Posts from JoJu91 in thread „Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum“

    Und damit wird ein Raum geschaffen, in dem die dominante Gruppe sich ohne Sanktionen zu befürchten ausleben kann.

    Wie entsteht Dominanz ?

    Könnte es ein unbewusster Pakt sein ?

    Rohe körperliche Gewalt kann es nicht sein, sonst wären Haudegen von Generälen einem körperlich kleinen und schwachen Mann wie Napoleon nicht bedingungslos ergeben gefolgt ?


    :?

    Der Buddha sagte: 'Überprüft alles mit Verstand und Logik.' Ein Tantra-Guru hingegen sagt: 'Glaube an mich ohne Zweifel. Nur ich allein kann dir den Weg zur Erleuchtung zeigen, also folge mir bedingungslos.'

    Da sind wir uns absolut einig, da hast Du mich missverstanden.

    Tantra hat für mich weder was mit Guru noch mit Sex- oder Drogenorgien zu tun.

    Es geht für mich dabei in erster Linien um den Umgang mit Emotionen, vor allem auch im zwischenmenschlichen Bereich.


    :medim:

    Da dort eine "lockere" Atmosphäre herrschte, versuchte ich zunächst, das Ganze mit Humor zu nehmen, bis es mir zu viel wurde und ich in einen sachlich-ernsten Modus hinüberwechselte (von meinem Vater abgeschaut und erlernt!) und eindeutige Grenzen setzte.

    Eine immer wieder interessante Beobachtung.


    in meiner Jugend waren wir manchmal in einer ziemlich üblen Kneipe, die von einer kleinen Frau Mitte Fünfzig geführt wurde, die eine uneingeschränkte Autorität hatte.

    Selbst rüpelhafte Einmeterneunzig-Zweizentnermänner gehorchten, wenn sie wieder mal ein Machtwort sprach.


    Ein wenig wie die von Elisabeth Flickenschildt gespielte zwielichtige "Tante Nelly", die das "Gasthaus an der Themse" im gleichnamigen Edgar-Wallace-Krimi leitet.


    Oder nehmen wir den Typ Frau, den Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" verkörpert.


    Was ist das Geheimnis ?

    Im Pali-Kanon spricht man über die Überwindung (Versiegen der Triebe (āsavānaṁ khayā) , aber nicht über ihre Transformation.

    Ich denke der Pali-Kanon setzt andere Schwerpunkte und sieht den Buddha-Weg aus einer anderen Perspektive als Tantra, grundsätzlich ist da aber kein (grosser) Widerspruch.


    Wenn die Triebe versiegt sind, ist der "Erwachte" dann ein Wandermönch, der unter freiem Himmel lebt, im Lendenschurz umherwandert und seine tägliche Schale Reis erbettelt ?

    Die Energie, die in z.B. im blinden Ausleben der sexuellen Triebe gebunden war, ist jetzt frei, wofür ?


    Was macht der Tyrann nach seiner "Erleuchtung" ?

    Wohin geht die Energie seiner Aggression ?

    Und was machen die Anhänger des Tyrannen, wenn er ihnen nicht mehr dient ?


    :?

    Das patriarchat hat 2 Säulen und Verteidiger, Männer und Frauen, es leiden unterm Patriarchat auch Frauen wie Männer.

    Da hast Du wahrscheinlich recht, aber das wäre im Matriarchat und in jedem anderen System nicht anders.


    Ausserdem müssen wir wohl unterscheiden "Schein und Wirklichkeit".


    Wer war der wahre Herrscher am Hofe von König Louis XV ?

    Der König oder Madame de Pompadour ?


    Wer waren die wahren Herrscher im "Reich" von Silvio Berlusconi ?

    Ich vermute die Bunga-Bunga-Girls, die Escort Ladies und La Mama.

    Ich habe den Verdacht, alles was er getan hat, hat er für die Frauen getan, ohne sie wäre er ein Nichts gewesen, sie waren sein Lebenselixier.


