Ist das für Dich wirklich so einfach ?
Ja ist es, das liegt aber daran, dass ich die Lehre so durchdrungen habe, dass ich diese „Kämpfe“ ausschließlich in mir, mit mir führe, das geht schneller als durch Handeln und erzeugt kein Schicksal.
Aber Verblendung ist ganz schwierig, vor allem je enger die Beziehungen werden, etwa in einer Ehe und Liebesbeziehung. Hier versagen nach meiner Erfahrung alle Regeln, das ist nur mit wacher Präsenz aus dem Augenblick heraus lösbar, ein immer wiederkehrendes, meist unbewusstes verführen und verführt-werden, missbrauchen und missbraucht-werden, beherrschen und beherrscht-werden, Täter sein und Opfer sein, sentimental lieben, hassen, versöhnen. Das war bei meinen Eltern so, meinen Grosseltern. Das auszuhalten und zu „transformieren“, ist für mich wahres Tantra.
Soweit ich Tantra verstanden habe, ist das ein Ausdruck für mein Samsara, das abgetrennt in mir stattfindet.
Ja das mit der Verblendung in engen Beziehungen ist schwierig. Das habe ich mit der Rede SN56.11 überwunden.
MEINE ganze Lehre ist nur ein Satz:
„Halte nicht fest an vergangenen Sinnesfreuden und Sinnesleiden, vergangenes ist nicht mehr, nur Erinnerung, die man bedenken muss, um die Fehler nicht wieder zu machen.“
Um diesen Satz zu durchschauen, zu erreichen, sind die vier Wahrheiten der Schlüssel, der achtfache Weg, der Anfang. Der führt in die dritte Wahrheit, die in die 2. und dann ihn die 1.
Ist man in der 1. Wahrheit angelangt, ist nur noch der erste Satz meiner Lehre, die einzige Lehre übrig, die vier Wahrheiten sind nur noch Orientierungspunkte, wo ich gerade festhalte, nicht loslassen will.
Weil ich immer die Kurzform im Kopf hatte: „Wo halte ich an meiner Gier, meinem Hass und meinen Glaubensprinzipien fest?“, machte den Weg zu MEINER Befreiung relativ leicht.
Wohin führt das? In mir habe ich keine Freunde, Familie, Partei, Gruppe von Persönlichkeiten mehr. Da sind nur Menschen, befreit von ihrem Glauben, was sie sind.
Als Person mit einem Namen (Qualia, Helmut) richte ich mich immer nach dem, was mir Personen mitteilen, gerade dann, wenn ich sie treffe, das benötigen die Menschen.
Ich ergreife sie, halte sie aber nicht fest. Wie bei Dir: Ich nehme Dich wahr als das, was ich von Dir lese, und reagiere auf genau das, nicht mehr. Ich erinnere mich nicht an früher, denn das bist Du nicht mehr, wenn Du Dein für mich altes Ich einbringst, erinnere ich mich und baue Dich bei mir um.
Die 3 Sutra, SN56.11, SN 35.28, SN 22.59 habe ich vor 10 Jahren gefunden. Es sind die ersten Reden des Buddha praktisch frisch nach der Befreiung und ohne Schnickschnack. So wie sie aufgeschrieben sind, natürlich nicht, die muss ich, seit ich sie gefunden habe, immer wieder von ihrem angedichteten Glaubensmüll der Übersetzer befreien. Das kann Qualia aber nur, wenn sein Ichsein befreit ist von allen automatischen Beurteilungen. Kann also noch hundert Jahre dauern.
Zum Thema: Das ist Grundwissen der Lehre, ich erwarte vielleicht zu viel von Mönchen des Buddhismus.