QuoteAnführungszeichen sind Satzzeichen, die am Anfang und am Ende der direkten Rede, eines wörtlichen Zitats oder des zitierten Titels bzw. Namens eines Werkes stehen.
Anführungszeichen können außerdem verwendet werden, um Wörter, Wortgruppen oder Teile eines Textes oder Wortes hervorzuheben, zu denen man Stellung nehmen, über die man eine Aussage machen oder von deren Verwendung man sich – etwa ironisch oder durch die Unterlegung eines anderen Sinns – distanzieren möchte. Diese Verwendungsarten werden unter dem Sammelbegriff modalisierende Funktion zusammengefasst (von modal ‚die Art und Weise bezeichnend‘). Weiterhin können sie als Unterführungszeichen verwendet werden.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anf%C3%BChrungszeichen
Posts from Anna Panna-Sati in thread „Säkularer Buddhismus im Vergleich“
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Die Selbstbezeichnung als erwacht steht also auf dem Fundament der Tradition.
Zumindest, was die Mönche und Nonnen betraf, die noch vom Buddha selbst unterwiesen wurden, ist das wohl richtig (MN 22 -Alagaddupama Sutta):
Quote...28. "Indem er so erkennt, wird ein wohlunterrichteter edler Schüler ernüchtert der Form gegenüber, ernüchtert gegenüber dem Gefühl gegenüber, ernüchtert der Wahrnehmung gegenüber, ernüchtert den Gestaltungen gegenüber, ernüchtert dem Bewußtsein gegenüber."
29. "Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit ist sein Geist befreit.
Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
Viele Übende von heute, praktizieren vorwiegend alleine zu Hause und könnten z.B. Vertiefungszustände (Jhanas) mit "Erwachen" verwechseln oder anderweitigen Fehlinterpretationen unterliegen, wenn kein spiritueller Freund/Dharmalehrer zur Seite steht.
Aber andererseits gibt es eindeutige Zeichen für das Erwachen/Befreiung:- absolute Begierdelosigkeit durch "Ernüchterung"
- durchdringende Erkenntnis, dass es kein "Ich" gibt
- (anhaltend) tiefer, innerer Frieden/Gleichmut
....
In diesem Forum wurde von Menschen darüber berichtet....
(Im Zweifelsfall frage man seine(n) Lebenspartner(in) oder die liebe Verwandtschaft...
)
Liebe Grüße
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und es ist die Rede von den Verständigen, die als Erfahrene gelten und die dann auch widersprechen, wenn die eigene Erfahrung falsch gedeutet wird.
Also - Buddha stützte sich nicht auf sogenannte wissenschaftliche Ansichten - und er verwies auf erfahrene, edle Freunde. Und letztere sind sehr selten.Danke, Leonie, es ist definitiv schwierig, "Verständige, die als Erfahrene gelten", also edle Freunde, zu finden. Selbst bei Dharmalehrern kann man sich nicht immer sicher sein, dass sie über "rechte Ansicht" verfügen, allerdings erkennen sie i.d.R. wohl, wenn ein Schüler sich irrtümlich für erwacht hält...
Ich bekam einmal ernsthafte Zweifel an einer Dharmalehrerin, als diese berichtete, sie habe, beim Schachspielen mit ihrer Schwester, bei sich "Ehrgeiz" und den "Willen, zu gewinnen" (Gier), bemerkt und daraufhin beschlossen, nicht (nie) mehr Schach zu spielen, weil ihr dieses Spiel den Frieden nähme...
Liebe Grüße
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....Auch hier hat man in den alten Texten erst einmal nachgeguckt was ist wirklich gemeint? Das tun wir säkulare Buddhisten ebenso. Wir tun es vor allem mit den Werkzeugen moderner Textkritik. Deshalb traue ich säkularem Buddhismus als einzige buddhistische Strömung zu, herauszuarbeiten, was der historische Buddha wirklich gelehrt hat.
Du glaubst also an die "Unfehlbarkeit" des säkularen Buddhismus?
