Klesha (Sanskrit, m., क्लेश, kleśa, Leiden; pali kilesa, ch: fánnǎo 烦恼; tib. nyon mongs pa) sind den Geist trübende Leidenschaften. In der indischen Philosophie, insbesondere im Buddhismus und Hinduismus, werden diese „Befleckungen“ als Ursache des Leidens verstanden.
Im Yoga werden fünf Kleshas unterschieden:
- Avidya: Unwissenheit
- Asmita: Identifizierung, Ego
- Raga: Wunsch
- Dvesha: Abneigung
- Abhinivesha: Furcht.
Kleshas sind bestimmte Strukturen, Muster und Kräfte im menschlichen Geist, die die Wahrnehmung und die Handlungsweise des Menschen steuern und ihn immer wieder in Situationen bringen, die leidvoll erfahren werden.
In den Yoga-Sutras des Patanjali heißt es über die Kleshas, dass sie sehr unterschiedlich wirken können: Sie können „schlafen“, schwach, unterbrochen oder auch sehr aktiv sein. Es kommt auch vor, dass ein Klesha besonders stark ausgeprägt ist, so dass es die anderen dominiert.
Im Buddhismus meint Klesha oder Kilesa die „Verunreinigungen“, „die den Geist trübenden Leidenschaften“. Es gibt folgende zehn Geistesverschmutzungen (kursiv in Klammern sind dahinter jeweils die entsprechenden Pali-Begriffe vermerkt):
- Gier, Begierde (lobha)
- Hass (dosa/dves)
- Verblendung (moha, avijjā)
- (Ich-)Dünkel (asmi-mana)
- (falsche) Ansichten (micchā-diṭṭhi)
- Zweifel, Zweifelsucht (vicikicchā)
- Starrheit, Trägheit (thīnaṃ)
- Aufgeregtheit, Anmaßung (uddhaccaṃ)
- Schamlosigkeit (ahirikaṃ)
- Gewissenlosigkeit, Rücksichtslosigkeit (anottappaṃ).
Die Nummern 1 bis 3 werden zusammengefasst als mula oder die Drei Geistesgifte bezeichnet.