naja,
die Länder in denen der Buddhismus verbreitet ist, sind jetzt nicht grade bekannt für den Tierschutz (wenn überhaupt vorhanden ). Wir leben hier diesbezüglich quasi im Paradies.
naja,
die Länder in denen der Buddhismus verbreitet ist, sind jetzt nicht grade bekannt für den Tierschutz (wenn überhaupt vorhanden ). Wir leben hier diesbezüglich quasi im Paradies.
ZitatStimmt nicht bei Rindfleisch aus Argentinien
Stimmt nicht bei 20% der in Argentinien produzierten Rindfleischmenge, denn der größte Teil wird auch dort mittlerweile mit Soja gemästet. Global gesehen ist diese Menge absolut irrelevant. Das sind Mengen, die sind so winzig, dass sie im Rauschen untergehen. Darüber hinaus ging es im obigen Beitrag ja um das sinnfreie "Vegetarier töten doch auch Pflanzen"-Argument (denn ein Vegetarier tötet viel weniger Pflanzen als jemand der nur Fleisch isst). Und dieses Argument bleibt ja gänzlich unberührt von der Frage, wozu das Weideland nutzbar wäre.
Aber auch ökologisch ist die Viehaltung immer problematisch, denn die Fleischproduktion führt zu einer beträchtlichen Menge von hochwirksamem Treibhausgas (Methan) und kostet eine Menge Energie (Öl) und erzeugt Abwässer, welche die Algenproduktion antreiben.
Wie man es dreht und wendet, die Fleischproduktion ist immer sehr ineffizient was die Nutzung von Ressourcen betrifft. Das hat ganz simple Gründe (Energieerhaltungssatz). Was die Kuh futtert, muss sie zu einem großen Teil verbrennen (Körperwärme und Bewegung). Schlussendlich ist das so, als würde man 10kg Pflanzenmasse nehmen und 9kg davon in den Ofen schieben. Zum Schluss bleibt nur noch 1kg nutzbare Masse übrig.
Man muss sich klarmachen, dass der einzige Vorteil des Fleischkonsums im persönlichen Lustempfinden beim Verzehr, sowie anderen körperlichen Faktoren liegt. Es gibt sonst nur gravierende Nachteile. Aber ich kenne das ja auch: Es schmeckt halt und die Nachteile betreffen mich nicht unmittelbar (vielleicht nach mir kommende Generationen oder die Tiere selbst, welche ev. leiden müssen). Bei mir selbst führt diese Diskrepanz im Erleben zu einer abstrakten Sicht, welche mich relativ gleichgültig macht. Resultat: Ich esse Fleisch, wenngleich stets begleitet von einem unterschwelligen, unguten Gefühl, da mein Gewissen nicht ganz rein ist. Ich kann nie sagen, dass ich es nicht besser gewusst hätte...
ZitatDie Frage ist unlogisch oder nicht vollständig. Wo würde der Zug hinfahren, wenn man nicht handelt? Entgleisen?
Nach der Fragestellung sind die Weichen (vorab) nicht gestellt, der Zug würde also ins Nirgendwo fahren.
Es gibt in dem Beispiel nur die Möglichkeit den Zug entweder auf das eine Gleis oder das andere Gleis zu lenken. Ein Abbremsen/Entgleisenlassen ist nicht möglich.
ZitatAnscheinend fielen alle Gäste in der Kneipe in eine Starre der Angst. Ich hab dann mit den Neonazis etwas gegenüberstehen praktiziert, bis die Polizei kam.
Krass - das nenne ich Mut. Vor sowas habe ich Respekt. Meines Erachtens ist alles Theorie blass gegen eine Tat solchen Kalibers. Ich weiß nicht, ob ich diesen Mut gehabt hätte. Wenn es dumm gelaufen wäre, hättest du ebenfalls was abbekommen.
Zitatdas Buddha Fleisch gegessen hat steht im Pali Kanon.
Er hat aber nichts dafür bezahlt. Genau das ist aber der springende Punkt. Die Fleischindustrie schlachtet immer für den zahlenden Kunden. Ist ja logisch, denn es geht um Profit.
Gruß
maus
ZitatHallo Erdmaus, solche quantitativen Berechnungen stelle ich nicht an. Das würde ja bedeuten, dass es o.k. wäre wenn ein Mensch ums Leben kommt, wenn dadurch 10 Menschen gerettet werden könnten.
Das ist natürlich eine ethische Frage. Ich halte es durchaus für sinnvoll die numerische Abwägung in Betracht zu ziehen und ich behaupte, dass dieser Ansatz in jedem Menschen unbewusst immer eine Rolle spielt.
Stell dir vor auf einem Gleis befindet sich ein Mensch(dir unbekannt) und auf einem parallelen Gleis befinden sich zehn Menschen(dir unbekannt). Diese beiden Gleise münden in ein einzelnes Gleis, welches mit einer Weiche versehen ist. Ein Zug nähert sich und du sitzt am Weichenschalter und kannst dich nun für ein Gleis entscheiden. Ich verwette all mein Hab und Gut darauf, dass du mit Sicherheit das Gleis wählen wirst, auf dem sich nur ein Mensch befindet und wenn du ganz ehrlich bist, dann weist du das auch. Nahezu 100% der Probanden würden so entscheiden.
