Beiträge von mukti im Thema „Buddhismus und der Verzehr von Fleisch“

    Bhikkhu Cetovimutti:


    Wir essen also nicht vegetarisch weil der Buddha es vorgab, sondern aus unserem eigenen (Mit-) Gefühl heraus. Wir möchten so leben das wir möglichst wenigen Lebewesen Leid zufügen. Und es ist gewiß: Auch Tiere möchten Leben.


    Halte ich auch so, und es passt noch bestens zu Buddhas Lehre der Gewaltlosigkeit.


    Zitat

    Wenn Sie noch nicht jeden Tag vegetarisch essen können dann fangen sie vielleicht mit einem Tag pro Woche an und erhöhen die Anzal der Tage pro Woche langsam.


    Da sieht man eure missionarische Ausrichtung, finde ich gut, ist eher ein Mahayana-Merkmal.


    Ein wenig minimieren schon. Hab damit experimentiert und musste feststellen, dass es jede Menge Lebewesen gibt, die sterben müssen damit ich leben kann. Je mehr man das vermeiden will desto aufwendiger wird es und unter gleichzeitiger Einschränkung der Nahrungsbedürfnisse auf das Notwendigste könnte man es zu einem Punkt geringstmöglicher Gewaltanwendung bringen.
    Die Bikkhus haben sich auf das Minimum beschränkt, mit dem Unterschied dass sie "keine Saaten anlegen". Mir scheint dass das heutige Umfeld bezüglich Nahrung erbetteln mindestens ebenso geeignet wäre für die Praxis wie damals, Nahrung ist jetzt in vielen Ländern im Überfluss erhältlich, auch in Thailand, wo auch das soziale Umfeld günstiger ist. Nur sind wir halt auch Kinder des Zeitgeistes und es fällt uns heute viel schwerer alles abzulegen woran wir gewöhnt sind und was überall um uns herum stattfindet. Damals war Luxus als Angebot und Ideal nicht allgegenwärtig, und Spiritualität keine rudimentäre Erscheinung, sondern von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. Die prunkvollsten Bauten, die ich in Thailand gesehen habe, waren die Tempelanlagen.

    Mirco:
    mukti:

    Was soll mit ihnen sein? Der Tod ist allgegenwärtig, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn verursachen sollte.


    Wie willst Du ihn verhindern? Du lebst.
    LG :)


    Verhindern kann ich ihn natürlich nicht, aber ich kann mein Möglichstes tun, nicht die Ursache von Leid und Tod zu sein. Ich bringe ja auch niemanden um, nur weil er sowieso sterben muß.

    Mirco:


    Und was ist dann mit den Tieren, die täglich sterben, während was-auch-immer für Dich hersgestellt wird?
    LG :)


    Was soll mit ihnen sein? Der Tod ist allgegenwärtig, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn verursachen sollte.


    Grüssli

    Simo:

    streue hier mal was ein: Sind Pflanzen nicht auch Lebewesen ? Ist es nicht erwiesen, dass sie auch so etwas wie Schmerz empfinden können?


    Erwiesen ist das nicht. Wenn man mit einer Schere ein Blatt einer Pflanze abschneidet, dann reagiert irgendein Gerät, das man an die Pflanze angeschlossen hat, mit einem heftigen Ausschlag. Daraus wird Empfindung abgeleitet. Rudolf Steiner sagt aber richtig, dass man aus einer Reaktion nicht auf eine Empfindung schließen kann - ob die Pflanze dabei bewusst ist, kann man damit nicht erkennen.

    monikamarie:
    Axel Benz:


    Ich bin kein Vegetarier, das vorausgeschickt. Wäre es ungehörig, diese Aussage 'Heuchelei' zu nennen? Erinnert doch etwas stark an das bekannte Bild von den drei Affen...


    Hi Axel,
    na, aus dem Text geht ja klar hervor, dass es sich um Mönche handelt, die nur dann das Fleisch nicht essen sollten, wenn das Tier für sie extra geschlachtet wurde. Würden sie also nur so tun, als ob sie es nicht sehen, hören oder vermuten, dann würden sie natürlich heucheln. Aber das ist ja dann auch wohl deren Problem und wiegt bei Mönchen sicher schwerer als Heuchelei unter Haushältern.
    _()_ Monika


    Hallo monikamarie,


    was da auch immer überliefert ist, ich esse kein Fleisch weil dafür ein Tier umgebracht wurde. Wie heisst es bei diesem kategorischen Imperativ von Kant?

    Zitat

    Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

    Also wenn niemand Fleisch essen würde, würden dafür keine Tiere umgebracht. Wenn ich Fleisch esse, akzeptiere ich das Töten von Tieren, ob es nun für mich umgebracht wurde oder nicht. Wenn ich mich nicht irre - und das kann natürlich sein - dann widerspricht diese überlieferte Weisung an die Bikkhus dem kategorischen Imperativ.



    MIt anderen Worten:
    Ein Schlächter tötet nicht für jemanden bestimmten, er tötet, und irgendwer wird das Fleisch schon kaufen. Oder er verschenkt es an einen Bikkhu der zufällig des Weges kommt, der nimmt es weil nicht für ihn getötet wurde. Aber wenn es niemand nimmt, wenn keine Nachfrage besteht, wird auch nicht getötet.


    Soll man etwa alles annehmen, weil es nicht für einen gemacht wurde? Blutdiamanten, Waren die aus Ausbeutung stammen, Diebesgut usw.? Das verstehe ich nicht, denn das Angebot wird durch die Nachfrage, oder das Annehmen bestimmt.

    Matthias65:

    Veganismus halte ich persönlich für ungesund. Ist das im Sinne des mittleren Weges ?


    Andere halten wieder Milch für ungesund, aber da gibts halt die verschiedenen Argumente...
    Jedenfalls muss man sich keine zerstörerische Gewalt antun, das wäre dann ja nicht der mittlere Weg. Ernährung ohne Tierische Produkte kann schon alles nötige für den Körper bereitstellen, denke ich. Aber ich bin da sicher kein Fanatiker.

    Axel Benz:


    Ich bin kein Vegetarier, das vorausgeschickt. Wäre es ungehörig, diese Aussage 'Heuchelei' zu nennen? Erinnert doch etwas stark an das bekannte Bild von den drei Affen...


    :lol: komme auch nicht so ganz klar damit.

    Zitat

    Im Buddhismus sowie wie bei andern Religionen heißt es man
    soll nicht töten.
    Im Buddhismus schließt das alle Lebenswesen mit ein...


    Sehe ich auch so. Bin seit vielen Jahren Vegetarier und bemühe mich um Veganismus, manchmal esse ich noch Milchprodukte, Käse und Backwaren wo Eier drin sind, kaufe ab und zu Schuhe wo etwas Leder dabei ist usw. Es ist fast unmöglich, nicht zu töten oder zu verletzen, z.B. wegen der nötigen Schädlingsbekämpfung bei Obst und Gemüse, oder nur wenn man über eine Wiese geht. Aber man kann das Möglichste tun.