    Meine Mutter hat es meiner Schwester mal so erklärt:

    "Als Hausfrau und Mutter bin ich abhängig von meinem Mann.

    Als Single-Frau bin ich abhängig von meinem Arbeitgeber.

    Auf meinen Mann habe ich wesentlich grösseren Einfluss als auf meine (Chef-)Chefs."

    Meine Mutter kannte die Spielregeln und hat sie einigermassen beherrscht.

    In einer Ehekrise hatte sie nach kurzer Zeit einen kultivierten attraktiven Ersatz-Mann, während mein Vater eine Affäre mit einer zwanzig Jahre jüngeren Kollegin pflegte.


    Als Frau mit Männermethoden das Männerspiel zu spielen, ist frustrierend, wenn man nicht gerade Maggie Thatcher heisst. Umgekehrt gilt das genauso.


    Mein Vater hat mir erklärt "Du musst mit den Wölfen heulen, ohne zu kriechen, und klare Grenzen setzen und wissen wann es genug ist". Er hatte immer mit vergleichsweise wenig Aufwand ein hohes Einkommen, und abends genug Zeit für dreimal Fitnessklub mit einem Drink an der Bar.


    Meine Schwester und ich haben das Lebens-Spiel und seine Regeln lange Zeit nicht begriffen.

    Gerade "spirituelle" Menschen denken sehr oft zu viel und zu kompliziert und beherrschen die hohe Kunst des "Sich-selbst-das-Leben-schwer-machen".


    Dann fällt mir noch ein Zitat von der Mutter von Karl Marx ein:

    "Hätte Karlchen doch weniger über das Kapital nachgedacht und geschrieben, und stattdessen mehr Kapital gemacht ..."


    :cry: :?

    Lieber JoJu91, ich denke, wir reden aneinander vorbei. Ich hatte empfohlen, die gesamte Seite der Artikel in der Zeitschrift 'U/W' zu lesen.

    Allerdings zitierst du mich – also Igor07 – wobei alle diese Zitate eigentlich vom Autor stammen.

    Tantra war im ursprünglichen Buddhismus niemals präsent; es gibt keine Hinweise darauf im Pali-Kanon. Leidenschaft (insbesondere sexuelle) bedeutet Leid – die Sprache lügt nicht, oder? Leid-enschaft führt zu Schmerz und Enttäuschung. Hans-Günter Wagner argumentiert sehr logisch und stichhaltig, dass Missbrauch unvermeidlich ist, wenn blinder Glaube an einen Guru anstelle von Verstand und Vernunft dominiert.

    Danke für die Klarstellung, Igor07, und entschuldige dass aus meinem unvollständigen Zitat nicht ersichtlich ist, dass der Text vom Autor stammt.

    Ich habe die gesamte Seite des von Dir als PDF verlinkten Artikels gelesen.

    Getriggert hat mich aber nur der Satz am Ende:

    "Ist es nicht seltsam anzunehmen, dass junge Frauen nichts sehnlicher wünschen als mit älteren Männern religiös verbrämten Sex zu erleben?"

    Der Rest des Textes hat aus meiner Sicht weder etwas mit Tantra noch mit männlicher Erleuchtung zu tun.


    Nach meinem Verständnis ist Tantra das östliche Pendant zu Heraklits "Lehre" von der "Vereinigung der Gegensätze". Vollkommene Harmonie gibt es demnach nur im absoluten Tod.

    Wer vollkommene Harmonie als Ziel predigt, übersieht, dass mit dem Erreichen dieses Ziels alles Leben zum Stillstand käme, er predigt letzlich den nihilistischen Tod des Universums.


    Leidenschaft ist demzufolge, anders als vielleicht in anderen "Schulen", transformierte Gier.

    Die blinde Energie, die aus Verblendung in Anhaftung, Leid und zerstörerische Sucht führt, wird befreit und wird gelebt als freudvolle, spielerische Kreativität.

