Abhidharma

  • Pali-Kanon: Abhidhamma [abhi + dhamma] das "spezielle Dhamma", dh. die Theorie der Lehrsätze, die die Lehrsätze klar und einfach klassifiziert, ohne jede Beimischung von literarischer Verzierung, Personen, o.ä. Es gehört zu den späteren Schriften und zur Kommentarliteratur.

    PTS abhidhamma


    Sanskrit-Kanon: die Abhidharmatexte wurden ca. im 5. Jh. n. Chr. von Vasubandhu als Kompendium (das Abhidharmakosha) überarbeitet und gehört zu den Schriften der Sarvastivadin.

    Pali-Kanon:


    Abhidhamma [abhi + dhamma] das "spezielle Dhamma", dh. die Theorie der Lehrsätze, die die Lehrsätze klar und einfach klassifiziert, ohne jede Beimischung von literarischer Verzierung, Personen, o.ä. Es gehört zu den späteren Schriften und zur Kommentarliteratur und ist der dritte Korb des Pali-Kanons (Dreikorb).


    [Das Wort abhidhamma, alleinstehend, findet sich nicht in SN, AN und S und ist nur ein oder zwei mal in den Dialogen zu finden. Es kam wahrscheinlich am Ende der Entstehungsperiode der vier grossen Nikayas hinzu.] Verwandter Begriff: Abhidhammakatha, Diskurs ueber philosophische oder psychologische Fragen, sh. dhammakatha.[1]


    Sanskrit-Kanon:


    die Abhidharmatexte wurden ca. im 5. Jh. n. Chr. von Vasubandhu als Kompendium (das Abhidharmakosha) überarbeitet und gehört zu den Schriften der Sarvastivadin.

    Zitat

    Abhidharma-kośa (Tib. chos mngon pa'i mdzod; Schatz des Abhidharma) ist ein von Vasubandhu verfasster Schlüsseltext zum Abhidharma aus dem vierten bis fünften Jahrhundert.

    Der allgemein respektierte Text stellt in acht Kapiteln und 600 Versen die Lehren der Sarvāstivādin zusammen.

    Vasubandhu schrieb später den Kommentar Abhidharma-kośa-bhāsya zu seinem eigenen Werk. Darin kritisiert er die Interpretationen der Sarvāstivādins und anderer, die diese zu den Lehren seines Werkes verfasst hatten.

    Der spätere Meister des Sarvāstivādin Samghabhadra sah Vasubandhus Darstellung als eine Fehlinterpretaion an und bezeichnete ihn als einen Sautrantika (Sutrahalter).

    [2]


    Kritik des Sautrāntika an metaphysischen Aussagen des Sarvāstivāda

    Zitat

    Sautrāntikas (Sutra - Folger) lehnten die scholastische Literatur des Sanskrit-Abhidharma der Sarvāstivāda als nicht authentisch ab und ließen nur den Teilbereich der Sanskrit-Sutras gelten. Es bildeten sich allerdings 2 Richtungen:

    • Die Sautrantikas, die der Schrift folgten, deren Beschreibung der 2 Wahrheiten mit der der Vaibhashika übereinstimmt
    • Die Sautrantikas welche der Logik folgten, die ihre Basis in Dharmakirti’s '7 Abhandlungen über Logik' hat

    Sie wandten sich gegen die Vorstellung einer inhärenten "Eigenexistenz" (svabhava), die die Sarvāstivādin den Daseinsfaktoren zusprachen. Sie vertraten im Gegensatz und in Übereinstimmung mit dem Pali-Abhidhamma der Theravadins eine Lehre der Augenblicklichkeit (kshanikavada), derzufolge die Daseinsfaktoren im selben Moment entstehen und vergehen.

    Mehrere im Sautrāntika entwickelte Lehrsätze wurden vom Yogacara übernommen und weiterentwickelt.

    [3]


    Zu den verschiedenen Abhidhamma und einer kurzen Inhaltsangabe (im Theravada und weitere Verlinkung zu Asanga oder Vasubandhu) siehe Abhidharma – Spiritwiki


    [1]PTS abhidhamma

    [2]spiritwiki Abhidharma-kosa

    [3]Sautrantika – Spiritwiki


    Vollständig überarbeitet von Spock am 30.5.2018