Posts from Amdap in thread „Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum“

    Dem stimme ich absolut zu.

    Ich habe Tantra von der Pike auf gelernt, und das hatte überhaupt nichts mit Sex zu tun.

    Es ging darum, mithilfe von Visualisationstechniken, kombiniert mit Mantras oder Bija-Mantras, den Geistesfaktoren nachzuspüren, welche helfen, die verschiedenen mentalen Zustände zu analysieren und zu verstehen. Es ist durchaus körperbezogen, indem man sich auf imaginierte Chakras und Nadis konzentriert. Insbesondere geht es im Vajrayana um die fünf grundlegenden Bewusstseins-Qualitäten, die symbolisiert sind durch die fünf Dhyani-Buddhas, welche die Grundlage bilden für die unterschiedlichsten Schaubilder in Mandala-Form, die somit von besagten fünf Dhyani-Buddhas abgeleitet sind. Mit diesen Techniken versucht man, unreine Eigenschaften in reine zu verwandeln: etwa Ignoranz und Unwissenheit in Weisheit, Zorn und Hass in unerschütterliche Ruhe, Stolz und Überheblichkeit in Gleichmut und Großzügigkeit, undsoweiter. Das alles ist vor allem wichtig, weil man, so heißt es, im Sterbeprozess mit diesen Eigenschaften konfrontiert wird (siehe Tibetisches Totenbuch), und wenn man dann schon lange geübt hat und erfahren ist in diesen Dingen, man sich besser zurechtfindet, wenn es so weit ist, und besser weiß, welche Richtung man zu wählen hat.

    Nichtsdestotrotz ist aber jeden Tag ein "kleines Sterben" angesagt, indem wir uns von unheilsamen Gedanken, Worten und Taten bewusst verabschieden müssen, um heilsame zu entwickeln; das zu durchschauen, ist sehr komplex.

    "Tantra" bedeutet, wörtlich übersetzt: "Gewebe" oder "Geflecht". Das Wort kommt aus dem Sanskrit. Es bezieht sich auf die Idee, dass alles im Universum miteinander verbunden und verwoben ist.

    Ja, das habe ich auch in der Zeitung gelesen.

    Was für seltsame Bräuche es doch gibt!

    Aber ich denke, wenn die Frauen es als Diskriminierung empfinden würden, wäre dieser Brauch schon viel früher abgeschafft worden. Daher muss es wohl Frauen geben, die das selbst auch lustig finden....?

    Man könnte diesen Brauch ja beibehalten, aber ihn modifizieren.

    Wie wäre es denn, Strohpuppen zu verhauen anstatt Frauen? (Oh, das reimt sich ja. Ich sollte mal wieder dichten).

    Apropos Strohpuppen: sie stellen Hexen dar und werden im Vorfrühling verbrannt. Damit die bösen Geister mit dem Winter verschwinden. Aber früher hat man an dieser Stelle ja wirklich Hexen verbrannt.

    Es ist ja schon so vieles geblieben, in modifizierter Form. Schon allein die ausgestochenen Weihnachtsplätzchen, in Form von Tieren. Früher wurden zur Wintersonnenwende Tiere geopfert! Na, dann doch lieber Weihnachtsplätzchen-Tiere. Sind auch viel leckerer.

    Ja, das stimmt: das Alphatier muss "in vollem Saft" stehen.

    Gleichzeitig ist das Silberhaar beim "Silberrücken" so ein Signal und verstärkt sehr die Anziehungskraft. Vielleicht ähnlich wie beim berühmten Bild des "älteren Herrns mit den grauen Schläfen"?, wovon in den Sechzigern gern die Rede war (vermutlich entstanden und als Ideal dann verselbstständigt aus einem berühmten Film, aber da kenne ich mich nicht so aus).

    Und dass noch ältere Gorillamänner als Therapeuten auftreten, ist äußerst interessant, denn hier zeigt sich der hohe geistige Entwicklungsstand dieser Primatenart. Bei geistig weniger entwickelten Tierarten ist das nicht so, da sind die Älteren Ballast und werden von Fressfeinden verzehrt, oder verstoßen.

    Mein Zwischen-Fazit aus diesem Thread ist, dass das Thema nicht "gelöst" werden kann (abgesehen von offensichtlich strafrelevanten Fällen), weil die Ansichten, was Missbrauch ist und wann er anfängt, je nach Mensch Lichtjahre auseinanderliegen, was man ja auch den Beiträgen herauslesen kann, und weil sich der Zeitgeist offenbar um 180 Grad gedreht hat..