    Analog werden die anderen Geistesgifte aus ihrer "dämonischen" Gebundenheit befreit in ihr "göttliches" Gegenstück.


    In einer "echten" Mann-Frau-Beziehung kann das praktisch erfahren werden, vieleicht gilt deshalb im Chrisentum die Ehe als heiliges "Sakrament".

    Inwieweit mein Beispielpaar Liz Taylor / Richard Burton das hinbekommen hat, ist natürlich fraglich.


    Vernunft und "Energiearbeit" (Arbeit mit den Emotionen) gehören m.E. zusammen.


    :?

    Hier ging es auch eigentlich nicht um Altersunterschiede, sexuelle Vorlieben oder die Bewertung von Liebesverhältnissen, sondern um den Missbrauch.

    Mein Zwischen-Fazit aus diesem Thread ist, dass das Thema nicht "gelöst" werden kann (abgesehen von offensichtlich strafrelevanten Fällen), weil die Ansichten, was Missbrauch ist und wann er anfängt, je nach Mensch Lichtjahre auseinanderliegen, was man ja auch den Beiträgen herauslesen kann, und weil sich der Zeitgeist offenbar um 180 Grad gedreht hat..


    Als ich die Überschrift zu diesem Thema das erstemal gesehen habe, waren meine ersten beiden Assoziationen "Hotel California" (der Eagles Hit) und "Die toten Augen von London" (der Edgar-Wallace-Thriller). Also ein als Tantra-Zentrum getarntes illegales Etablissement, oder ein Meditationszentrum als Sitz eines Gangstersyndikats mit Mädchen- und Drogenhandel, geleitet von einem schwerkriminellen "Abt" hinter der Maske des Wohltäters.


    Reden wir Klartext, sorry, anders geht es nicht:

    Ich war in meinen jungen Jahren ein (offenbar) hübscher blonder Engel und wurde bis in meine Dreissigerjahre hinein öfter mal auf Parties, Fortbildungskursen oder in Kneipen von mir nicht näher bekannten Frauen ungefragt begrapscht (nicht nur am Hintern, auch zwischen den Beinen), (zungen-)geküsst, vermutlich waren die Mädels oft auch nicht mehr ganz nüchtern. Zwei ältere Damen waren mit eindeutigen Absichten hinter mir her, eine (im Alter meiner Oma) hat versucht, mich mit Whisky und Beate-Uhse-Pornos zu verführen.

    Trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass das Missbrauch ist, oder gar Strafanzeige zu stellen. Vielleicht war ich einfach grenzenlos naiv, oder ich bin in den "falschen" Kreisen verkehrt, wo sowas üblich war und niemanden gestört hat.

    Zu meines Vaters Zeiten scheint es noch drastischer zugegangen zu sein: Sein Chef hat für sich und seine Sekretärin (Machtverhältnis !?) im Firmengebäude ein Zimmer als Liebesnest ausgebaut, und und und, ich könnte ein Buch darüber schreiben ...


    Nun kann man natürlich sagen, als Mann läuft man aufgrund der körperlichen Kräfteverhältnisse zumindest nicht Gefahr, von einer Frau vergewaltigt zu werden, was natürlich einen Unterschied ausmacht


    Ehrlich gesagt, ich bin wirklich ratlos, und froh, schon ein ernsthafter älterer Herr zu sein.


    Und nochmal sorry, wenn ich so in die Details gegangen bin, werde mich künftig zurückhalten


    :?

    Wenn ich viele Artikel von Hans G. Wagner lese, scheint es sich nicht um Missbrauch im Sinne des Dudens zu handeln, sondern um die Perversion und Vergewaltigung des ursprünglichen Buddhismus.

    Verstehe ich Dich so richtig, Igor07:

    Wären Liz Taylor und Richard Burton Mitglieder einer (tibetisch-)buddhistischen Sangha gewesen, dann wären die Szenen ihrer Ehen eine Serie von beiderseitigem Missbrauch ?

