Posts from Nanu in thread „Wenn jeder zunächst für sich sorgt, ist am Ende für alle gesorgt.“

    Dieses Gerede über Metta geht voll daneben, in jeder Zeile kann ich Mitleid erkennen statt Metta und davon kann es sehr schnell zu viel geben.

    Und wenn du uns noch etwas Gutes tun willst, könntest du den Unterschied zwischen Metta und Mitleid vielleicht noch mal erklären. Dieses Forum besteht z.T. aus neuen Mitgliedern, die das wahrscheinlich nicht kennen. Diese Unterscheidung ist für mich zentral und sehr hilfreich gewesen.

    _()_ Danke und liebe Grüsse

    Das mag in einer Millionenstadt mit U- und S-Bahnnetz anders und Top-öPNV anders sein.

    Wenn Du in einer ländlichen Gegend die Wahl hast "Stadtbummel mit zehn Euro fürs Parkhaus in der Kreisstadt" oder "Outlet-Center auf der grünen Wiese mit null Euro fürs Parken", dann ist die Wahl für viele Leute gelaufen, auch wenn das Outlet-Center einige km weiter weg ist und anfahrtmässig eher mehr CO2 verbraucht.

    In unserer Stadt sind die Parkhäuser nicht so teuer, keine Ahnung wo Du lebst. Hier kommen die Leute vor allem aus dem Landkreis zum Ausgehen in unsere ca. 140.000 Einwohner Stadt.

    Das Ladensterben der Innenstädte hat viele Gründe, nicht nur die Einkaufszentren auf der grünen Weise, sondern vor allem, dass die meisten Leute heute ihre Waren aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel im Internet bestellen.

    Die alten Ladenbesitzer haben meist keine Nachfolger für die Übernahme, das gilt selbst für nach wie vor nachgefragten Metzgereien und Bäckern, die nicht mal Fachkräfte finden. Die Mieten für die Gewerbeimmobilien hier im Ballungsraum wurden teilweise verdoppelt, Karstadt hat flächendeckend grosse Kaufhäuser geschlossen, die jetzt als Schandflecke leer stehen. Also schauen sie hier, was sie mit der Innenstadt anfangen können.

    Dazu werden hier die Bürger mitbeteiligt, was ich gut finde, weil es uns allen das gemeinschaftliche Gefühl gibt, ein sinkendes Schiff zu manövrieren. :D

    Da ich jetzt mit über 60 Jahren nie ein Auto hatte, kann ich das Dilemma kaum nachvollziehen. Wenn ich meine Eltern in der Provinz besuche, fahre ich 1h mit der Bahn und laufe dann noch 1/2h. Meistens, wie Rotkäppchen, schwer beladen mit "Kuchen und Wein".

    Was ich aber sehr ignorant finde, ist wenn die Stadt sich auf dem Standpunkt stellt, die Eltern sollten ihre Kinder mit dem Fahrrad in den Kindergarten bringen und deswegen keine Parkplätze zur Verfügung stellt. Hier kommen die Eltern aus dem Kreis in Stadt um ihre Kinder (meistens sind es mehrere) in die Kita zu bringen und dann zur Arbeit zu fahren.

    Die Ladeninhaber hier, haben ihre Läden meistens in der Fussgängerzone. Dafür gibt es genügend Parkhäuser oder die S-Bahn. Mangelnde Parkplätze sehe ich nicht als Grund für das Ladensterben.

    Liebe Grüsse. Nanu

    Ok, dann sind also all die Menschen, die keine Konsequenzen aus ihrem Wissen, anderen potenziell zu schaden, ziehen wollen oder können, Bodhisattvas, die sich erst einmal in z.B. Form von Über-Konsum, häufigen Fernreisen, Privatjets, etc. um sich selbst kümmern müssen? Habe ich das richtig verstanden? Und damit lösen sie dann die Probleme, die Politiker nicht lösen können?

    Du hast es ja schon selbst beantwortet bevor Du es hier überzeichnet hast:

    Nun ist die Frage, was es genau bedeuten soll, dass jeder zunächst für sich sorgt. Wenn ich meine Wirklichkeit betrachte, so fällt mir auf, dass ich nur für sehr wenig Dinge selbst sorgen kann. Die allermeisten Gegenstände, die ich besitze, habe ich nicht hergestellt, auch habe ich die Ressourcen dafür nicht zusammengetragen, in den allermeisten Fällen habe ich nicht einmal einen Plan, wie die Dinge, die ich nutze, hergestellt werden oder genau funktionieren. Die Waren, die ich kaufe, habe ich nicht transportiert, das Wasser, das ich trinke, weder gefunden noch kanalisiert noch aufbereitet. Die Luft, die ich atme, die Nahrung, die ich esse, die Kleidung, die ich trage, nichts davon habe ich hergestellt. Ich bin komplett abhängig davon, dass andere (Wesen) all das für mich übernehmen.

    Indem jeder für sich selber sorgt, sorgt er auch für seine Mitmenschen, Kinder, Enkel, Nachbarn, Umwelt, seinen Garten und seine Mitwesen, weil er von ihnen nicht getrennt existieren kann. Das gilt für alle Buddhisten, mit oder ohne Bodhisattva Gelöbnis.


    Adam Smith war ein Moralphilosoph und bedeutender Ökonom. Er schrieb damals im Rahmen von Diskussionen der Aufklärung um den Naturzustand des Menschen z.B.: gegen Thomas Hobbes, "der Mensch ist dem Menschen ein Wolf", oder Mandeville der mit seiner Bienenfabel den Satz: "Private Vices, Public Benfefits" prägte, also das persönliche Laster dem Gemeinwohl dienen würden.


    Heute denken wir über all das anders, aber auch ihr Denken prägte das unsere. Ohne die ollen Kamellen wären wir heute nicht halb so schlau.