Zurück zum Nahrungsthema: Es geht ja nicht nur darum, dass 10 mal mehr Lebewesen dabei getötet werden, sondern auch darum, dass 10 mal mehr Ressourcen verbraucht werden, welche dann an anderer Stelle fehlen --> Stichwort Nahrungsmittelknappheit und Schonung von Öl-Vorräten, Ackerflächen etc... Das Thema erschöpft sich also längst nicht nur bei der Frage nach dem Leid der konsumierten Lebewesen. Zu Zeiten des Buddha waren die Fragestellungen noch ganz anders gelagert. Damals gab es noch keine Klimaerwärmung und Überbevölkerung, keine Energiekrise usw usf...
lg
maus
ZitatSollte man denn Salat oder anderes Gemüse essen, wenn bei der Ernte viele andere Kleinstlebewesen ums Leben kommen ?
Hi Matthias,
auch dieser Punkt lässt sich aus Sicht eines Vegetariers rational abhandeln. Um 1kg Fleisch zu produzieren müssen etwa 10 kg Pflanzennahrung angebaut werden, welche anschließend durch Verfütterung in Fleisch umgewandelt werden. Das bedeutet, dass 10 mal mehr Kleinstlebewesen und Pflanzen umkommen als wenn man die Pflanzen direkt isst. Oben drauf kommt dann noch das Töten des Tieres, welchem man auf Grund seiner Gehirnkomplexität mehr Leidfähigkeit zuordnen kann als einer Bakterie oder einer Pflanze.
Man muss an dieser Stelle immer in Nahrungsketten und Wirkungsgraden denken. Ganz am Anfang steht immer die Pflanzennahrung, welche dann in biochemischen Schritten in Fleischnahrung umgewandelt wird. Jeder Schritt der Mästung besitzt nur einen gewissen Wirkungsgrad (Das Tier verbraucht schließlich auch Energie) wodurch sich schlussendlich das schlechte Verhältnis von grob 10:1 (Pflanzennahrung zu Fleischmenge) ergibt.
Man kann Nahrung auch als Öl-Äquivalent formulieren. Jedes Kilogramm Nahrung entspricht hierbei einer gewissen Menge Öl, welches zu seiner Erzeugung benötigt wird. Die weiteren Konsequenzen aus dieser Analyse überlasse ich jedem selbst (hab Hunger bekommen ).
ZitatUm Geld zu verdienen, der Metzger tötet doch nicht in dem Gedanken, dies töte ich für Erdmaus.
Hi Tsultrim,
Dann lass uns den Gedanken auch konsequent fortführen:
- Fleisch essen ist ok (es wurde ja nicht extra für uns geschlachtet)
- Fleisch aus artgerechter Haltung zu essen macht keinen Sinn (es wurde ja nicht extra für uns artgerecht gehalten)
- Produkte aus der Kinderarbeit kann man ruhigen Gewissens kaufen (wurde ja nicht extra für uns hergestellt)
- Fairtrade Produkte machen keinen Sinn (wurden ja nicht extra für uns fair gehandelt)
- Wenn an der Bushaltestelle schon Müll liegt, kann ich meinen noch dazuwerfen (der Straßenfeger muss nicht extra für mich kehren)
- Sich an demokratischen Wahlen zu beteiligen ist sinnfrei (wegen meiner Stimme wird sich nichts ändern)
- Kinderpornographie kann man bedenkenlos konsumieren (die Kinder wurden ja nicht extra für mich misshandelt)
Es ist doch sonnenklar, dass dieses "die-negative-Handlung-wurde-ja-nicht-extra-für-mich-durchgeführt-Argument" konsequent angewendet zu einer vollkommen asozialen und unbuddhistischen Handlungsweise führt, weil hierbei das Phänomen der "Mitverantwortung" komplett ignoriert wird.
ZitatWenn dem so wäre wie Du denkst hätte Buddha kein Fleisch gegessen.
Was der Buddha getan hätte wusste nur er allein. Desweiteren:
Der Buddha hat (und das ist das ganz Entscheidende) kein Geld beim Schlachter gelassen. Er hat das Fleisch geschenkt bekommen. Das Fleisch wird eben für den zahlenden Konsumenten produziert und nicht für den, der zufällig beschenkt wird. Wobei auch Letzteres in letzter Konsequenz vermutlich zu einem Mehrverbrauch beim Schenker führen wird, wodurch dieser wiederrum mehr Geld beim Schlachter lässt, welches wiederrum in Bolzenschussgeräte und dergleichen investiert werden kann.
ZitatIch finde es erschreckend wie hier einige Vegatarier versuchen Menschen die Fleisch essen ein schlechtes Gewissen einzureden.
Wie ich oben schon schrieb, bin ich kein Vegetarier (mich hast du vermutlich auch nicht gemeint). Ich habe auch nicht vor jemandem ein schlechtes Gewissen einzureden. Das einzige was ich will ist, dass die Menschen aufrechten Ganges ihre Mitverantwortung registrieren und dazu stehen!