    Da die Bühne ihrer Ehedramen aber Hollywood war, war es kein Missbrauch, sondern "nur" der faszinierende Abgrund einer aussergewöhnlichen Beziehung ?


    Der frühe Buddhismus kennt auch keine Strategien zur Sublimierung sexueller Begierden. Sexualität ist der Akt, mit der die Wesen in das leidhafte Dasein eintreten. Das Zölibat der Ordinierten daher der konsequente Pfad all derjenigen, die nach Erlösung von der leidhaften Daseinswelt trachten.

    Ich würde sagen, aus der Sicht von Tantra ist Sexualität nicht primär der Akt, mit der Wesen in das leidhafte Dasein eintreten, sondern eine Energie, die "göttlich" oder "dämonisch" wirken kann, je nach Bewusstsein des Erlebenden. Dabei führt der Weg des Tantrikers zum Göttlichen durch das Dämonische, und der Mensch hat nicht die Wahl, dem "grossen Dämon Eros" auszuweichen oder ihn zu überlisten, zumindest nicht auf Dauer, eines Tages kommt, meist völlig unerwartet, die Stunde der Wahrheit. Wenn - stellvertetend und symbolisch - Liz Taylor und Richard Burton ihre Dämonen gemeinsam "durchgegangen" sind, und am Ende blicken beide trotz aller gegenseitigen Verletzungen und Missbräuche mit Liebe und Dankbarkeit auf das gemeinsame Leben zurück, dann haben sie m.E. in Bezug auf die sexuelle Energie das höchste Tantra erfüllt.

    Was keineswegs heisst, das jede Beziehung mit Gewalt aufrechterhalten werden muss.


    Zölibat mag zeitweise gut und richtig sein, etwa für ein längeres Retreat oder für eine Lebensphase, bei der andere Themen im Vordergrund stehen.


    :?

    Ich fühlte mich als junge Frau eher zu älteren Männern hingezogen, weil sie schon "tiefer" und ausgeglichener in ihren Gedanken waren.

    Vor der Corona-Zeit fühlte ich mich sehr stark hingezogen zu einer mehr als dreissig Jahre jüngeren Frau, emotional, von ihrer Ausstrahlung und ihren Worten, eine Dhamma-Freundin.

    Trotzdem hätte ich nicht mit ihr ins Bett gewollt und wollte auch jeden geringsten Anschein in diese Richtung vermeiden, deshalb war ich rückblickend gesehen öfter mal zu abweisend, wenn sie meine Nähe suchte. Im Nachhinein tut mir das schon irgendwie leid. Schwierig.


    Das hängt bei mir auch mit der MeToo-Debatte zusammen, bei der aus meiner persönlich subjektiven Sicht Männer zu sehr in die Schmuddelecke und unter Generalverdacht gestellt werden. Bei mir führt das als Gegenreaktion dazu, dass ich fremden Frauen gegenüber oft zu abweisend bin. Ich kann verstehen, dass Männer in Firmen nicht mehr gemeinsam mit Frauen in den Lift steigen, rein aus Selbstschutz. Seltsame Zeiten. Wie locker waren da die 1970er und 1980er. Ich glaube, sogar Uschi Obermeier hätte es als junge Frau heute schwer als Muse des jungen Keith Richard und Mick Jagger.


    :cry:

    Heute ist es so, dass, je höher eine Primatenart entwickelt ist, das Hierarchie-System mit dem Alphamännchen umso ausgeprägter ist. Bei den Gorillas ist es z. B. der Silberrücken. Was für eine Erscheinung!

    Bei den Gorillas ist das Alphatier vermutlich körperlich kein alter Herr, sondern im besten Mannesalter, da kann ich verstehen, dass die Gorillamädchen auf ihn abfahren.


    Ich habe aber mal gehört, dass ältere Gorillamännchen (jenseits der Wechseljahre) die besten "Therapeuten" für schwer verhaltensauffällige, "gestörte", weil traumatisierte Gorillamädchen sind. Das hätten Biologen oder Tierpfleger bei diversen Praxis-Experimenten herausgefunden.