    Das seh ich klar nicht so. Man lernt ja schon als Kind, welche räumlichen Distanzen bei unterschiedlichen Kommunikationsarten gesellschaftlich üblich sind. Ziemlich allgemein akzeptiert ist die (nahe) Intimdistanz von ca 15-20 cm (in Asien eher länger). Die dürfen eben nur von sehr vertrauten Personen unterschritten werden, ansonsten ist es eine Übergriffigkeit. In unseren eher nordischen Gefilden ist die Unterschreitung der (weiten) Intimdistanz von ca 50 cm von fremden Personen schon recht unhöflich, näheres unter "Proxemik". Kann alles auch ohne Absicht passieren, aber wenn es Absicht ist, sehe ich hier schon einen klaren Missbrauch, ein Eindringen in die Intimsphäre - regelmäßig jahrzehntelang im deutschen Fernsehen vorgeführt durch solche "Entertainer" wie Kuhlenkampf, Gottschalk, Elsner, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, als ihn die junge Lena Meyer-Landrut abservierte. Aber wissen hätte er und seine Kollegen es schon gekonnt, nur mit dem Wollen hat es halt gehapert. Einer der letzten Vertreter dieser Art ist der irrlichternde Horst, der beschränkt sich zwar aufs Verbale, nur ist das nicht minder abstoßend. Was bilden sich die Typen eigentlich ein? So vorgeführt, verschwimmen dann auch für einige "Normalbürger" die Grenzen.

    Danke, das ist sehr interessant!

    Schaut mal, hier habe ich noch etwas Interessantes im Deutschlandfunk gefunden:

    Spirituelles in sozialen Netzwerken - Wenn die buddhistische Gelassenheit verloren geht

    Es geht hier um klassische Fehlhaltungen von Buddhisten in Gemeinschaften. Das ist sehr interessant im Zusammenhang mit Missbrauch, da gerade dieses Fehlverhalten jedes Einzelnen den Zugang zu Missbrauch öffnet. Viele engere Mitglieder tragen eine Mitschuld, dass es so weit gekommen ist.

    Und nochmal sorry, wenn ich so in die Details gegangen bin, werde mich künftig zurückhalten

    Warum willst Du Dich zurückhalten?

    Ich bin sehr dankbar, dass es Dich hier gibt und Du aus einer Erfahrungsebene heraus sprechen kannst. Sehr anschaulich, man kann sich wirklich hineinversetzen.


    Gleichzeitig bin ich dankbar für dieses offene Forum, dass man seine Gedanken nicht künstlich zurückhalten muss. Dass man sagen kann, was man auf den Herzen hat, solange man niemandem schadet.

    "Ist es nicht seltsam anzunehmen, dass junge Frauen nichts sehnlicher wünschen als mit älteren Männern religiös verbrämten Sex zu erleben?"


    Das ist in der Tat seltsam.

    Nein, es ist nicht seltsam, denn es ist ein uralter Instinkt, wie ich es schon mehrmals angesprochen habe. Es birgt eine sehr starke magische Anziehungskraft in sich, Gefährtin des Alphamännchens zu sein.

    Vor ur-uralten Zeiten, ca. vor 50 Millionen Jahren, schlossen sich die ersten Primaten zu sozialen Gruppen zusammen, und dieses wiederum führte dazu, dass sich Hierarchien und Dominanzverhältnisse bei den Primatenarten bildeten. Und das so erfolgreich, dass es heute noch eine natürliche Gegebenheit ist. Auf diese Weise konnten die Gruppen, Sippen und Horden sich siegreich gegen unterschiedlichste Anfechtungen durchsetzen.

    Heute ist es so, dass, je höher eine Primatenart entwickelt ist, das Hierarchie-System mit dem Alphamännchen umso ausgeprägter ist. Bei den Gorillas ist es z. B. der Silberrücken. Was für eine Erscheinung!

    Bei uns Menschen allerdings sind solcherart Strukturen konfliktbeladen, durch unsere verschiedenen Arten von Kulturen, die wir entwickelt haben. Das uralte Erbe, das mittlerweile in den Genen eingeschrieben ist, da es schon so eine lange Zeit anhält, kann und kann nicht für das Abbild des Alphamännchens einen Platz in unserer Kultur finden. Dazu ist die Erfindung der Natur, was das Wesen des Menschseins ausmacht, noch zu jung. Ähnlich ist es mit dem aufrechten Gang: eine Katastrophe für die Wirbelsäule!

    Es gibt nur wenige, noch junge Merkmale mit genetischer Grundlage beim Menschen, die besser zu unseren sozialen Strukturen passen, als es bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, der Fall ist: dass etwa der Größenunterschied zwischen Menschen-Männchen und Menschen-Weibchen nicht so groß ist.

    Es ist doch alles sehr, sehr kompliziert, wenn es darum geht, die archaischen Strukturen in alles, was der Mensch in Jahrtausenden hervorgebracht und entwickelt hat, einzupressen oder kompatibel zu modifizieren. Es kann gelingen, wenn das auch in weiter Ferne liegt - sofern wir uns nicht vorzeitig gegenseitig selbst vernichten.

    Hallo Amdap -

    meine Frage ging einfach in die Richtung "Wenn noch dieser [Mißbrauchs-] Sache ein Vorspiegeln eines tantrischen Kontextes hinzugefügt gewesen sein sollte(...)" - und ich möchte aber nur aufgrund unser hiesigen Konversation nicht einfach in Tatsachenannahmen hineinrutschen. Meine Frage sollte natürlich das Faß nicht noch weiter aufreißen und ich kann mich hier gerne wieder zurücknehmen...

    Ich kann mir vorstellen, dass es Protest hervorruft, wenn ich hier sage, dass ich von dem Vorspiegeln eines tantrischen Kontextes überzeugt bin.