Ich (Erdmaus) esse Fleisch und mein Geld wird in die Tötungsindustrie investiert. Wegen uns (den zahlenden Verbrauchern zu denen auch ich gehöre) werden die Tiere getötet. Das ist die Realität. Steht gefälligst dazu, oder zieht die Konsequenz und esst kein Fleisch mehr. Alles andere ist erbärmliches Herumgedruckse ohne Rückgrat!
lg
maus
ZitatEben die zahlreichen Konsumenten machen die Angelegenheit unpersönlich...
Nach dieser Logik könnte man sich auch an einer Steinigung beteiligen. 100 Leute werfen kleine Kieselsteine. Niemand tötet den Gesteinigten, denn ein Kieselstein alleine ist dazu ja nicht in der Lage. Wenn aber alle Steine gemeinsam auf den armen Menschen niederprasseln... Toll. Man hat einen Menschen umgebracht und keiner trägt die Verantwortung.
Auf diese Weise kann man sich natürlich aus fast jeder Verantwortung prima herauswinden. Das es sich bei dieser "Entpersonalisierung" nur um einen psychologischen Trick handelt sollte klar sein. Übrigens wird dieser Trick auch in den USA bei Hinrichtungen angewendet. Es drücken immer mehrere Leute auf den Auslöseknopf...
Anderes Beispiel: Luftverschmutzung oder Klimawandel. Natürlich ist es irrelevant ob ein Auto mehr oder weniger herumfährt. Also kann man ruhigen Gewissens soviel Auto fahren wie man will. Man trägt also keine Verantwortung für den Klimawandel? Selbstverständlich trägt man eine! Nämlich eine sogenannte "Mitverantwortung". Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die Fleischgeschichte und das Töten.
Zitat"Wurden all diese Tiere extra wegen mir geschlachtet?"
Die richtige Antwort lautet "unter Anderem". Und wie ich oben schon schrieb: Jeder legt seinen Teil in die Waagschale.
Es ist wie bei den Wahlen auch. Eine Partei gewinnt nicht wegen einer Person und dennoch zählt jede Stimme.
ZitatDer Buddhismus jedenfalls schreibt nicht vor, dass man sich vegetarisch ernähren muss.
Da steht doch eindeutig, dass man Fleisch nicht essen soll, wenn das Tier extra für einen geschlachtet wurde. Selbstverständlich wurde das Tier im Supermarkt für den zahlenden Konsumenten geschlachtet (ich verstehe gar nicht, warum man das sogar noch extra erwähnen muss).
Ich selbst bin weder Buddhist noch Vegetarier, aber ich komme auch nicht auf die Idee mich aus der Verantwortung zu stehlen. Durch mich und meine finanzielle Unterstützung kann das Tötungssystem bestehen. Die Wirkungskette vom Schlachter bis zum Konsumenten ist eindeutig und sonnenklar. Dazu muss ich nichtmal so ein Hellseher wie der Buddha sein.
Zitatfür einen selbst getötet
Und für wen tötet der Metzger das Tier? Für den Weihnachtsmann oder doch eher für den zahlenden Verbraucher (also uns)?
Darüber hinaus verstehe ich auch gar nicht, warum man sein eigenes Handeln überhaupt auf den Dogmen irgendeiner Religion basieren lässt.
Ich denke man sollte seinen eigenen Verstand einschalten, Verantwortung übernehmen wo man Verantwortung trägt und aufrecht durchs Leben gehen.
Die Religion ist doch kein Hutnagel an dem man seinen Verstand aufhängen kann.
Gruß
maus
ZitatFleisch-Essen hat ja nichts mit töten zu tun
Das Tier wird für dich (den Verbraucher) getötet und sonst für niemanden! Das Geld was du im Laden lässt, geht zu einem gewissen Anteil in Investitionen der Fleischindustrie. Das bedeuetet, dass du letztlich Geld in das Bolzenschussgerät investierst, welches beim Schlachter genutzt wird. Man kann sich winden wie man will, man sollte sich nicht unbedingt selbst belügen. Ich selbst bin kein Vegetarier und käme aber nie auf die Idee zu sagen, dass ich keine Mitverantwortung an der Tötung der Tiere trage. Selbstverständlich trage ich dafür eine Verantwortung und selbstverständlich investiere ich Geld in das Tötungssystem.
Man kann sich das System wie einen langen Hebel vorstellen an dessen Ende eine Wagschaale hängt. Jeder Konsument legt etwas Geld in diese Schale und irgendwann kippt diese und betätigt den Auslöser des Bolzenschussgerätes. Die Wirkungskette ist relativ lang, aber vollkommen eindeutig. Sie endet immer beim Verbraucher. Ohne Verbraucher gibt es auch keine Tötung (Der Schlachter tötet ja nicht aus Spaß). Das sollte auch der letzte Fleischesser (mich inklusive) kapiert haben.
Was ein Mensch auch macht, er sollte es mit vollem Bewusstsein tun, ohne sich selbst zu belügen, denn das ist eines aufrechten Menschen unwürdig.