Ich bin jedenfalls gespannt, was da so "herausgearbeitet" wird.....
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Erstens müssen Rituale nicht automatisch metaphysische Elemente enthalten und zweitens ist es eine reine Behauptung, dass bei Ritualen per se das Heilsame überwiege. Kannst du dazu irgendwelche Studien vorlegen, aus der Religionspsychologie etwa?
Es stimmt natürlich, dass Rituale nicht zwangsläufig metaphysische Elemente enthalten müssen (wenn es bei religiösen Ritualen auch meistens der Fall ist), aber die Heilsamkeit von Ritualen steht wohl außer Frage:
Psychologie: Die unheimliche Macht der Rituale - WELTFür Geisteswissenschaftler halten sie Gemeinschaften zusammen, für Hirnforscher stiften sie Orientierung im Chaos: Warum wir auf Rituale nicht verzichten…www.welt.deRituals in Buddhism – Insight Meditation Center
Die Gefühle bei der Teilnahme an religiösen Ritualen sind eine Erfahrungssache - wer Rituale als hilfreich erlebt hat, wird sie sicherlich so lange praktizieren, wie nötig, wer sie als überflüssig oder gar hinderlich betrachtet, wird sie meiden.
Habe mal NORBU (KI) befragt, war leider nicht sehr ergiebig:
QuoteWurden die buddhistischen Rituale mal wissenschaftlich untersucht und was kam dabei heraus?
Ja, es gibt verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zu buddhistischen Ritualen und ihren Auswirkungen. Hier einige wichtige Erkenntnisse:
Meditation und Rituelle Praxis:
- Neurowissenschaftliche Studien zeigen positive Veränderungen in der Gehirnstruktur bei langjährigen Praktizierenden
- Regelmäßige Meditation kann Stressreduktion und verbesserte emotionale Regulation bewirken
- Gruppenrituale fördern nachweislich das Gefühl von sozialer Verbundenheit
Mantra-Rezitation:
- Studien zeigen beruhigende Effekte auf das autonome Nervensystem
- Rhythmische Rezitation kann meditative Zustände induzieren
- Messbare Auswirkungen auf Herzratenvariabilität und Atmung
Verneigungspraxis:
- Körperliche Übung mit positiven Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
- Förderung von Demut und Reduktion von Ego-Zentrierung
Wichtig zu erwähnen ist: Die wissenschaftliche Forschung zu buddhistischen Ritualen ist noch relativ jung und entwickelt sich ständig weiter. Viele Studien konzentrieren sich hauptsächlich auf Meditation, während andere rituelle Aspekte weniger erforscht sind.
Da ich keine direkte Verbindung zu aktuellen Datenbanken habe, empfehle ich dir, spezifische Studien und deren Ergebnisse selbst zu überprüfen.
Wie bereits erwähnt (# 256), sind Ansprüche und Erwartungen an buddhistische Praktiken individuell verschieden und daher mag doch jeder nach seiner Fasson selig/erleuchtet werden...
Was mich halt interessiert hätte, ob deine Aussage:
Gerade weil sB auf unnötigen Ballast verzichtet, führt er eher zur Überwindung von Dukkha als andere Wege, die sich im Dickicht angeblicher Spiritualität verirren.
empirisch belegt ist.
Denn dann müsste ja, konsequenterweise, jeder spirituell Suchende, der sich vom Leiden befreien will, zuallererst beim säkularen Buddhismus "Zuflucht nehmen", um keine Zeit zu verschwenden....