    Die Gegenwart der alten Gorillaherren hat die psychisch gestörten Gorillamädechen emotional ins Gleichgewicht gebracht.


    :?

    Nein, es ist nicht seltsam, denn es ist ein uralter Instinkt, wie ich es schon mehrmals angesprochen habe. Es birgt eine sehr starke magische Anziehungskraft in sich, Gefährtin des Alphamännchens zu sein.

    Spielt da der Altersunterschied und das konkrete Alter der Beteiligten nicht eine Rolle ?


    Meine erste Freundin hatte mit fünfzehn eine längere sexuelle Beziehung zu einem Mann Mitte dreissig und hatte damit nicht das geringste Problem. Das kann ich nachvollziehen, denn es ist ja trotz des deutlichen Altersunterschiedes noch eine Beziehung zwischen zwei jungen Menschen.


    Schwer nachvollziehen kann ich es, wenn der Mann schon über fünfzig ist und die Frau deutlich jünger. Ein krasses Beispiel war ein Interview mit einer jungen Frau von höchstens zwanzig, die auf einer von Silvio Berlusconis Bunga-Bunga-Parties war in in höchsten Tönen von dem alten Herrn geschwärmt hat, der damals jenseits der Siebzig war.

    Kann sich eine 20jährige sexuell (!) angezogen fühlen von einem 75jährigen ?

    Das liegt ausserhalb meiner Vorstellungskraft.

    Berlusconi war ein faszinierender Mann, und ich kann mir vorstellen, dass eine junge Frau von ihm schwärmt, aber mit ihm ins Bett zu gehen ist doch eine ganz andere Nummer ?

    Am Ende war das mit den Bunga-Bunga-Parties eher eine Riesen-Show für die Boulevardpresse und in der Realität hausbacken und harmlos.


    Meine Mutter ist übrigens ein grosser Fan von Silvio Berlusconi, aber die ist ungefähr in Silvios Alter. Am Tag seiner Beerdigungszeremonie war sie für nichts anderes ansprechbar.

    Mein Vater nahm es als geläuterter Sünder mit Fassung, er war selbst lange genug Lebemann .


    :)

    Ich hänge ihn als PDF an, wenn ich darf, klar.

    Ich zitiere aus Deinem angehängten PDF:


    "Ist es nicht seltsam anzunehmen, dass junge Frauen nichts sehnlicher wünschen als mit älteren Männern religiös verbrämten Sex zu erleben?"


    Das ist in der Tat seltsam.


    Mindestens genauso seltsam ist es, anzunehmen, dass ältere Männer sich wünschen, in der Realität (nicht in der Fantasie, wenn ich mir vorstelle, ich wäre selbst wieder zwanzig) mit jungen Frauen Sex zu erleben, ob religiös verbrämt oder nicht.

    Meine letzte "Versuchung" war ein Jahr jünger ich als ich, ein älteres Mädchen, die mich ohne Körperkontakt allein durch einen gemeinsamen Cafe-Besuch direkt ins zweithöchste Samadhi katapultieren konnte.

    Ich weiss noch, wie stolz ich war, als die junge Kellnerin an der Kuchentheke von Susanne (so hiess sie) als von meiner Frau sprach. "Ihre Frau hat sich den Kuchen da links ausgesucht".


    Wenn sich mir eine junge Frau zu sehr nähert, ist mein erster Gedanke "was will die denn WIRKLICH von mir, etwa mein Bestes - mein bisschen Geld ?"


    Aber ich hätte gerne zumindest eine Tochter gehabt, am besten gleich drei, die wären heute wahrscheinlich selbst schon Mütter.


    Zum Thema Ältere Herren und junge Frauen meint meine Mutter gnadenlos:

    "Diese Männer, da wollen sie immer junge Weiber, dabei können sie mit ihrer eigenen Alten nicht mehr mithalten ..."