    Schließlich bin ich ja nicht dabeigewesen. Aber mit diesem Aufschrei kann ich leben, falls er denn kommt.

    Man muss sich mal die Situation vor Augen halten: der Lama ist der spirituelle Chef des Zentrums und muss daher ein vorbildliches Leben führen. Er muss zeigen, dass er es nicht nur der Vorschrift nach führt, sondern dass er es auch innerlich lebt und schon mehr verwirklicht hat als die langjährigen Mitglieder des Zentrums. Andernfalls könnte er dort ja nicht der Guru sein.


    Jedenfalls, in seiner Situation kann er nur noch die Flucht nach vorn antreten: er dreht sich das so zurecht, dass er denkt, es muss wohl seinen Sinn haben (Karma), dass er so weit gekommen ist, die Ehre zu haben nach Deutschland geschickt zu werden, um ein Zentrum zu leiten. Und da er bedingungsloses Vertrauen in seine Obergurus hat - denn dazu wird man dort von Klein auf erzogen - ist er von seiner spirituellen Überlegenheit überzeugt, denn das leitet er davon ab. Die Meisten kommen ja als kleine Jungs ins Kloster und lernen nichts anderes kennen. In dieser Blase lebt so ein Mönch permanent, und die nimmt er auch mit, wenn er umzieht, während er nach außen hin sich jedoch äußerst bescheiden und demütig verhält. Letzteres passt dann umso besser in den gesamten Kontext.

    Auf dieser Grundlage ist es nun ganz leicht, sein Vergehen vor sich selbst zu rechtfertigen. Und die ganze Sache der Betroffenen schmackhaft zu machen, indem er ihr suggeriert, dass sie mit ihm praktizieren dürfe, indem sie etwas ganz Besonderes sei (ein tantrisches Talent etwa). Zudem habe er persönlich das erkannt, dass sie etwas ganz Besonderes sei. Daher sei es nun angemessen und förderlich für beiderseitigen spirituellen Fortschritt, miteinander "zu praktizieren".

    Geht sie dann darauf ein, weil sie unterbewusst sexuell getriggert ist, aber auf jeden Fall den Rat des Lehrers nicht ausschlagen will, und ist sie inzwischen so weit darin gefangen, dass ein Entkommen umso schwieriger ist aus diesem Filz, dann lässt er sozusagen die Sau raus, was man "Verrückte Weisheit" nennt. Lest mal, was Sogyal Rinpoche auf diesem Gebiet alles angestellt hat (man glaubt es kaum, es macht fassungslos!) und wie das da eskalierte.

    Nun will ich aber Lama Dawa nicht mit Sogyal Rinpoche vergleichen, denn SR war ein Extremfall.

    Jeder einzelne Fall in dieser Art hat seine eigene Färbung und Dynamik, schließlich tickt jeder Mensch anders.


    Tatsache ist aber, dass Lama Dawa mindestens in jener Zeit, als das geschah, offensichtlich auf so einem Trip war, Verrückte Weisheit anzuwenden und Mitglieder zu beleidigen. Dieses mit Sicherheit nicht vor der Gruppe, aber unter vier Augen. Ich habe das selbst erleben müssen, als ich ihm per E-Mail auf Englisch (was mir sehr schwerfällt, ich hatte in der Zeit extrem viel Stress in Beruf und Familie und dieser Brief kostete mich viel Zeit und Kraft) eine Fachfrage betreffs Qualität der Meditation stellte, und die Antwort auf meine Frage wäre mir sehr wichtig gewesen. Ich habe über mehrere Jahre mehreren Lehrern dieselbe Frage gestellt, aber diese, von allen dümmste, Antwort kam von ihm: ich solle gefälligst praktizieren und nicht solche dumme Frage stellen.

    Ich ahnte damals ja noch nicht, was da abgeht; fühlte mich zunächst nur schwer verletzt und beleidigt.


    Hinzufügen möchte ich noch:

    Hier wurde inzwischen mehrmals das Thema "Lügen" angesprochen. Forscher haben herausgefunden, dass jeder Mensch im Durchschnitt pro Tag 200 Mal lügt. Aber auch bewusst lügen wir, was normalerweise harmlose Notlügen sind. Beispielsweise ist jemand schon am Nachmittag erschöpft, und ausgerechnet nun ruft eine Nervensäge an, die stundenlang von ihren Krankheiten erzählt. Der Angerufene weiß sich nicht anders zu helfen als zu sagen, du, ich habe gerade Besuch, es passt jetzt nicht. Oder die Notlüge steht im Zusammenhang mit einem Weihnachtsgeschenk, das, würde man die Wahrheit sagen, vorzeitig kein Geheimnis mehr wäre. Man kann auch mit seinem Verhalten lügen, indem man so tut als ob, weil man damit etwas herausfinden will. Oder weil man unter Zeitdruck steht - egal, was auch immer. Jedenfalls: würde man solche harmlosen praktischen Notlügen nicht anwenden, könnte das Leben äußerst beschwerlich, und wahrscheinlich auch sehr seltsam vonstatten gehen.

    Allerdings: dass der Lama bewusst gelogen hat, das sehe ich mit Einschränkung. Ich sehe es schon so, dass er sich selbst belogen hat, aber dass es mehr reflexhaft war, aus diesem Kontext seiner Erziehung und Selbsttäuschung. Möglicherweise ist er unfähig, das, was sich in ihm abspult, objektiv zu analysieren und Punkt für Punkt zu eliminieren.

