Posts from Monika in thread „Was ist das Ich?“

    Auch darum geht es nicht, Ewald.


    Das ICH an seinen Platz zu verweisen, also in dieser Welt zu benutzen, bedeutet nicht, wie ein "Bekloppter" rumzulaufen und zu behaupten "mich gibt's ja gar nicht".


    Die Unterscheidung bezieht sich lediglich auf eine ewige Seele, die womöglich seit Jahrtausenden von Körper zu Körper wandert.


    Der Buddha hat die Persönlichkeit nicht verneint, sie jedoch als Illusion bezeichnet. Was sie ja auch ist, sonst könnten wir sie nicht ändern.

    _()_

    Ich glaube, Ewald, es geht um ein "anderes ICH".

    Das, von dem Du schreibst, ist jedem Menschen inne.


    Ich fühle mich z.B. innerlich immer noch so wie mein ganzes Leben lang - also jung, nur der Körper, die Szenerie haben sich gewechselt und die Gedankenwelt hat sich verändert - und damit auch die Gefühle, sonst könnten wir Gier, Hass und Verblendung ja nicht "abbauen".

    _()_Monika

    Genau, Anna, das war auch der Grund, warum Ramesh in Indien 1994 davon sprach. Es ging um den Sinn der geistigen Heilung. Es waren viele Psychotherapeuten anwesend.


    Und nein, aus meiner Sicht ist es nicht richtig, eine derartige Ausage wie "...hat wohl den falschen Weg gewählt".

    Das steht uns gar nicht zu, meine ich.


    Auch der Buddha hatte ein starkes Ego und keine große persönliche Not. Gerade da besteht soviel Kapazität, nach den Ursachen des Leidens zu suchen.


    Ich glaube allerdings, und das bestätigt ja auch das Interesse von u.a. Prominenten/Intellektuellen, dass ein gewisses geistiges Niveau vorhanden sein muss, um den buddhistischen Weg zu beschreiten.


    Ich bin resilent, habe viele Kämpfe hinter mir, und gerade deshalb habe ich nach Befreiung gesucht und mich nicht mit einfachem Trost zufrieden gegeben.


    Wer sich für Buddhas Lehre interessiert, ist auf jeden Fall nicht auf dem falschen Weg.

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    Wenn ein Arahat sieht, also die Dinge anders wahrnimmt als wir alle, ( in der "Leerheit" --nicht buchstäblich!) bedeutet das doch nicht, dass er nicht handelt. Er ist schließlich keine KI, keine Maschine.

    Soweit ich weiß, bleibt die Frage im Grunde ungelöst.

    Das weiß wohl nur ein Arahat aus eigener Erfahrung. Ich habe ich mir u.a. die Erklärung zurechtgelegt, dass der Arahat ein Ich hat, aber kein Ich ist. Also nicht "Ich bin", sondern "Ich ist".

    Ausdenken oder Erahnen kannst Du ja nur wie im Beispiel von Jesus "sehr Ihr die Vögel am Himmel, dann wisst Ihr, dass der Sommer nicht weit weg ist" oder so ähnlich.


    Stell Dein Licht doch nicht immer (wieder) unter den Scheffel, mukti.


    _()_ :heart:

    Nein, die Frage bleibt solange ungelöst, solange es "nur" Theorie ist, lieber Igor.


    Ich muss dann auch nicht mehr andere zitieren, um das beschreiben zu können.


    mukti stimme ich zu, denn das Hinschauen bedeutet ja nicht, NICHTS ZU TUN.


    Es wird getan, was getan werden muss, ob zum Klo gehen oder eine wichtige Frage zu beantworten, aber da ist niemand mehr, der denkt "oh, jetzt muss ich zum Klo" und "passt grad nicht, hoffentlich mach ich nicht in die Hose" oder "dem antworte ich jetzt nicht" ...

    Da ist niemand mehr, der/die sich identifiziert.


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    Ja, dem stimme ich voll zu, Igor.

    Das war auch mit meiner zitierten Antwort nicht gemeint.

    Wir haben das ja nicht in der Hand.


    Nur ein gesundes starkes Ego kann Befreiung erlangen.


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    Ja, natürlich. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, es zu durchschauen, zu er-kennen und sich nicht dieser Illusion zu unterwerfen.


    Das kann ich aber nur, wenn ich weiß, wie es funktioniert, wie es aufgebaut ist, also konditioniert durch Erziehung, Abstammung, Vorlieben und Abneigungen.

    "Verblendung - Gier - Hass"


    Das ICH ist für mich identisch mit dem sogenannten Verstand, den ich nicht als meinen Meister betrachte, sondern als meinen Diener - ähnlich einer Speicherkarte. Da kann nur rauskommen, was reingetan wurde.

    Und auch das muss ich immer wieder überprüfen, ob das noch so stimmt.


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    Durch Angst wird das Ich zu einer Grenze.


    Wenn ich die Angst vor Verlust, Schmerz, Tod ... verloren habe, ist da kein ICH mehr, das verletzt werden kann - weder durch scheinbare Beleidigung noch durch Ablehnung und mangelnde Anerkennung und und und


    Und da gibt es keine Grenze mehr, denn da ist kein Feind. Sie ist aufgehoben.


    Für mich übrigens das Symbol des Mauerfalls - daher die große Freude, als das geschah, denn das wünschen wir uns im Grunde alle. Und dann ging dieses "Tor" wieder zu.


    Wir schützen UNS, weil wir Angst voreinander haben.


    Erst wenn unser Vertrauen so stark ist, dass wir vor Niemandem und NICHTS mehr Angst haben, können wir das Kämpfen aufgeben.


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    Desto mehr das ICH durchschaut wird, desto klarer werden die verheerenden Auswirkungen, sobald es meint, sich verteidigen zu müssen.

    Das fällt besonders ins Auge, wenn es bei "Anderen", die (noch) nicht bereit sind oder davon noch nicht einmal gehört haben, ihre unheilsamen Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen (müssen).


    Allein dafür ist es schon ein Segen, sich mit der Lehre vom Nicht-Ich zu beschäftigen.

    Was könnte alles verhindert werden.


    Zum Glück geht es nur um M-ICH :lol: