Mir ging es vor allem um das in bud. Kreisen zirkulierendes Missverständnis, man müsse nur meditieren und dann werde man schon alles wichtige richtig verstehen. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Ja, das sehe ich genau wie Du.
Mir ging es vor allem um das in bud. Kreisen zirkulierendes Missverständnis, man müsse nur meditieren und dann werde man schon alles wichtige richtig verstehen. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Ja, das sehe ich genau wie Du.
Oder Samyutta Nikaya 12.51:
QuoteAls umfassend feinfühlig an der Erfahrung Prüfender (vimamsaka) prüft da ein Mönch feinfühlig an der Erfahrung: Was da vielgestaltig und verschiedenartig in der Welt als Leiden an Altern und Sterben aufsteigt, dieses Leiden nun, welcher Abkunft ist das, woraus entwickelt es sich, woraus ist es geboren, ist es gegart.
Das ist mehr als intellektuelles Verstehen, das ist Nachvollziehen und Kontemplation der Lehre an der eigenen Erfahrung. Das nenne ich (auch) Praxis.
Ein weit verbreitetes Missverständnis. Am Anfang steht immer panna/prajna und dann kommt erst die Praxis: Ethik und Versenkung. Warum, nur im Licht der Weisheit/des Wissens lassen sich die Erfahrungen aus der Praxis richtig deuten.
Rechte Erkenntnis lässt sich doch gar nicht von der Praxis trennen:
Zudem endet rechte Erkenntnis nicht irgendwann, und dann geht die Praxis los. Das geht alles Hand in Hand bis zum Erwachen und in steter Wechselwirkung:
QuoteJemand unternimmt die Anstrengung, falsche Ansicht zu überwinden und Richtige Ansicht zu erlangen: dies ist seine Richtige Anstrengung. Achtsam überwindet jemand falsche Ansicht, achtsam erlangt jemand Richtige Ansicht und verweilt darin: dies ist seine Richtige Achtsamkeit. So kreisen diese drei Zustände um Richtige Ansicht und treffen sich mit ihr, nämlich Richtige Ansicht, Richtige Anstrengung und Richtige Achtsamkeit.
Die Fußnote zu dieser Passage ist hier auch noch interessant:
QuoteUm den Achtfachen Pfad, der ja ein Pfad zur Überwindung von Dukkha ist, zu gehen, ist mehr nötig als nur Richtige Ansicht. Richtige Ansicht kennt den Unterschied zwischen Heilsam und Unheilsam und legt somit den Grundstein dafür, Unheilsames, die Ursache für Dukkha, zu sehen; dies ist Richtige Achtsamkeit. Dann ist noch Richtige Anstrengung erforderlich, um das Unheilsame zu beseitigen. Richtige Ansicht, Anstrengung und Achtsamkeit nehmen in dieser Lehrrede eine herausragende Stellung ein, weil sie für die Überwindung von Dukkha von ebenso fundamentaler Bedeutung sind, wie es Unwissenheit, Begehren und Anhaftung als Glieder der bedingten Entstehung für das Weiterkreisen in Dukkha sind. Dabei ist Richtige Ansicht (an erster Stelle im Achtfachen Pfad) das Gegenstück zu Unwissenheit (an erster Stelle in der Zwölfer-Formel von der bedingten Entstehung). Richtige Anstrengung und Begehren sind ebenfalls Gegenstücke, beide sind im Zusammenhang mit Antrieb und Bewegung zu sehen: Begehren beschäftigt sich mit Aneignung; Richtige Anstrengung auf der Grundlage Richtiger Ansicht beschäftigt sich mit dem Loslassen von Begehren. Anhaftung und Richtige Achtsamkeit beschäftigen sich beide mit Sehen: Anhaftung sieht die Dinge als Selbst oder zum Selbst gehörend usw.; Richtige Achtsamkeit auf der Grundlage Richtiger Ansicht sieht Anhaftung als das, was sie ist.
Wenn dir die Texte so wichtig sind, dann fange das doch seriös an: Lerne Pali und dann setze dich mit akademischer Buddhologie auseinander.
Oder setze sie in die Praxis um, um zu erfahren, ob sie nützlich für dich sind. Das wäre sogar noch seriöser!
Die buddhistische Lehre erfährt ihre Bestätigung vor allem in der lebenspraktischen Umsetzung.