QuoteIst der religiöse Buddhismus zielführender als der säkulare Buddhismus?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da beide Ansätze ihre eigenen Werte haben. Hier eine differenzierte Betrachtung:
Religiöser Buddhismus:
- Bewahrt die vollständige Lehrtradition
- Beinhaltet wichtige metaphysische Konzepte wie Karma und Wiedergeburt
- Bietet einen umfassenden spirituellen Weg mit etablierten Methoden
- Ermöglicht tiefe Verbindung zur Sangha und Überlieferungslinie
Säkularer Buddhismus:
- Fokussiert auf praktische Anwendbarkeit im modernen Leben
- Betont empirische und rationale Aspekte der Lehre
- Kann für Menschen aus westlichen Kulturen leichter zugänglich sein
- Konzentriert sich auf das unmittelbare Leiden und dessen Überwindung
Der Buddha selbst betonte im Kalama Sutta (AN 3.65):
"Geht nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften... sondern wenn ihr selbst erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig...'"
Entscheidend ist letztlich:
- Die individuelle Authentizität der Praxis
- Die tatsächliche Verringerung von Leiden
- Die Entwicklung von Weisheit und Mitgefühl
Beide Ansätze können zielführend sein - je nach persönlicher Neigung und Lebenssituation.
Das Wichtigste ist die aufrichtige Umsetzung der grundlegenden Lehren des Buddha.
Na also, die KI ist in diesem Punkt sehr verträglich
- jeder Ansatz hat seine Berechtigung und es wäre eine friedensstiftende Option, die unterschiedlichen Wege nicht gegeneinander auszuspielen - Reformen benötigen sicherlich vor allem jene, die mit den traditionellen Richtungen (aus verschiedensten Gründen) unzufrieden sind.
Sollte die Zahl derer ansteigen, werden sich im "westlichen Buddhismus" vermutlich irgendwann entsprechende Veränderungen bemerken lassen, z.B. eine Abnahme buddhist. Tempel und Klöster, zugunsten säkularer Begegnungsstätten...
Was ich wirklich schade fände (und man erkennt bereits Tendenzen hierzu), wäre die Infragestellung (und quasi Entwertung) vieler, wenn nicht der meisten, Lehrreden aus dem Palikanon durch säkulare Buddhisten.
(Nur die "Rede an die Kalamer" bleibt wohl unangetastet...)
Es gibt ja immer Varianten, wie man die alten Texte verstehen kann: wörtlich wie der evangelikale Christ seine Bibel, metaphorisch gedeutet auf das Heute zugeschnitten, aus Sicht der Textkritik, die versucht Überlieferungschichten zu identifizieren, um einem authentischen Kern auf die Spur zu kommen. Ich bevorzuge letztere beiden Variante . Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Streitpunkte "Wiedergeburt" und "Karma" sollten - von beiden Seiten - möglichst respektvoll diskutiert werden, d.h. es ist auch nicht in Ordnung, wenn z.B. von Dharmalehrern des tibet. Buddhismus verlautbart wird, dass der säkulare Buddhismus "kein Buddhismus" sei, weil er "Wiedergeburt" negiere....
Möge es jedem Praktizierenden selbst überlassen bleiben, wie er die Lehrreden versteht und ihre Essenz in seine Praxis einfließen lässt.
Liebe Grüße
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Was ist denn nun "die Frucht und das Ergebnis" der bisherigen Diskussion (habe bei nunmehr 254 Beiträgen etwas den Überblick verloren...
)?
Soweit ich verstanden habe, negiert der säkulare Buddhismus "Wiedergeburt" in dem Sinne, dass es - nach dem physischen (der den geistigen ja einschließt) Tod - zu einem "Weiterwandern" (eines "Bewusstseinskontinuums") in einen neuen Körper kommt.
Ein "Wiederwerden", d.h. ständiges Wiederkehren der Geistesgifte, des Egos - von Moment zu Moment - während des Lebens, schließt er jedoch nicht aus
Viel geht ja auf Stephen Bachelor zurück:
.......
Seine Argumentation stützt sich also vor allem auf die Vereinbarkeit mit einem "wissenschaftlichen Weltbild" und hier vor allem mit einem "westlichen, wissenschaftlichen Weltbild".
Damit haben sich automatisch "karmische Wirkungen" über den Tod hinaus, für den Verstorbenen (!) erledigt - nicht aber für Hinterbliebene, die u.U. von den Taten des Verblichenen profitieren ("Erbe") oder darunter leiden ("Erbe").
