nicht untersagungsfähig sind, dürfen [...] getätigt werden." Dies gilt besonders für freie Meinungsäußerungen: "weil sie durch das Element der Stellungnahme und des Dafürhaltens gekennzeichnet werden [...]"


    Und wie Hendrik schon mehrmals geschrieben hat, kann das Wort Missbrauch vieles bedeuten; die deutsche Behörden sind eben (noch) nicht die Sprachpolizei. Und nur dass auch die Allerletzte das jetzt versteht, hier sogar schwarz auf weiß sozusagen von der echten Sprachpolizei, der Duden:


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    Und das hat nicht zuletzt auch das Gericht in meinem Fall ganz klar bestätigt:

    "Auch die Bezeichnung als "Missbrauch" ist eine eigene Schlussfolgerung des Äußernden [...]".


    Und so habe ich damals in allen Punkten gewonnen, wie auch Hendrik ganz klar siegen würde, wenn jemand (vielleicht Numisatojama?) ihn wegen so einem idiotischen Missverständnis verklagen würde.


    Und das alles ist natürlich zu dem eigentlichen Thema dieses Threads völlig irrelevant: denn es geht ja um Lama Dawa und nicht um Hendrik. Aber "shooting the messenger" ist ja immer einfacher :)