    Darum ist er auch hier die Flucht nach vorn angetreten: er reiste zu seinen Oberlamas und gab sich unterwürfig, winselte ihnen vor, dass es im gegenseitigen Einvernehmen geschah, und erhielt die Absolution, ohne dass die Geschädigte überhaupt in diesen Vorgang mit einbezogen war. Frauen gelten ja sowieso nichts in diesem Klientel (sie mögen das Gegenteil behaupten, um sich modern zu geben - das ändert aber nichts an der Tatsache).

    Nun, und die Kernmitglieder befeuern das, indem sie alles mit dem Mäntelchen der Harmlosigkeit zudecken. Zurück bleibt eine schwere dunkle Wolke, die zäh als eine Art "Geschmäckle" in der Luft hängen bleibt. Aus meiner Sicht ist es sogar nicht nur eine Wolke, sondern ein Damoklesschwert, denn früher oder später rächt sich das. Ich habe schon viel erlebt, und meine Ahnung wird sich bestätigen.

    Nur eine kleine Nachfrage: hier vor ca 4 Wochen schreibst du "bin ich überzeugt"; mittlerweile haben wir einen Diskurs , der sehr informations- und aufschlußreich für mich ist(!), und ich würde mich gern vergewissern, ob wir im aktuellen Fall noch bei "bin ich überzeugt" sind oder schon von "Wissen" ausgehen?

    Es ist bei mir tatsächlich so, dass ich überzeugt bin aufgrund von Wissen, aber nicht durch eigenes Praktizieren. Es ist trotzdem nicht alleiniges Kopfwissen, denn wie Vielen geht es auch mir so, dass mich theoretisches Wissen so stark anspricht, dass es lebendig in mir wird, und dann wird es zur Überzeugung, ohne dass ich es praktiziert habe.

    Und gegründet auf dieser Lebendigkeit und Überzeugung, ist mir klar, wie es schnell in Entartung gleiten kann, wenn die Betreffenden sich überschätzen und animalische Anwandlungen mit subtilen Prozessen verwechseln. Dann wird es tragisch.

    Ich bin @crocos ganz dankbar, hier einiges noch mal genauer dargestellt zu haben.

    Ob ich Deine Frage beantwortet habe, ist mir aber nicht ganz klar.

    Dein Kommentar ist sehr gut nachzuvollziehen;

    gleichzeitig vielen Dank an crocus , das Ganze noch mal genauer aufzudröseln und auf den Punkt zu bringen in Antwort #285. Das ist in der Tat sehr wichtig, wenn es um das Thema Tantra geht, da die Meisten glauben es mit Sex verbinden zu müssen - oder gar denken, Tantra sei der wahre Sex.

    Tantra leitet sich natürlich auch vom Schamanismus her; das hat sich so entwickelt, da es vor der Ankunft des Buddhismus in Tibet das Bön als Hauptreligion gab.

    Das heutige Bön ist nicht mehr dasselbe wie damals, es ähnelt mehr dem buddhistischen Vajrayana, und oft können Unkundige gar nicht unterscheiden, ob sie sich nun in buddhistischen oder Bön-Gefilden aufhalten. Es gibt kleine Merkmale zur Unterscheidung, wenn man genau hinschaut: etwa die ehrfurchtsvolle Tempelumrundung ist linksherum anstatt rechtsherum zu vollziehen, und als Gründer gilt Tonpa Shenrap Miwoche, der vor 18.000 Jahren gelebt haben soll.

    Wenn man sich aber mit Thangkas auskennt, fällt einem sofort eine ganz andere Aufstellung des Pantheons auf.

    Das sollte hier aber erstmal genügen.

    Manchmal kann man nicht mehr genau nachvollziehen, ob eine spirituelle Praxis ursprünglich aus dem Bön stammt oder aus dem buddhistischen Vajrayana. Beides hat sich miteinander gemischt und ist auch aneinander gewachsen.

    Und ich denke, vor 18.000 Jahren hat man es dort mehr mit Schamanismus zu tun gehabt, mit Ahnenverehrung und solchen Dingen, ähnlich wie bei indigenen Völkern, bei denen es noch bekannt ist.

    Insbesondere wegen des Maithuna ist Tantra in Verruf geraten und wird im Westen fälschlicherweise fast ausschließlich mit Sexualpraktiken identifiziert. Diese Praktiken werden jedoch nur von bestimmten Sekten, den Vamacharas, und auch dort nur von einem Personenkreis, den Viryas, in einem festgelegten rituellen Zusammenhang ausgeübt.

    Dazu möchte ich hier ergänzen, damit man nicht durcheinanderkommt:

    die Vamacharas sind eindeutig hinduistische Sekten.

    Der Buddhismus, also der Tibetische Buddhismus, wurde teilweise davon beeinflusst und hat davon teilweise Praktiken übernommen und sie buddhistisch modifiziert, indem sie in diesen Kontext eingebracht wurden, und weiterentwickelt.

    Es handelt sich um sogenanntes "linkshändiges Tantra".