(Beispielsweise im Bewusstsein zu sterben, seinen Angehörigen Schulden zu hinterlassen, dürfte allerdings den Sterbevorgang - durch Unruhe im Geist - negativ beeinflussen, so dass die Wirkung der schlechten Taten, in so einem Fall, bis zuletzt, auch für den Täter, noch saure Früchte tragen kann ...)
Dass Wissenschaftlichkeit eine Methode ist, während Weltbilder ja immer ideologische Konstruktionen sind und welchen Zündstoff das "westlich" beinhaltet übergeht er eher.
Dass Wissenschaft nicht alles (er)klären kann, ebenfalls.
Gerade weil sB auf unnötigen Ballast verzichtet, führt er eher zur Überwindung von Dukkha als andere Wege, die sich im Dickicht angeblicher Spiritualität verirren.
Ist das wirklich so?
(Gibt es dazu Studien?)
Ich denke vielmehr, dass Menschen, abhängig von ihrem Charakter, ihren (sozialen, familiären) Prägungen, Bildungsstand etc., unterschiedliche spirituelle Bedürfnisse verspüren und die Buddha-Lehre entsprechend ihrer Anlagen und Einstellungen praktizieren möchten.
Ein Mensch mit christlicher Vorprägung bringt eben u.U. ganz andere Voraussetzungen mit und wird sich mit dem säkularen Buddhismus weniger leicht anfreunden können, als z.B. ein kritischer Atheist oder sogen. "Wissenschaftsgläubiger".
Das "religiöse Moment", z.B. feierliche Rituale, die gemeinsam gestaltet und begangen werden, eine gewisse Metaphysik, Geheimnisvolles und Magisches zieht u.a. Menschen mit einem Sinn für "Übersinnliches", Esoterisches/Okkultes in seinen Bann, welche gerne auch Gemeinschaft (er)leben.
Fraglos kann dieser "spirituelle Ballast" sich als "spirituelles Dickicht" entpuppen und neue Problematiken erzeugen, aber das Heilsame dürfte überwiegen.
In vielen Menschen ist auch der Wunsch tief verankert, etwas "Höheres" verehren zu wollen und/oder in Krisensituationen "Beistand" einer "höheren Instanz" erbitten zu können - und daraus Kraft zu schöpfen.
Für diese ist der sachlich-nüchterne säkulare Buddhismus "unvollständig" und daher unbefriedigend.
Liebe Grüße
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Hinsichtlich der Ausgangsfrage wie es sich mit den Auswirkungen von guten und schlechten Taten verhält, hilft dann der gesunde Menschenverstand weiter - wie auch sonst oft: Alles, was wir tun hat eine Auswirkung manchmal auch weit über unsere individuelle Existenz hinaus. Diese ist aber weder kontrollierbar noch moralisch.
Das bedeutet, im Unterschied zu religiösen Vorstellungen, haben gute Taten nicht automatisch gute Auswirkungen und böse Taten nicht automatisch schlechte Auswirkungen.Ganz so einfach verhält es sich ja auch im Buddhadharma nicht, wie der Buddha hier ausführt:
QuoteA.III.101 Die Karmawirkung - 9. Loṇakapalla Sutta
Sollte, ihr Mönche, die Behauptung zutreffen, daß der Mensch für jedwede Tat (kamma), die er verübt, die ihr jedesmal genau entsprechende Wirkung erfährt (*3), so ist in diesem Falle, ihr Mönche, eine heiliger Wandel ausgeschlossen und keinerlei Möglichkeit besteht für völlige Leidensvernichtung.
Sollte aber, ihr Mönche, die Behauptung zutreffen, daß, wenn der Mensch eine Tat verübt, er je nach der unterschiedlichen Art der zu erfahrenden Auswirkung die der Tat entsprechende Wirkung erfährt (*4), so mag es in diesem Falle einen heiligen Wandel geben und es besteht die Möglichkeit für völlige Leidensvernichtung.