    Ein deutscher Star-Scheidungsanwalt zitierte mal im Feuilleton der FAZ einen häufig geäusserten Satz von älteren Herren, die nach der Scheidung eine deutlich jüngere Frau geheiratet hatten:

    "Bei mein ersten Frau war ich der König, bei meiner zweiten bin ich der Bettler und der Knecht"


    :) :?

    Das Thema "Missbrauch" basiert letztlich oft auf der Schwierigkeit des Täters, (seine) Emotionen und affektive Impulse vollständig zu verstehen/zu durchschauen und/oder dementsprechend - mit dem Verstand/der Vernunft - zu beherrschen.

    Danke, genau das habe ich gemeint.


    Vielleicht kann ein Mönch seinen sexuellen Trieb beherrschen, solange er sich von Frauen so weit möglich fernhält, den Kontakt auf ein für die Lehre notwendiges Minimum reduziert.


    Ich behaupte aber, für jeden Mann gibt es einen Typ Frau, der er nicht oder nur sehr schwer widerstehen kann, wenn er sich näher auf sie einlässt. Und dann setzen Verstand und Vernunft aus.


    Ich habe diese Erfahrung erstmals im zarten Alter von 15 oder 16 gemacht, ich ging in die zehnte Klasse. Auf dem Schulhof kam mir ein Mädchen entgegen, sie ging in die achte Klasse. Sie hielt an und nahm eine eigenartige hocherotische Pose ein, vielleicht völlig unbewusst. Ich blieb stehen, sie blieb stehen, wir waren etwa zwanzig Meter entfernt. Ich war wie hypnotisiert. Nach etwa einer halben Minute drehte sie um und ging weg. Ich drehte in die andere Richtung und ging auch weg.

    Sie ging mir tagelang nicht aus dem Kopf, ich war wie in einer anderen Welt. Was mich geschützt hat, war meine Schüchternheit. Ich bin mir auch nicht sicher, inwieweit sowas überhaupt etwas mit Sexualität zu tun hat. Schaurig schön und unheimlich zugleich.


    :?

    Diese Vorurteile oder die Vorstellungen sind weltfremd, sage ich mal so.


    Es mag sein, dass dir das nicht bewusst war, dass man Andere mit solchen Aussagen verletzen kann.

    Wenn das jemanden verletzt hat, tut es mir leid.


    Ich kann nur aus der Perspektive eines Mannes schreiben.

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele Frauen Männer maßlos überschätzen, vor allem Männer in "gehobenen gesellschaftlichen Positionen".

    Ein Lama mag ein Meister der Meditation sein, der alle Jhanas kennt, aber er bleibt sexuell und emotional ein Mann. Als kleiner Junge war er völlig abhängig von seiner Mutter, und diese Abhängigkeit prägt ein Leben lang, auch wenn seine Mutter eine echte Mutter war und nicht seine Domina.

    Die wenigsten Männer sind Don Juans oder Casanovas, die alle Abgründe und Schliche der weiblichen Seele kennen. Und wenn Du Casanovas Leben gelesen hast, hat auch er einiges zu leiden gehabt mit seinen zahlreichen Geliebten.


    Viele Frauen unterschätzen ihre eigene Macht.


    Mein Grossvater mütterlicherseits war gesellschaftlich in einer herausgehobenen Position und beruflich sehr erfolgreich. Dennoch war meine Grossmutter die Chefin, er war von seiner Frau sexuell und emotional viel abhängiger als umgekehrt.


    Di eigene sexuelle Natur zu kennen, ist aus meiner Erfahrung völlig unmöglich, wenn man nicht intensiven langjährigen körperlichen, emotionalen und geistigen Kontakt zum anderen Geschlecht hatte. Mir ging es in fast allen Lebensbereichen so, dass ich mich in der Realität ganz anders verhalten habe, als ich mir vorher in Gedanken ausgemalt habe, und seien es die "erhabensten" Gedanken gewesen.