    Der tantrische Buddhismus ist eine ehrwürdige Tradition und sein Grundgedanken hat nichts mit Sexualität zu tun.

    Das sagte ich ja bereits:

    Ich sehe den tantrischen Teil als äußerst speziell und bin im Prinzip überzeugt, dass das eine authentische Lehre ist und sie ihre Daseinsberechtigung hat.

    Die Schwierigkeit ist nur, damit umgehen zu können und in ihrer Essenz zu verstehen, denn sonst kommt es zu dieser Verirrung:

    Auf der anderen Seite bin ich ebenso überzeugt, dass das ein schöne Theorie ist und sie in der Praxis nicht funktionieren kann, aus eben den Gründen, die wir hier jetzt schon mehrfach durchgekaut haben:

    Alpha-Männchen, Machtmissbrauch, den sexuellen Verlockungen nachgeben.

    Lama Anagarika Govinda war sogar fest überzeugt, dass das sexuelle Tantra absolut nur symbolisch gemeint ist und man seine männlich-weiblich-Energien nur in diesem Sinne anwenden darf.

    Jedenfalls: der tantrische Buddhismus ist äußerst anspruchsvoll.

    Schon allein die zu visualisierenden dreidimensionalen Mandalas der speziellen Gottheiten, welche Bewusstseinsqualitäten und -aspekte symbolisieren, sind so herausfordernd, dass es kaum jemand schafft, sich schon allein minutenlang fokussierend in diesen Gefilden mental zu bewegen.

    Ich kenne niemanden, der das schafft.

    Und es heißt, dass das äußerst geheime Tantra der schnellste, aber deswegen auch der gefährlichste Weg zur Erleuchtung ist.

    Traurig, traurig, das alles.... :cry:

    Man wurde im Grunde ganz langsam, liebevoll, berührt und gestreichelt.


    Und ist auch nicht mit einer herkömmlichen Massage zu vergleichen.

    Wo die Berührungen auch ganz anders sind.

    Und beide dabei auch nicht völlig nackt sind.


    Das war aus mehreren Gründen für mich selbst damals eine ganz neue Erfahrung:

    Brauche ich aber dieses sexuelle Tantra nicht, da dafür auch immer zwei benötigt werden.

    Mein „spirituelles Glück allein“ dadurch ja auch immer von jemand anderem abhängig wäre.


    Und ich sehe den Zweck dieses von mir erlebten sexuellen Tantras mehr darin, wenn sich jemand von einem Anderen mal bedingungslos geborgen und geliebt fühlen möchte ohne das eine „klassische Vereinigung“ dabei statt findet.


    Wer sich mal von jemandem geborgen fühlen möchte ohne Sexualität, den kann ich Lomi Lomi empfehlen.

    Oder wie wäre es denn mal mit so einer Art Streichelmaschine wie im Kuhstall,

    umgebaut auf Menschen? - Vielleicht gibt's dann mehr Käse.....

    Man könnte den „tantrischen Teil“ der „tibetischen Lehre“ ja auch komplett weg lassen. Und zukünftigen sexuellen Missbrauch dadurch eher vermeiden.

    Darüber streiten sich die Geister.

    Ich sehe den tantrischen Teil als äußerst speziell und bin im Prinzip überzeugt, dass das eine authentische Lehre ist und sie ihre Daseinsberechtigung hat. Auf der anderen Seite bin ich ebenso überzeugt, dass das ein schöne Theorie ist und sie in der Praxis nicht funktionieren kann, aus eben den Gründen, die wir hier jetzt schon mehrfach durchgekaut haben:

    Alpha-Männchen, Machtmissbrauch, den sexuellen Verlockungen nachgeben.

    Lama Anagarika Govinda war sogar fest überzeugt, dass das sexuelle Tantra absolut nur symbolisch gemeint ist und man seine männlich-weiblich-Energien nur in diesem Sinne anwenden darf.

    Der Dalai Lama sagte mal selbst er kenne niemanden der das könnte. Oder schult der Dalai Lama auch Tantra?

    Dieses Geheimnis wird der Dalai Lama wohl nie verraten. Obwohl er in seinen Büchern (den anspruchsvolleren) dieses Thema anspricht. Du meintest etwa sogar, dass er es auch selbst praktiziert? Denn nur einer, der es praktiziert, darf darin schulen.

    Als Lama Anagarika Govinda erfuhr, was für Orgien bei Tschögyam Trungpa abgehen, hat er sich so aufgeregt, dass er davon einen Schlaganfall bekam. 1985 starb er an dessen Folgen.

    Die autoritäre Ausstrahlung eines ("weisen") spirituellen Lehrers wirkt auf diese Menschen stark anziehend, ev., je nach Typ, auch erotisierend und so werden (oft unbewusste) "Signale" ausgesendet, die bei einem entsprechend Veranlagten "Reaktionen" triggern...und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, wenn niemand "den Anfängen wehrt" und es stoppt.

    Genau so ist es. Und dann werden die animalischen Anwandlungen mit Inhalten der Geheimen Lehre verwechselt.

    So werden diese dann zur Daseinsberechtigung, Hauptsache, man verdreht es geschickt.

    Es ist ja immer wieder gerne von den berühmten "Geschickten Mitteln" die Rede.... }:-)

    Gerade von einem spirituellen Lehrer müsste man erwarten dürfen, dass er seine Triebe und Geistesgifte kennt und "im Griff" hat, aber die Realität zeigt leider, dass dies nicht immer der Fall ist...

    Ja, müsste man... aber was müsste man nicht alles.....

    Also, ich pfeife auf Retreats; wenn jemand ein Solches absolviert hat, angeblich um seine Geistesgifte besser in den Griff gekriegt zu haben, habe ich keinerlei Respekt.

    Damit ist es aus - Schluss und vorbei.

    Ich habe hier mal diesen vorletzten Satz hervorgehoben, als Auslöser für das, was mir dazu einfällt:

    Es ist sehr merkwürdig, dass ein charakteristisches Geschehen immer wieder in Wellen auftritt. Ähnlich wie bei der DAX-Kurve, längerfristig und übergeordnet betrachtet. Und ich bin überzeugt: hätte man Lama Dawa abgesetzt und würde ihn durch einen anderen Lama [aus Asien] ersetzen, würde nach geraumer Zeit die Kurve wieder ähnlich ausschlagen, so man diesen Verlauf des Geschehens graphisch darstellen würde/könnte. "Bestenfalls" würden es noch immer kleiner werdende Kurvenausschläge werden, aber auch das ist ein Rhythmus.

    Dieser Prozess kann nur unter-, bzw. durchbrochen werden, indem man beim nächsten Mal etwas ganz anders macht.

    Aber dazu ist die Gruppe zu schwach, zu fragil, wie schon Christopher sagt: dass der Umgang nach dem Skandal mehr über die strukturellen Probleme innerhalb der Gruppe aussagt als über das Geschehen selbst.

    Es scheint so, dass die Gruppe nun relativ angeschlagen ist. Die Stimmung ist gedämpft, und der langjährige Kern ist beschleunigt gealtert.

    Weiter scheint es so, dass ein Aufpasser geschickt wurde; aber wir werden sehen, ob diese Vermutung zutrifft.


    Zitat aus dem Kommentar der "Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen":

    Zitat

    Der Artikel zeichnet jedoch präzise nach, dass die Rückgabe aufgrund von massivem Druck der Zentrumsleitung stattgefunden habe, und dass der Lama bis heute in seiner roten Robe unterrichtet und damit auch im Alltag unterwegs sei.

    Ja, und das ist eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Hier wird ahnungslosen Besuchern und Interessierten ein X für ein U vorgemacht.

    Ich gehe davon aus - da Lama Dawa seine Gelübde zurückgegeben hat - dass er, würde er in sein Kloster zurückkehren, die Robe dort nicht mehr tragen dürfte.

    Jedenfalls, in unserer Kultur ist es so, dass bei Abgeben der Gelübde auch die Robe abgegeben wird (Kirche).

    Aber er trägt sie!

    Klar, das ist kein Wunder: das macht sich so schön in einem Zentrum.

    Wenn Interessenten gekommen sind, haben sie keine Ahnung, was passiert war, denn sonst würden sie ja nicht kommen. Haben sich vielleicht nie näher mit solchen Hintergründen auseinandergesetzt und denken, der Buddhismus sei noch rein, im Gegensatz zur katholischen und auch evangelischen Kirche.

    Dadurch werden Interessenten getäuscht, arglistig. Und gleichzeitig aus Schwäche [der Gruppe].

    Aber auch hier wird sich dieses Verhalten langfristig rächen.

    Zitat aus der "Stellungnahme der Stellungnahme", aus Antwort #264:

    Zitat

    Die Stellungnahme, die den Eindruck vermittelt, hier spreche die DBU, stammt ausschließlich von den drei Vorständen des Verbands, der 1. Vorsitzenden Anna Karolina Brychcy, der 2. Vorsitzenden Tsunma Konchok Jinpa Chodron und dem Schatzmeister Claus Herboth. Wie unsere Quellen bestätigten, wurde die Stellungnahme ohne Ratsbeschluss formuliert und veröffentlicht.

    Na, jetzt bin ich ja perplex.

    Ich bin bei der DBU einfaches - also nicht zahlendes - Mitglied. Gerade vor Kurzem ging ein Brief von dort rund, sie wollen es uns schmackhaft machen, zahlendes Mitglied zu werden (ihre finanziellen Mittel sind knapp). Der Vorteil sei ja auch, so weiter, dass man ihre Zeitschrift ohne Zusatzkosten erhält und man mit abstimmen kann. Ich bin zwar aus anderen Gründen sowieso nicht an einer Vollmitgliedschaft interessiert, aber jetzt sehe ich, dass ich in inneren Konflikt mit mir käme, wenn ich zahlendes Mitglied wäre!

