Posts from mukti in thread „Säkularer Buddhismus im Vergleich“

    Kernproblem des säkularen Buddhismus ist nicht- wie man meinen könnte - wie man es schafft den Buddhismus säkularer zu machen. So dern umgekehrt wie man es schafft, bei all dem immer noch Buddhismus zu bleiben und sich von den Welness-Zielen anzusetzen. Dies ist keine leichte Aufgabe.

    Ich kann nichts zur Lösung dieses Problems beitragen, das hatte ich nie, es ist mir völlig fremd.

    Als hätten nicht alle Buddhismen dieses "Kernproblem". Religion als Wellness, sich kurzzeitg besser fühlen nach einem Tempelbesuch, sich berauschen an Ritualen, Spiritual bypassing u.s.w.

    Alle Buddhisten haben dieses Problem bestimmt nicht. Ein Problem könnte entstehen, wenn man solche Leute gegen ihren Willen bekehren will.

    Denn alles entgleitet mir; ich kann Anatta nicht direkt wahrnehmen. Das ist Dukkha, der Prozess des Werdens (bhava), den ich selbst in Gang setze.

    Die Anattālehre ist der größte Segen. Ich wäre nie von selber draufgekommen, sie ist überhaupt kaum zu verstehen und entfaltet sich erst in der Praxis. Aber das ist wohl ein eigenes Thema.

    Es geht meines Erachtens nicht darum eine wasserdichte Lehre zu gestalten und sie gegen andere Lehren zu verteidigen. Das geht sowieso nicht, weil jedes System dort seine Schwachstellen hat, wo die eigene Erfahrung nicht hinreicht.


    Ich vertraue darauf, dass die Lehre des Buddha ursprünglich aus seiner Erfahrung stammt, nicht bloß auf Überlegungen beruht und dass Wesentliches bis heute erhalten ist. Da geht es besonders darum über die drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca und anattā bewusst zu werden und anattā lässt keinen Platz für irgendeinen Egotrip.

    Na, also. Du - und wenn man genau hinsieht tun das alle - betreiben Rosinenpicking und nehmen aus den Texten, was sie wollen, was passt, was sie anspricht. Die Kriterien sind lediglich jeweils andere.


    Deshalb muss Schluss sein mit der Kritik in dieser Hinsicht am säkularen Buddhismus!

    Man darf also sagen "Deine Rosinen schmecken mir nicht", aber nicht "Deine Rosinen sind abscheulich".


    Z.B. hält Einer für metaphysiche Spekulation, was ein Anderer für Erkenntnis mit höherer Geisteskraft hält. Beide haben dafür ihre Gründe, wissen es aber nicht wirklich.


    Man könnte gemeinsam nach stichhaltigen Gründen suchen, die das Eine oder Andere wahrscheinlicher machen. Das ist aber bereits auf der Ebene der Logik ein langfristiges Forschungsprojekt, das bislang keine allgemeingültigen Ergebnisse erbracht hat.
    Außerdem kommen die Gründe für eine Ansicht nicht nur durch Überlegung, sondern auch durch Erfahrung zustande. Die ist aber wieder subjektiv. Etwas das jeder Mensch mit seinen Augen sehen kann, ist insofern objektiv vorhanden, aber eine außergewöhnliche Erfahrung lässt sich nicht ohne Weiteres nachprüfen. Etwa wenn jemand behauptet, er könne sich an sein voriges Leben erinnern und dergleichen.


    So bleibt jeder bei seinen Rosinen und kann bestenfalls so höflich sein, zu den Rosinen des Nachbarn nicht laut "pfui" zu sagen. Wie überall ist es manchmal ein Nebeneinander und manchmal ein Miteinander,

    Begründungen gibt es und wenn sie nicht ausreichen, kann ja nachgefragt werden.

    Wo bitte? Du darfst das gern zitieren - und damit deine Behauptung gerade eben begründen.
    Es geht hier gerade um den Beitrag #365

    Ich wollte nur etwas über den Bereich "Buddhismus kontrovers" wissen und zur Zeit nicht an der Diskussion teilnehmen. Für Begründungen bitte an den Verfasser dieses Beitrags wenden.

    Die Begründung einer Ansicht und die Widerlegung einer anderen Ansicht macht die Kontroverse aus.

    Sehr richtig. Aber es muss eine Begründung geben.

    Es würde mich wundern, wenn ein säkularer Buddhist das Dukkha aus MN 141 eins zu eins in seine Ansichten übernehmen kann.

    Hier, wie auch ständig vorher, gibt es keinerlei Begründung.

    Was soll man da widerlegen?


    Begründungen gibt es und wenn sie nicht ausreichen, kann ja nachgefragt werden.

    Wozu gibt es den Bereich "Buddhismus kontrovers"?

    Die Begründung einer Ansicht und die Widerlegung einer anderen Ansicht macht die Kontroverse aus.


    Kontrovers:

    Von lat. contrōversus ‘entgegengewandt, der Erörterung unterworfen strittig’. contrā ‘gegen’ und lat. vertere (versum) ‘wenden, drehen, umkehren’ ergibt kontrovers: ‘gegeneinander gerichtet, strittig’.

    DWDS

    Das Glück der Loslösung darf aber zunächst einmal so richtig genossen werden:


    Quote

    32. "Ich dachte: 'Warum habe ich Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat?' Ich dachte: 'Ich habe keine Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat.'"

    M.36


    Quote

    18. „Wiederum, ihr Bhikkhus, tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Er läßt die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist. So wie ein geschickter Bademeister oder sein Gehilfe Seifenpulver in eine Metallschüssel häuft, dieses nach und nach mit Wasser benetzt und knetet, bis die Feuchtigkeit seine Kugel aus Seifenpulver durchnäßt, sie durchweicht und innen und außen durchdringt, wobei die Kugel dennoch nicht trieft; genau so läßt ein Bhikkhu die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist. Während er so umsichtig, eifrig und entschlossen weilt, sind seine Erinnerungen und Absichten, die auf dem Haushälterleben beruhen, überwunden; mit deren Überwindung wird sein Geist innerlich gefestigt, zur Ruhe gebracht, zur Einheit gebracht und konzentriert. Auch auf solche Weise entfaltet ein Bhikkhu die Achtsamkeit auf den Körper.“

    M.119

    Weil wir nicht von der Welt getrennt sind, dann sind wir bei jeder Tat auch das Opfer.

    Aber wegen unserer Abgrenzung fokussieren wir uns eben auf den einen Teil - dies ist ja eben die Verblendung.


    Es ist nicht so, dass ich diese Ansicht unbedingt propagiere. Dies ist eine Antwort auf die Frage "Gibt es eine Konzeption von Karma und dem Erdulden positiver und negativer Früchte der Taten, die ohne große metaphysische Konzeptionen auskommt".

    Was sind denn die negativen Früchte wenn man Reichtum, Macht, Anerkennung und Sinnesglück erfährt, indem man andere ausbeutet, schädigt oder tötet?