    :?

    Das sind nur Vermutungen. Wieso auf anderen Feldern ?

    Meine Vermutung war:

    In den Gesellschaftskreisen, in denen Armani-Anzüge getragen werden, finden Machtkämpfe und Missbrauch eher z.B. im finanziellen Bereich (im "Feld" Finanzen) statt und auch die Formen sind anders als in einer spirituellen Gemeinschaft. Erotik ist in der "Armani-Welt" nicht so tabuisiert wie in einem Kloster, Erotik wird mehr gezielt und bewusst als "Waffe" eingesetzt.


    Oder:

    Ein Lama, dessen Outfit zu seiner sexuellen Raubtiernatur passt, zieht andere Frauen an als ein Lama, der sich als Mönch und / oder Heiliger verkleidet. Frauen, die auf den Lama im Piraten-Look anspringen, sind ihm wohl ebenbürtig und werden das Spiel um Macht und Missbrauch mit ihm auf Augenhöhe spielen.


    Wenn ich mich nicht irre.

    Weil wahrscheinlich viele Lamas ihre sexuelle Natur überhaupt nicht oder nur aus der Theorie oder meditativen Vorstellungen kennen, aber nicht aus der samsarischen Realität..

    Viele sind wohl auf diesem Gebiet Teenager im Körper eines ausgewachsenen Mannes ?


    :?

    Eine Welt bricht zusammen, wenn die Leitfiguren des spirituellen Ideals sich so vergehen.

    Zwei Fragen stellen sich mir spontan und ich lasse sie einfach mal raus


    (1) Was, wenn das "spirituelle Ideal" schon eine reine Illusion ist ?


    ----------------------------


    (2) Vielleicht wäre es in der heutigen Zeit angebrachter, das Ambiente anzupassen ?


    Was würde sich ändern, wenn der Lama im Armani-Anzug lehrt und die Managerin Prada zu High Heels trägt ? Oder als Rockerbraut verkleidet ist und der Lama eine Lederjacke zum Piratentuch und dem Muskelshirt trägt ? Ein derart auftretendes Paar die spirituelle Leitung innehat ?


    Auf den Inhalt der Lehre hätte das eigentlich keinen Einfluss, oder spielen Outfit und Rituale eine grössere Rolle als die Worte selbst ?


    Ein ganz anderes "Klientel" würde wahrscheinlich angezogen ?

    Missbrauch wäre wohl nicht ausgeschlossen, würde aber auf anderen Feldern und in anderen Formen stattfinden ?

    Die Frage ist durchaus ernst gemeint ...


    :?

    Aufgrund dieses Hintergrunds kann man wirklich sagen, dass die tibetische Mystik schon besonders ist, im Vergleich zu der christlichen Mystik, wo es so etwas nicht gibt (vielleicht mal gab...?, und auf einem Konzil verworfen wurde?).

    "

    Und da fand ich, für mich,

    bitterer als der Tod, die Frau,

    die versucht, Männer zu verführen.

    Denn sie ist wie ein Netz,

    in dem sich das Opfer heillos verfängt.

    Ihr Herz gleicht den Schlingen,

    mit denen man Tiere fängt.

    Ihre Hände sind Fesseln.

    Wer ohne Gott lebt, geht ihr unweigerlich in die Falle.

    "


    Nur der Mann, der das selbst (mehrfach) erlebt hat, kann verstehen,

    was König Salomon gelitten hat.


    :) :cry: :medim: :mediw:

    Ich kenne mich in den tibetischen Praktiken nicht so genau aus, bin aber heilfroh, dass mich diese Richtung nie interessiert hat.

    Mich haben die tibetischen Praktiken und Gemeinschaften als junger Mann zwar fasziniert, aber aufgrund meiner weltlichen Vorgeschichte war mir das einfach zu heiss und habe knallhartes, nüchternes Zen bevorzugt, seltsamerweise waren das die einzigen Gruppen mit relativ geringem Frauenanteil.