Nur, weil eben nicht zwangsläufig z.B. eine böse Tat genau entsprechende negative Auswirkungen bringt, ist überhaupt eine Leidensvernichtung möglich.
(Angulimala*, der 999 Menschen umbrachte, hätte dementsprechend ewig in diversen Höllen schmoren müssen, stattdessen erlangte er später Befreiung.
*https://www.palikanon.com/buddhbib/07budjng/budjng13.htm )
Die Wirkung von Karma wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, wie die Tatumstände, Geisteshaltung während der Tat und spiritueller Entwicklungsstand des Handelnden:
QuoteDa hat einer, ihr Mönche, nur ein kleines Vergehen verübt, und dieses bringt ihn zur Hölle.
Ein anderer aber hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten (ditthadhamma-vedanīyam), und nicht einmal die kleinste Wirkung tut sich kund [in einem künftigen Dasein], geschweige denn eine große.
Welcherart aber, ihr Mönche, ist der Mensch, den ein kleines Vergehen, das er verübt hat, zur Hölle bringt?
Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper nicht entfaltet (*5), hat seine Sittlichkeit nicht entfaltet, seine [meditative] Geistigkeit und seine Weisheit nicht entfaltet; er ist beschränkt, von kleinlicher Gesinnung, und selbst infolge von Kleinigkeiten hat er zu leiden (*6). Einen solchen Menschen mag selbst ein kleines Vergehen zur Hölle bringen.
Welcherart aber ist der Mensch, bei dem eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife gelangt und [in einem künftigen Dasein] nicht einmal eine kleine Wirkung sich kundtut, geschweige denn eine große (*7)?
Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper entfaltet, hat seine Sittlichkeit, seine Geistigkeit und seine Weisheit entfaltet; er ist nicht beschränkt, ein großer Charakter, der nicht begrenzt (*8) ist [durch die Leidenschaften]. Bei einem solchen Menschen gelangt eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife und [in einem künftigen Dasein] tut sich nicht einmal eine kleine Wirkung kund, geschweige denn eine große.
Mit einem Gleichnis verdeutlicht der Buddha das Gelehrte:
QuoteWas meint ihr wohl, ihr Mönche: gesetzt, es würde ein Mann einen Klumpen Salz in eine kleine Tasse voll Wasser werfen; würde da wohl das wenige Wasser in der Tasse durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden? -
»Gewiß, o Herr.« - »Und warum?« - »Es befindet sich ja, o Herr, nur sehr wenig Wasser in der Tasse. Das würde durch jenen Klumpen Salz salzig werden und ungenießbar.« -
»Wenn aber ein Mann einen Klumpen Salz in den Gangesstrom wirft, was meint ihr da, o Mönche, würde dann das Wasser des Gangesstromes durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden?« - »Das wohl nicht, o Herr.« - »Und warum nicht?« - »Es befindet sich ja, o Herr, eine gewaltige Menge Wasser im Gangesstrom; das würde durch jenen Klumpen Salz nicht salzig und ungenießbar werden.« -
»Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem, der nur ein kleines Vergehen verübt hat, und es bringt ihn zur Hölle. Und ein anderer hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten, und nicht einmal eine kleine Wirkung tut sich [später] kund, geschweige denn eine große.
Quelle: https://www.palikanon.com/angutt/a03_093-103.html#a_iii100
Die Wirkungen von Karma sind also komplex und nicht immer unmittelbar sichtbar (dabei kann beispielsweise auch eine schlechte Tat durch viele gute abgemildert werden und umgekehrt).
Letztlich geht es aber bei der buddhistischen Praxis nicht um die Anhäufung guten Karmas, sondern darum, kein Karma mehr zu erzeugen, mithin um die Befreiung aus dem karmischen Kreislauf - > durch Entwicklung von Weisheit, ethischem Verhalten und Meditation, die innere Transformation bewirkt.
Liebe Grüße