    Und weiter:

    Zitat

    In der Stellungnahme des Vorstands der DBU finden die Leser folgende Darstellung: „Leider wertet er [der Autor des beanstandeten Artikels Hendrik Hortz] dabei die Kompetenzen und die Qualität der Arbeit unserer Vertrauenspersonen stark ab, ohne sein negatives Urteil durch eine gründliche Recherche und sicheren Fakten untermauern zu können.“ Weiter heißt es: „… weil der Komplexität des Geschehens aus unserer Sicht, in diesem Artikel in keiner Weise Rechnung getragen wird.“

    Dazu ist festzustellen: Der Plural „unsere Vertrauenspersonen“ ist unsachgemäß. In dem Artikel berichten wir allein über das Versagen einer damaligen Missbrauchsbeauftragten, über Frau Dorothea Nett. Der Artikel zeichnet präzise nach, was geschehen ist und wie die Verantwortlichen damit umgegangen sind. Dies wird uns auch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in einem Bericht bescheinigt.

    Statt mit klarem Kopf abzuwägen und sich klärend mit dem Missbrauchsfall in einer Mitgliedsgemeinschaft des eigenen Verbands zu befassen, stellt sich der Vorstand der DBU reflexhaft vor Frau Nett und greift die Ursache\Wirkung an. Wie so oft in der Geschichte wird der Überbringer schlechter Nachrichten angeklagt.

    Ja, ganz genau, nach dem Motto: "Töte den Boten" (der persische König Xerxes I. ließ einen Boten hinrichten, weil dieser ihm die Nachricht überbrachte, dass die Perser in der Schlacht von Salamis eine schwere Niederlage erlitten hatten).

    Im Übrigen habe ich persönlich noch nachträglich mit Frau Nett telefoniert und mich beschwert. Bald wurde es ihr unangenehm und sie wimmelte mich ab.

    Zitat

    Was wir von der Ursache\Wirkung über den Missbrauchsfall im TTC Hamburg berichten, ist wahr, auf Fakten und gründlicher Recherche basierend sowie durch viele Zeugenaussagen abgesichert. Das Gegenteil zu behaupten, wie es der Vorstand der DBU in seiner Stellungnahme tut, ist wahrheitswidrig und die Ursache\Wirkung sowie ihren Chefredakteur Hendrik Hortz diskreditierend. Tatsächlich fehlen den Behauptungen des Vorstands der DBU ihrerseits eine gründliche Recherche und die Untermauerung mit sicheren Fakten. Der Vorstand des Dachverbands verbreitet mit seiner Stellungnahme Unterstellungen und Unwahrheiten ohne Belege.

    Das kann ich nur unterstreichen. Hendrik hat gründlich recherchiert und sich durch mindestens doppelte Aussagen, die unabhängig voneinander waren, abgesichert. Zudem kommen die Aussagen seitens der DBU zwar von von gewichtigen Personen, diese jedoch stehen abseits des Geschehens, sind dort keinesfalls involviert. Sie äußern sich "aus dem Bauch heraus" - oder wie soll man das nennen?! - jedenfalls biegen sie es so zurecht, wie es ihnen besser passt.

    Aber warum? Es würde der DBU besser stehen, den Inhalten aus Hendriks Bericht gründlich und sachlich nachzugehen. Letztendlich geht bei einem solchen unsachlichen Verhalten seitens der DBU der Schuss nach hinten los und die Nachteile werden langfristig an ihrem Image nagen.

    Die katholische Kirche ist da schon viel weiter!

    Zitat

    Wir haben den Vorstand der DBU kontaktiert und einen Kompromiss vorgeschlagen: die Stellungnahme des Vorstands, die vom Rat der DBU nicht sanktioniert ist, offline zu nehmen, bis der Rat diese gebilligt hat oder eine Zustimmung ausschlägt. Diesen Vorschlag lehnte der Vorstand bedauerlicherweise ab.

    Nach unseren Informationen findet am 23. November 2024 eine Ratssitzung statt, in der die Stellungnahme des Vorstands und unser Artikel auf der Tagesordnung stehen. Wir hoffen, dass der Rat der DBU die Weisheit besitzt, die falschen Behauptungen ihres Vorstands zu korrigieren.

    Letzteres ist eine schöne Vorstellung, aber dazu kann ich nur kommentieren:

    "Hoffen und Harren hält Manchen zum Narren"...., jedenfalls: daran glaube ich nicht.


    Nun komm mal auf den Teppich.

    JoJu91 hat es sehr realistisch beschrieben. So ist die Natur und so geht es zu in der Welt.

    Da gibt's nichts dran herumzueiern.

    Vielen Dank, JoJu91 , Du beschreibst das wunderschön, und durch Dich verstehe ich Euch Männer jetzt etwas besser. Ich habe noch keinen Mann so eine Situation so beschreiben hören.


    Weißt Du, als Kind habe ich immer gedacht:

    'Menschen, das sind Frauen und Kinder. Aber Männer sind etwas anderes.'

    Und unterbewusst war das noch sehr lange in meinem Kopf. Das hat dazu geführt, dass ich mir nie einen Partner gesucht habe.

    Aber was sind Männer, wenn sie etwas anderes sind? Als Kind kamen sie mir eher gefühllos vor, wie Automaten; heute würde man treffender sagen: wie Aliens. Aber ist das wirklich treffender?

    Mein einziger Zugang war lange Zeit: männlicher Humor. Ich mag männlichen Humor viel lieber als weiblichen. Das hängt wohl damit zusammen, dass mein ansonsten schwieriger Vater einen äußerst scharfen Humor hatte, und als ich älter war, es mir viel Spaß machte, mit ihm herumzuflachsen.


