Posts from Samadhi1876 in thread „Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum“

    Wäre der Gesetzgeber zuständig, so wäre es ideal, indem es Pflicht wäre, zu Beginn ein Aufklärungsblatt auszuhändigen. Aber das wird nur eine Vorstellung bleiben.

    Ja, ich meinte so ein Infoblatt zur Pflicht zu machen an Hand von Gesetz.


    Heute las ich von Missbrauch zwischen Kindern und Jugendlichen (Handballverein). Die Strafverfolgung lief auch hier ins Leere. Weil nicht Strafmündig oder Täter nicht genau ermittelt werden konnten obwohl es genug Zeugen gab. Täter sind immer noch im Verein.


    Die Gesellschaft verändert sich. Täter werden auch immer jünger und brutaler. Gesetze müssen manchmal auch angepasst werden.


    Es hat eben oft auch mehrere Ursachen, das es zu einer Tat kommt bzw. Schutz vor Tat und Strafe (auch als Abschreckung) fehlt.


    Nicht „strafmündig“, keine Zeugen, keine vorzeitige Aufklärung, keine geeignete Umgebung Lehrer, Verein, kein Gesetz.

    Man könnte zumindest ganz offiziell mehr Aufklärungsarbeit betreiben und zukünftigem Missbrauch besser vorbeugen:


    Vom Gesetzgeber, Krankenkassen, Medien, DBU:


    Viele werden erst mal geschädigt, und finde oft erst auf eigene Suche Hilfe wie hier im Forum.


    Man könnte alle Institutionen, die mit Meditation, spirituellen Lehren und Lehrern arbeiten, verpflichten, jedem Neuankömmling ein entsprechendes Informationsblatt zukommen zu lassen. Ggf. Sogar die Kenntnisnahme dessen sich bestätigen lassen.


    In diesem Informationsblatt, sollte die Rolle des Lehrer und Schülers, die Grenzen, das Ziel der Lehre an sich, klar aufgezeigt werden.


    Außerdem, auf mögliche Nebenwirkungen von Meditation bei Menschen mit traumatischen Störungen, Psychosen, etc.

    Und das diese vorab besser erst einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen.


    Das sollte theoretisch möglich sein…

    Es ist müßig…


    Weiter darüber zu diskutieren…

    Es war aber wichtig darüber zu diskutieren…

    Das Thema anzusprechen…


    Das jeder seinen Standpunkt dazu hat geteilt…


    Auch wenn man schwer einen gemeinsamen Konsens konnte finden…


    Die Ansichten oft auch sehr unterschiedlich waren…


    Womöglich hatte sie kein Geld für einen Anwalt…


    Wer weiß es…


    Was beide gefühlt haben, tatsächlich geschehen ist, kann man als Außenstehender auch nur erahnen…


    Sexueller Missbrauch an sich ist eine Straftat und sollte als diese auch so verfolgt werden…


    Die Konsequenz daraus ist:


    Ein Lehrer sollte immer achtsam und respektvoll sein…


    Ein Schüler sollte immer achtsam und respektvoll sein…


    Außenstehende sollten immer achtsam und respektvoll sein…


    Sich selbst und anderen gegenüber…

    Nö, es gibt durchaus Missbrauch, der nicht strafrechtlich bewehrt ist. Und die Unschuldsvermutung ist übrigens auch nur in Straffällen relevant.

    Ich rede von sexuellem Missbrauch um den es hier ja anscheinend auch geht:


    Mittlerweile gilt sexueller Missbrauch in D seit einigen Jahren auch endlich als Straftat (siehe Da).

    Und verjährt auch erst 20 Jahre ab dem 30ten Lebensjahr. (Steuerschulden verjähren übrigens nie - scheint dem Staat immer noch wichtiger zu sein oder sexueller Missbrauch nicht genauso wichtig zu bestrafen).


    Wenn es einvernehmlicher Sex war, unter Beachtung von Alter und geistiger Reife war, dann war es in dem Sinne auch kein sexueller Missbrauch.


    Aber wenn ich Missbrauch sage, dann meine ich auch (erfolgten) Missbrauch.


    Viele Missbrauchsfälle werden auch oft gar nicht erst angezeigt:

    Aus Scham oder weil er so früh im Leben (bereits als Kind) stattgefunden hat, und man diesen als Kind dissoziert hat.


