Warum Stephen Batchelor Karma im säkulären Buddhismus rausstreicht, habe ich nie verstanden. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man sich selbst überlegen muss, was man aus dem Buddhismus übernimmt und was nicht. Ich überlege mir das jedenfalls wie sonst alles auch selbst.
Auch das ist ein Missverständnis: Batchelor streicht lediglich traditionelle Vorstellungen über Karma (und Wiedergeburt), nicht aber grundsätzlich Karma.
Das kennen wir ja nun inzwischen: bloß nicht konkret werden. Aber du gehst wohl davon aus, das alle die hier lesen schreiben die Schriften Batchelors kennen. Das ist aber sicherlich nicht der Fall.
Karma ist die Kurzfassung des Gesetzes von Handlung und ihren Wirkungen. Der Zusammenhang von Handlung und Wirkung wird ja auch von westlichen Psychologen anerkannt.
Welche traditionellen Vorstellungen von Karma ( Wiedergeburt heben wir uns mal für die zukünftige Argumentationen auf) streicht Batchelor denn? Die Formulierung, er streicht konventionelle Vorstellungen, impliziert ja, das die Vorstellungen über Karma, die er für traditionell hält, falsch sein müssen. Aber nur weil man etwas für traditionell hält ist es nicht automatisch falsch. Ob die Vorstellungen von Karma, die Batchelor streicht, falsch sind, ist eine inhaltliche Frage und keine Frage der Tradition.