    Interessant ist besonders Deine Frage, die Du hier in den Raum stellst, ob Dein Erlebnis etwas mit Sexualität zu tun hat. Unsereins würde den Zusammenhang mit Sexualität als selbstverständlich ansehen, Du jedoch hinterfragst es.... das muss sich wirklich sehr seltsam für Dich angefühlt haben.


    Ich versuche mich da hineinzuversetzen, und jetzt, etliche Jahre nach den Wechseljahren, meine ich, dass es mir relativ gut gelingt.

    Jedenfalls habe ich jetzt spontan zu meiner damaligen Kind-Hülle gesagt: Männer haben doch auch Gefühle!

    (Ich):

    Zitat

    Das machst Du natürlich nicht nur mit mir, sondern allgemein. Der Grund ist, dass Du unaufmerksam und nur flüchtig liest.


    Deine Antwort:

    Du hast recht. Ich möchte Zeit sparen oder ich versuche in kurzer Zeit, das Beste zu geben oder rauszuholen, alles was mir als nicht so wichtig erscheint, darauf gehe ich nicht ein und lese auch manchmal nicht alles durch- das stimmt. Das nennt sich effizientes Zeit ausnutzen oder Zeitmanagement, denn ich habe noch Vieles andere täglich zu tun.

    Dazu hier ein Tipp:

    Es gibt Kurse, vielleicht bei der Volkshochschule oder Privatkurse, da kann man lernen, effektiv zu lesen. Erkundige Dich doch mal, ob es an Deinem Ort so etwas gibt.

    Du könntest lernen, trotz komprimierten Lesens das Wesentliche herauszuholen.

    Ein ehemaliger Nachbar von mir hat mal an einem solchen Kurs teilgenommen, dadurch komme ich hier darauf.

    Ein versierter Lehrer könnte Dich da auch korrigieren.

    Ich versuche meistens, komprimiert die Tageszeitung zu lesen, aber das habe ich mir selbst beigebracht und das ist bestimmt noch verbesserungswürdig.

    Das ist eine sehr interessante Frage.


    Und sie führt zurück zu dem Punkt, dass es Sinn macht, sich passend zu kleiden.

    Ich denke, ein unpassender Auftritt kann sehr schnell dazu führen, dass man sich auch unpassend benimmt. Alles zu seiner Zeit an einem kompatiblen Ort!

    Das ist auch der Grund, warum es Karneval/Fasching gibt - man kann das Kostüm nahezu einschränkungslos wählen, in dessen Rolle man schlüpfen möchte. Einer, dessen Weste nicht ganz rein ist, möchte vielleicht einen Polizisten spielen, und ein Evolutionsfan einen Dino.

    Man möchte sich einfach mal austoben!


    Aber wenn ein Lama, der in der tibetischen Tradition erzogen worden ist und das Entsprechende studiert hat, ein bis mehrere strenge Retreats hinter sich hat und dergleichen, trotzdem kein Gefühl dafür entwickeln konnte, was angemessen ist und was nicht, dann wird es kritisch,

    Denn die entsprechende Kleidung und würdevolles Benehmen ist ein Ausdruck für das, was er vertritt, und verstärkt zudem eine positive Ausstrahlung.

    Ist die [positive] Ausstrahlung aber nicht vorhanden, trotz des traditionellen Erscheinungsbilds, dann gibt es früher oder später Probleme.

    Das ist nur eine Frage der Zeit.

    Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Du brauchst nur lange genug am Ufer des Flusses zu warten, dann werden eines Tages die Leichen deiner Feinde vorbeiziehen."

    Die Feinde können auch unheilsame Motivationen sein.

    Und der Wartende muss nicht immer man selbst, sondern der Andere kann es auch sein.


    Nachträglich fällt mir gerade noch dazu ein, dass Verlässlichkeit im Leben sehr wichtig ist.

    Wenn die Kleidung nicht zum Thema passt, wird Verlässlichkeit untergraben.

    Wenn ein Mensch unfähig ist, sich zu wehren, sehr unstabil ist, mit sich machen lässt was Andere wollen, so sollte so jemand besser nicht zu einer Weisheits- Schulung gehen, sollte erstmal eine Therapie machen. Das heißt nicht, dass man solche ausnutzen / missbrauchen darf, aber dennoch, sie könnten ja auch eine Tendenz haben sehr anhänglich zu sein und so nehmen die Dinge dann ihren Lauf.

    Wenn ein Mensch unfähig ist, sich zu wehren, und instabil, dann hat er nicht den Überblick, weil in seinem Inneren mehr oder weniger Chaos herrscht.

    So ein Mensch kann nicht erkennen, dass er erstmal eine Therapie machen muss.

    Das ist der Grund, warum unter den Besuchern solcher Zentren die Rate an Psychose-Fällen höher ist als in anderen Gruppen (wie beispielsweise in einem Englischkurs bei der VHS, einem OP-Team, beim Heimatverein usw.).

    Darum nenne ich die diesbezügliche Aussage:

    Zitat

    ...so sollte so jemand besser nicht zu einer Weisheits- Schulung gehen, sollte erstmal eine Therapie machen

    altklug.