Beiträge von Monikadie4. im Thema „Welches Buch lest ihr gerade?“

    Uui Amdap, Danke für den ausführlichen Einblick.


    Mein Vater war Jahrgang 1898 und meine Mutter 1907.

    Es gab bei meinen Eltern wenig rassischiste Bemerkungen. Sie waren dazu wohl schon zu weise.

    Mein Vater sagte sogar mal über den Hass in Amerika "in den Krieg dürfen sie ziehen, aber sonst werden sie geächtet".


    Wenn mal eine blöde Bemerkung von meiner Mutter kam, dann habe ich bereits in ganz jungen Jahren heftig reagiert, denn ich hatte einen wunderbaren Religionslehrer, der lange in Sibirien in Gefangenschaft leiden musste.


    In der Pubertät wurde ich direkt aggressiv, wenn in meiner Nähe jemand Sch.... redete.


    Noch heute muss ich an mich halten.


    Aber entscheidend ist eben auch Deine Aussage, dass es in unserer Jugend "normal" war, was heute wenigstens strafbar ist - nämlich das Schönreden von rechter Denkweise.


    Danke nochmal Amdap ❤️ _()_

    Mir geht es genauso, eigentlich seit der Serie "Babylon Berlin", weil das die Jugend meiner Mutter war, von der sie mir erzählt hat. Und ich spürte gleich die unmittelbare Nähe zu heute.


    Zur Aktualität möchte ich aber anfügen, dass wir solange ich denken kann, mit diesem Problem zu tun haben. Früher war es die NPD, Skinheads, in Bayern die Republikaner usw.

    1990 ca. haben auch viele gegen den Ausländerhass demonstriert. Wir bildeten eine Lichterkette um die Alster.


    Da wir heute wohl aufgeklärter sind, ist die Re-Aktion intensiver, heftiger.


    In meiner Jugend wussten viele gar nicht, was passiert war. Es wurde offen über Hitlers Autobahnen geschwärmt. Und als ich 1980 in Kanada lebte, feierten viele Deutsche Hitlers Geburtstag.

    Ich habe es mir als Hörbuch heruntergeladen. Mir ist auch egal, ob das eine oder andere überholt ist. Wichtig ist mir, ob es mich bereichert, denn das Schulwissen der 50er Jahre ist ja auch nicht mehr gefragt, und die Weisheit meines Vaters war auch begrenzt, und trotzdem hat sie den Grundstein gelegt.


    Dieses ganze "Wissen" ist doch sowieso vergänglich, ich war vermutlich vor 70000 Jahren nicht dabei.

    Es kommt doch auf etwas ganz anderes an, oder etwa nicht?

    :) :heart:

    Meine Tochter hat mich ermutigt, mich mit unserer "Alexa" vertraut zu machen.

    Jetzt hab ich mich mit Audible beschäftigt und ein Probeabo abgeschlossen.

    Mit GuteNachtMeditation und Thich Hnat Hanh "wie weiterleben, wenn ein geliebter Mensch stirbt" geht es mir gut, wenn ich nicht abgelenkt bin.

    Aber ich kann auch einfach still sein. Dank der unvergleichlichen Lehre des Buddha.

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    Genau, Igor. Und das Buch ist ein guter Begleiter.

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    Ja, natürlich kannst Du die Angst immer wieder loslassen. Das erinnert mich an ein Zenzitat "dem Drachen die 1000 Köpfe abschlagen". Damit kannst Du Dein ganzes Leben verbringen und wirst dennoch niemals frei. Dazu braucht es nicht die 4 Edlen Wahrheiten.


    Bei der wirklichen Befreiung taucht Angst überhaupt nicht mehr auf. Wer das Glück hatte, dies einmal zu erleben, wird das nicht mehr vergessen, wenn es ein echtes Öffnen durch spirituelle Praxis war. Und alles dafür tun, dass dieser angstfrei Zustand Stabilität erhält.


    Ich bin davon überzeugt, dass Du das bereits erlebt hast.