    Einen Weggefährten von damals, den leider letztes Jahr verstorbenen "Buddha-Peter", habe ich 2019 nach langer Zeit wiedergetroffen. Er hatte mich Ende der Achtziger mal zu einer tibetisch-buddhistischen Gruppe mitgenommen, er ist all die Jahre dabei geblieben und es war sein Ding. Zwei seiner Freunde haben sich allerdings langsam totgesoffen, gute Jungs, die ihre Exzesse immer wieder mit "Tantra" rechtfertigt haben, ähnlich einem katholischen Pfarrer meiner Kindheit, der am Meßwein, den er aus rituellen Gründen trinken "musste", zugrunde ging.


    Es hat nicht jeder die Konstitution eines Udo Lindenberg, der seine Jahre als "Erleuchtungstrinker" auf der Reeperbahn relativ glimpflich überstanden hat. Hat er mal in einer Doku so rübergebracht.


    Und was den "grossen Dämon Eros" betrifft, da habe ich aus Dummheit und Naivität so manche Grenzsituationen erlebt. Meine langjährige Zen-Praxis hat mich davor bewahrt, mich im Sommer 2012 aus dem zwölften Stock eines Hotel in Kopenhagen zu stürzen und die Erfahrungen letzlich sportlich zu nehmen. Ich sehe das im Rückblick als Übung in "posttraumatischen Wachstum".


    Das soll jetzt aber kein Plädoyer gegen tibetischen Buddhismus sein, ich habe deren Literatur verschlungen, hielt aber immer physischen Sicherheitsabstand.


    :?

    Werden wir erwachsen und als Personen bewusst, können wir entscheiden, ob wir die Sila verletzen oder nicht. Wir können unserer Gier einen Riegel vorschieben und nein sagen, auch zu Hass und zu unserer Verblendung, unseres Wissens und Unwissens.

    Ist das für Dich wirklich so einfach ?


    Ich kann die Emotionen Gier und Hass so umlenken und ausleben, dass ich zumindest anderen nicht schade, etwa durch Arbeit, Sport, Tanz, Musik, Soap Operas ...


    Aber Verblendung ist ganz schwierig, vor allem je enger die Beziehungen werden, etwa in einer Ehe und Liebesbeziehung. Hier versagen nach meiner Erfahrung alle Regeln, das ist nur mit wacher Präsenz aus dem Augenblick heraus lösbar, ein immer wiederkehrendes, meist unbewusstes verführen und verführt-werden, missbrauchen und missbraucht-werden, beherrschen und beherrscht-werden, Täter sein und Opfer sein, sentimental lieben, hassen, versöhnen. Das war bei meinen Eltern so, meinen Grosseltern. Das auszuhalten und zu "transformieren", ist für mich wahres Tantra.


    Ich habe mich ertappt, dem Lama zu wünschen, eines Tages seiner Femme Fatale zu begegnen, die ihn mit weiblichen Zaubermitteln an seine Grenzen und in die richtige Spur bringt ...


    (: :?

    Menschen sollten wissen, wo sie hingehen.

    Das erinnert mich an den Kult-Hit "Hotel California".


    Bei aller Tragik dieses Einzelfalls und der vergleichbaren Einzelfälle, die täglich zigtausendfach in allen denkbaren Umgebungen vorkommen, frage ich mich aus "spiritueller Sicht": Wäre es möglich gewesen, den beiden diese Erfahrung zu ersparen ? Ist es möglich, mit Regeln, Gelübden, Mönchsroben, dem Eintritt in eine spirituelle Gemeinschaft sein Schicksal, sein Karma zu überlisten ? .... ?


    Oder muss jeder die Erfahrungen machen, die er sich durch sein Karma auferlegt hat, und die notwendigen Lehren daraus ziehen ?


    Die Fragen sollen keine Rechtfertigung für den Lama sein ...


    :?