Anguttara Nikaya VII.67-84 (KENeumann, auf palikanon.com)
A.VII. 68 Das Los des falschen Asketen - Aggikkhandha-Sutta
So habe ich gehört. Einst wanderte der Erhabene mit einer großen Schar von Mönchen durch das Land der Kosaler. Während aber der Erhabene auf der Straße einherzog, bemerkte er an einer gewissen Stelle ein großes flackerndes, loderndes, leuchtendes Feuer. Bei seinem Anblick bog er vom Wege ab und nahm am Fuß eines Baumes auf einem hergerichteten Sitze Platz. Darauf wandte er sich an die Mönche und sprach:
"Seht ihr wohl, ihr Mönche, jenes große flackernde, lodernde, leuchtende Feuer?" - "Gewiß, o Herr."
-"Was haltet ihr da wohl für besser, ihr Mönche: daß man jenes große flackernde, lodernde, leuchtende Feuer umarmt, sich daneben hinsetzt, sich daneben legt, oder aber daß man eine mit weichen, zarten Händen und Füßen begabte Jungfrau aus dem Adels-, Brahmanen oder Bürgerstande umarmt und sich neben sie hinsetzt oder sich neben sie legt?"
-"Besser ist es freilich, o Herr, daß man eine mit weichen, zarten Händen und Füßen begabte Jungfrau aus dem Adels-, Brahmanen- oder Bürgerstande umarmt und sich neben sie hinsetzt oder sich neben sie legt; denn Schmerzen bringt es, o Herr, wollte man jenes große flackernde, lodernde, leuchtende Feuer umarmen, sich daneben hinsetzen, sich daneben legen."
-"Ich sage euch, ihr Mönche, ich künde euch, ihr Mönche: besser wäre es wahrlich für den sittenlosen, dem Schlechten ergebenen Mönch von unlauterem und verdächtigem Benehmen, von versteckter Tat, für den Nichtasketen, der sich als Asketen ausgibt, für den unkeuschen, der sich als keusch lebend ausgibt, der innerlich verdorben ist, befleckt, von schmutzigem Wesen, daß er jenes große flackernde, lodernde, leuchtende Feuer umarmt und sich daneben hinsetzt, daneben legt, als daß er eine mit weichen, zarten Händen und Füßen begabte Jungfrau aus dem Adels-, Brahmanen- oder Bürgerstande umarmt und sich neben sie hinsetzt oder neben sie legt. Und warum? Dadurch mag er zwar dem Tode oder tödlichem Schmerz verfallen; nicht aber gerät er darum beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, in niedere Welt, auf eine Leidensfährte, in die Daseinsabgründe, zur Hölle. Wenn aber ein solcher eine mit weichen, zarten Händen und Füßen begabte Jungfrau aus dem Adels-, Brahmanen- oder Bürgerstande umarmt und sich neben sie hinsetzt oder sich neben sie legt, so gereicht ihm das, ihr Mönche, lange Zeit zum Unheil und Leiden; und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, gerät er in niedere Welt, auf eine Leidensfährte, in die Daseinsabgründe, zur Hölle.
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