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    Aber die Angst verschwindet eben nicht einfach, Ellviral. Man muss mal völlige Angstfreiheit erlebt haben, um das auch zu wissen und voll-enden zu wollen bzw. zu können. Ohne den Weg über die Lehre Buddhas hätte Dir das Wissen vermutlich nichts gebracht.


    So wie in dem Buch von Janosch "Oh wie schön ist Panama".

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    "Vom Glück des Scheiterns"


    Ein Vortrag, den Pema Chödrön anläßlich einer Abschlusrede 2014 vor den Absollventinnen und Absolventen der Naropa-Universität in Boulder hielt.


    Das Motto

    Immer versucht.

    Immer gescheitert. Einerlei.

    Wieder versuchen.

    Wieder scheitern.

    Besser scheitern.

    (Samuel Beckett)


    Leider gibt es das nur bei Kindle unlimited.


    Aber sehr hilfreich für mich, sehr passend.

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    Ich habe das natürlich auch damals noch nicht verstanden. Aber ich würde das unter "intuitive Begabung" laut Amdap "ablegen".

    Ich ahne was und dem folge ich. Bisher habe ich mich noch nie geirrt.

    Aber selbst wenn ich mich doch geirrt haben sollte und das nicht mehr weiß, hat es mich doch auch immer weiter gebracht - trotz Unwissenheit und Verblendung. Alles hat seinen Platz.

    :)

    Ich habe das Buch auf Teneriffa gekauft, ca. 1990. Der Buchhändler meinte, ich würde das nicht verstehen. Da war ich ziemlich pikiert, woher wollte der das wissen. Aber die Leute gehen eben immer nach dem äußeren Anschein.


    Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich an Ramesh Balsekar persönlich geschrieben habe. Ich habe sogar eine ausführliche Antwort erhalten, die mich sehr beeindruckt hat. 1994 habe ich Ramesh dann zu einem 14tägigen Seminar in Kerala persönlich kennengelernt. Noch heute begleiten mich Sätze aus seinem Mund.


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    Moin, ich habe gerade gelesen


    "Das Labyrinth der Wörter" von Marie-Sabine Roger,

    "Morgen wartet die Sonne" von Catherine Ryan-Hyde


    und im Moment lese ich

    "Sag immer Deine Wahrheit - was mich 100 Jahre Leben gelehrt haben" von Benjamin Ferencz.


    Alle sehr empfehlenswert.

    Den Film fand ich früher auch immer klasse. In der jüngsten Zeit wird aber kritisiert dass er die Sklaverei als zu "romantisch" darstellt.

    Das passt zum gender-thread, lieber Sherab. Wenn es danach geht, was früher alles üblich war und heute politisch unkorrekt, dann muss ja die gesamte Weltgeschichte mit ihren vielen Romanen "abgeschafft" werden.

    Ich finde den Film immer noch Klasse. Und auch wenn ich Vieles nicht gutheiße, muss ich ja deshalb nicht die gesamte Geschichte kritisch sehen. Ist eben Teil des gesamten Lebens auf dieser Welt, selbst wenn es romantisch gezeichnet ist. Aber manche Großgrundbesitzer waren sicher auch gut zu ihren Sklaven.

    :silent:

    Interessant bei den Lehrreden des Buddha ist allerdings, dass diese von mehreren seiner Schüler auswendig gelernt wurden. ^^

    Jaja - und?

    Aufschreiben und Bücher schreiben waren nicht üblich. Abgesehen davon haben das nur Mönche gemacht, aber keine Haushälter.


    Ich habe keine Lust, Dir noch weitere Erklärungen über mein Lernverhalten zu geben.


    "An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen"


    Alles Gute für Dich weiterhin

    Monika

    Monikadie4.

    was ist der Unterschied zwischen lesen und studieren?

    Wenn du nach dem Lesen der ersten Kapitel eines Buchs nichts behalten hast, kannst du meistens die folgenden Kapitel nicht verstehen. Dann würde lesen in nur Wörter lesen ausarten.