    Oder weil man keine Zeugen hat. Ganz allein damit ist.


    Den Opfern bleibt meist nur noch therapeutische Hilfe.

    Aber oft nie auch Gerechtigkeit.

    Und das ist doch ernst gemeint. Wenn jemand einen Vorwurf erhebt, aber dieser nicht bewiesen wird, dann gilt die Unschuldsvermutung. Der Vorwurf des Mißbrauch ist noch kein Mißbrauch.

    Ich sagte zuerst einmal auch „Ganz Allgemein“


    Und ganz davon abgesehen:


    Wenn es kein Missbrauch war (wie bei Kachelmann)


    Oder es war Missbrauch, wie hier beschrieben, wie es hier gewesen sein soll:


    Sorry, dann kann ich das leider „nicht ganz nachvollziehen“ das keine Gerechtigkeit vollzogen werden kann


    Dann liegt der Fehler ganz einfach irgendwo „im System“ an sich…


    Und mag auch an fehlenden Zeugen und Beweismitteln liegen (n:1), oder es steht Aussage gegen Aussage (1:1)


    Aber letztendlich:


    Wenn es eine Straftat war

    Dann war es eine und bleibt es eine


    Auch wenn Rechtsprechung und Verurteilung „durch Andere“ fehlen…


    Wir könnten dann auch sagen:


    So funktioniert „das System“ einfach nicht


    Und noch so viel drüber reden und schreiben oder diskutieren


    „Recht“ und „Gerechtigkeit“


    Ein uraltes Thema an sich

    Ganz Allgemein:


    Missbrauch ist und bleibt Missbrauch und gehört strafrechtlich verfolgt.


    Ob es dazu kommt, weil das Opfer zurück zieht, oder wenn es dazu kommt, das Urteil anders als erwartet ausfällt ist eine andere Sache.


    Wenn ein „Meister“, egal „wie toll“, eine Straftat begangen hat, gehört er geklagt, und auch nicht geschützt.


    Punkt.


    Heute habe ich von sexueller Nötigung im Alltag einer Azubi durch den Ausbilder erfahren. Der Vorfall wurde gemeldet. Die Verwaltung des Betriebes, die vorher meinte: was immer auch ist, meldet Euch, hat nichts getan. Der Ausbilder ist immer noch Da.


    Diese „Praxis“ ist nicht nur in „buddhistischen Kreisen“ Gang und gebe. Wissen wir eigentlich Alle.

    Richtig gut finde ich, dass Hendrik auch die Seite der Lamas mitfühlend beleuchtet. Wie die jungen Lamas oft aus ihrer Kultur heraus gerissen werden, in den Westen geschickt und dort oft nicht mit der neuen Kultur und ihrer neuen Aufgabe zurecht kommen. Dass sie alleine gelassen werden mit dieser Aufgabe und oft überfordert sind damit.

    Das glaube ich auch:

    In der Nähe von Zürich gibt es ein tibetisches Kloster mit Mönchen. Sie leben dort im Grunde für sich. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das für einen einzelnen Mönch ist, aus dieser Gemeimschaft herausgerissen zu werden, und auf sich allein gestellt zu sein: das ist eine ganz andere „Hausnummer“…


    Genauso, wie wenn wir „Westler“ umgekehrt ganz allein in Asien in einen Tempel geben…


    Das entschuldigt auch natürlich nie ein Vergehen…


    Es gab mal den Mönch Chögyam Trungpa.

    Der hatte einen schweren Unfall, hat seine Robe abgegeben.

    Ich weiß nicht ob er wegen des Unfalls nicht mehr meditieren konnte. Jedenfalls ist er irgend wann in den USA dem Alkohol verfallen und hat auch verschiedene Frauen um Sex gebeten.


    Viele tibetische Mönche werden sehr jung, oft auch als Kind schon in Klöster gegeben, ohne Eltern: die Gemeinschaft des Klosters gibt ihnen dann so etwa wie einen „elterlichen Halt“.


    Aber im Grunde kann man die Liebe der Eltern durch nichts ersetzen. Auch nicht durch eine buddhistische Gemeinschaft.

    Und die Entwicklung eines Kindes dauert nun einmal idR 21 Jahre.


    Es wäre dann glaube ich wohl eher besser, „Tempel würden komplett in den Westen verlegt“. Oder, man besucht die Tempel an ihren Ursprung.