Als hätten nicht alle Buddhismen dieses "Kernproblem". Religion als Wellness, sich kurzzeitg besser fühlen nach einem Tempelbesuch, sich berauschen an Ritualen, Spiritual bypassing u.s.w.
Das Problem sich von Strömungen die eher materiellen Zielen folgen abzugrenzen hatte der Buddhismus immer - da hast du Recht.
Von Aberglauben und Kommerzialisierung oder auch von politischen Machenschaften. Die Strategie zu so einer Abgrenzung ist meistens die, dass man seinen Kern klar definiert. Also schaut, das man einheitlich ist, einen "Kanon" hat, definierte Institutionen, klare Inhalte. Und dann dies alles vielleicht noch als "sakral" oder "unantastbare Tradition" behandelt. Es ist sympathisch, dass der säkulare Buddhismus auf all diese "Starrheiten"
verzichten will und offen und flexibel bleiben will:
Säkulare Buddhisten sind unabhängig und heterogen
Säkularer Dharma ist (noch) keine buddhistische Schule oder “Fahrzeug”. Die Bewegung ist uneinheitlich, es gibt keine Orthodoxie, keinen eigenen Kanon, kein Institutionen. Menschen, die mit dem säkularen Dharma sympathisieren sind meist Teil einer Praxisgemeinschaft mit Anhänger*innen anderer buddhistischer Überzeugungen, jedoch keiner bestimmten.
Aber genau dadurch hat er eine amorphe Gestalt, die ihm die Abgrenzung zu einer allgemeinen, unverbindlichen spirituellen Szene erschwert. Das selbstgesteckte Ziel ein "Buddhismus 2.0" zu werden scheint mir da eher noch ein frommer Wunsch zu sein.
Aber vielleicht irre ich mich und das Projekt gewinnt an Fahrt, Kontur und Organisationsgrad. Aber würde man das nicht sehen? Währe da nicht gerade hier im Bereich "säkularer Buddhismus" mehr los?
Wenn man in großen Zeiträumen denkt, dann kann es allerdings schon so sein, dass der Buddhismus säkularer wird.