    Das ist noch schlimmer als studieren. ;)


    Ganz klar: Wer lesen als nicht lernen erkennt, hat auch nicht erkannt das Präsenzunterricht nichts anderes ist. Zuhören muss man in beiden Fällen. Studieren ist für mich, ich les es eben nochmal und höre eben nochmal zu.

    Hier geht es doch schon wieder nur um Streit um Begriffe.:silent:


    Ich habe nie behauptet, dass ich durch Lesen nichts lerne.

    Und wenn ich das Lesen und Studieren unterscheide, dann nur deshalb, um jemanden die Strenge aus einem möglichen Programm zu nehmen, der meint, er müsse das unbedingt jetzt und sofort begriffen und gelernt haben - in diesem Fall an Andreas, der nicht mutlos werden soll.

    Siehe hier:

    Aber solange ich die Inhalte des Buddhismus nicht verstehe, nehme ich kein anderes buch zur Hand. Wenn es nicht hilft, hat Dalai-Lama auch gesagt: Nicht jeder kann Buddhist werden und sein!


    Für mich ist die Lehre ein Prozess. Und der setzt sich zusammen aus Lesen, Zuhörern, Beobachten, Meditieren, Reflektieren usw. Dieser Prozess ist aber nicht ein Auswendiglernen von Begriffen und Lehrinhalten. Die Lehrinhalte Buddhas richten sich auch nicht allesamt an eine Person, sondern sind innerhalb von 40 Jahren entstanden und an unzählig viele Zuhörer gerichtet.

    _()_

    Für mich ist das Lesen buddhistischer - früher überhaupt spiritueller - Literatur ein Bedürfnis, kein Lernprogramm.


    Als ich vor fast 30 Jahren ein Studium im Tibetischen Zentrum begann und feststellen musste, was ich da alles für - aus meiner Sicht - Überflüssiges lernen soll, obwohl ich doch schon meinte, so vieles verstanden zu haben, einfach so mit dem Herzen, da habe ich dieses Studium sofort aufgegeben.


    Ich habe das nie bereut, denn ich wollte ja keine Schriftgelehrtin werden. Ich spürte, dass das wieder eine Fütterung des Egos bedeutet, ich habe "Buddhismus studiert".

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    Aber solange ich die Inhalte des Buddhismus nicht verstehe, nehme ich kein anderes buch zur Hand. Wenn es nicht hilft, hat Dalai-Lama auch gesagt: Nicht jeder kann Buddhist werden und sein!

    Lieber Andreas,

    wenn ich kein weiteres Buch in die Hand genommen hätte, nur weil ich das erste nicht verstanden habe, dann wäre ich nie weiter gekommen. Es gibt viele verschiedene Interpreten. Und der/die eine hat die Sprache, die mich berührt, der/die andere eben nicht.

    Ich habe unendlich viele Bücher gelesen, auch wenn ich sie nicht immer ganz und gar verstand. Ich habe so manches Buch immer wieder in die Hand genommen und nach und nach immer besser verstanden. Das geht mir bis heute so - also seit ca. 45 Jahren.


    "Nicht jeder kann Buddhist werden und sein" trifft sicher nicht auf Dich zu.


    1. hast Du ja bereits Zuflucht genommen und

    2. ist es noch viel zu früh. Die paar Wochen, seitdem Du Dich damit beschäftigst, können noch gar keine große Veränderung und Begreifen zeigen. Es dauert Jahre bis Jahrzehnte, möglicherweise mehrere Leben.


    Darüber habe ich mir aber nie Gedanken gemacht. Ich war einfach interessiert und wissbegierig. Ich wollte herausfinden, was der Buddha meint. Ich war auf der Suche nach Wahrheit.


    Und da helfen Bücher, aber die größte Einsicht erhältst Du durch Meditation und Reflektion. Beobachte einfach von Moment zu Moment Deine Gedanken, Gefühle, Handlungen - ohne Stress, ohne zu bewerten. Einfach nur hinschauen, was geschieht, woher kommt das, wohin führt das ???


    Und wie mkha' schreibt, um Buddhist zu sein, musst Du kein Schriftgelehrter sein.

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