phassa [vgl. phusati 'berühren' oder auch 'erreichen', zB. samādhi] Kontakt, Berührung (als Sinn oder Sinneseindruck i.d.R. 'phoṭṭhabbaŋ') ist die zugrundeliegende Tatsache eines Sinneseindrucks, bestehend aus der Vereinigung des Sinnes, des Sinnesobjekts und der Wahrnehmung (zB. cakkhu, rūpa und cakkhu-viññāna)*. In der buddhistischen Psychologie ist der 6te Sinn der 'Geist', dh. die Fähigkeit der Abstraktionen und die Fähigkeit, diese zu erkennen. Das heisst, dass in der Berührung das Subjekt (der Erkennende), das Objekt (das Erkennbare) und das Bewusstsein (das Erkennen) quasi verschmelzen. Es kann kein Erkennen (Bewusstsein von oder über etwas) geben, wenn es nichts gibt, das man erkennen könnte, dh. kein Objekt oder keine Sinnesgrundlage da ist (und sei es 'nur' der 6te Sinn).
M18 Das Honigkuchen-Sutra übersetzt von Kai Zumwinkel, inklusive Kommentar:
16. "Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt [6]; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen ."
Kommentar:
[6] "Kontakt" in diesem technischen Zusammenhang ist nicht das Zusammentreffen von Sinnesobjekt und Sinn, wie es im Alltagsgebrauch des Wortes gesehen wird, sondern das Zusammentreffen von Sinnesobjekt, Sinn und Bewußtsein. "Kontakt" ist das Zusammentreffen von Subjekt und Objekt, Ich und der Welt.
sh. ayatana (Sinnesgrundlagen)
Vollständig überarbeitet von Spock am 29.5.2018