Welche Meditationsformen praktizieren ‚säkulare Buddhisten‘?

  • Aus der Reihe „naheliegende Fragen, die bisher wohl übersehen worden sind“: ;)


    Welche Meditationsformen praktizieren ‚säkulare Buddhisten‘?


    Gibt es dazu eventuelle Vorgaben/Empfehlungen von Stephen Batchelor? Ich keine seine Bücher nicht, aber mein Eindruck ist, dass er wohl eine gewisse Deutungshoheit über den Begriff ‚säkularen Buddhismus‘ genießt. Laut Wiki praktizierte Batchelor im tibetischen Buddhismus und hatte in Südkorea Kontakt zum Zen.
    Resultieren aus seinem Erfahrungshorizont irgendwelche Vorgaben?


    Für die, die keinen ,Batchelor brauchen’, aus welchen Gründen habt Ihr Euch für Eure Meditationsform entschieden? In welchem ‚Geist‘/mit welcher Absicht meditiert Ihr? :?

  • Hallo Baika,


    da SK keine neue Richtung ist, sondern ein traditionsübergreifender Ansatz sich dem Dharma zu nähern, gibt es keine Regeln. Jeder macht das, was ihm zusagt und in welcher Richtung er praktizieren will.
    Hier wird das erklärt:


    http://www.saekularerbuddhismus.org/?page_id=39


    Ich brauche keinen Batchelor. Ich habe meine Lehrer und lerne von jedem.


    Zitat

    In welchem ‚Geist‘/mit welcher Absicht meditiert Ihr?


    Das, wenn ich wüsste …
    Ich mache es, weil es heißt, dass man da was erfahren kann. Was auch immer.
    Ein Bild zur Verdeutlichung: Wenn ich Klavierspielen lernen möchte, gehe ich zu einem Klavierlehrer. Der sagt zu mir: "Hau in die Tasten!". Er muss es ja wissen, ich bin ja deshalb zu ihm gekommen, also vertraue ich seiner Anweisung und haue in die Tasten. Das mache ich dann so, wie er das empfiehlt. Er ist der Chef. Ist nicht anders, wie in jeder anderen Ausbildung auch.


    Mit Erleuchtung kann ich nix anfangen, darum ist es mir noch nie gegangen. Es ist eher der Drang, mein Leben zu nutzen und dann noch reine Neugierde. Wohin das dann letztlich führt, werden wir dann sehen.


    Für andere kann ich nicht sprechen.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Baika:


    Für die, die keinen ,Batchelor brauchen’, aus welchen Gründen habt Ihr Euch für Eure Meditationsform entschieden? In welchem ‚Geist‘/mit welcher Absicht meditiert Ihr? :?


    Es gibt nur einen Geist :)
    Absicht? Eher nicht, aber wenn man von Absicht sprechen kann, dann mit der Absicht "zu sitzen, wenn ich sitze, zu gehen, wenn ich gehe.. " - nicht mehr, nicht weniger - das macht es aber nicht mehr zu einer Meditationsform, sondern einer Haltung, welche nicht mehr in Alltag und Meditation zu trennen ist.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Doris Rasevic-Benz:

    da SK keine neue Richtung ist, sondern ein traditionsübergreifender Ansatz sich dem Dharma zu nähern, gibt es keine Regeln. Jeder macht das, was ihm zusagt und in welcher Richtung er praktizieren will.
    Hier wird das erklärt:


    http://www.saekularerbuddhismus.org/?page_id=39

    Ich danke Dir, Doris.
    Der weiterführende Link bestätigt Dein Geschriebenes. Es klingt allgemein so als startet man in einer Schulrichtung, die initial ein Interesse geweckt hat. Sangha-Kontakte, Lehrerkontakte und Einweisungen/Ausprobieren von Meditationsformen.


    Irgendwas 'passt' dann mit tieferem Einblick in die Lehrmeinungen nicht mehr...dann vielleicht ein plötzlicher Bruch oder ein durch langsam aufkommende Zweifel ...fließender Prozess.


    So stelle ich mir das als mögliches Szenario vor. Ein Ankerpunkt könnte dabei das Beibehalten der bisherigen Meditationsform sein...


    Ich bin auf weitere Aussagen gespannt. Hat sich jemand komplett von seiner traditionellen Schule verabschiedet und mit dem Wechsel zum säkularen Buddhismus auch zu einer neuen Form der Meditation gefunden?

  • ja, die Missverständlichkeit der Worte..

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    • Offizieller Beitrag

    Auf seiner Website schreibt Batchelor:


      I have been very much involved in the Bodhi College (http://www.bodhi-college.org), which began offering courses at the beginning of this year. Twenty-three students from eleven different countries have now completed two of the six modules of our two-year Secular Dharma course.


    Dort heißt es:


      inspiration stems from a Dharma as found in the early strata of Buddhist texts.
      .....
      Bodhi College offers an ethical and philosophical framework for those practising meditation and the Dharma in today’s world by drawing on the early teachings of the Buddha before they became codified into the doctrines of the different Buddhist traditions.


      The College is non-sectarian and unaligned with any Buddhist orthodoxy or particular school.


    Dies hat etwas zwiespältiges: Einerseits empfindet man sich als nicht einer Tradition verpflichtet, auf der anderen Seite sucht man nach dem originär en, unverfälschtem. Von daher würde ich erwarten, dass man auch in Bezug auf Meditationsanweisungen so vorgeht.


    Während ja schon Batchelors Frau Martine im Koreanischen Seon verwurzelt ist, der ja nicht unbedingt früh buddhistisch zu nennen wäre.

  • Doris:

    Zitat

    da SK keine neue Richtung ist, sondern ein traditionsübergreifender Ansatz sich dem Dharma zu nähern,


    Wobei "die Traditionen" da ja gar nicht erst gefragt werden, ob sie sich auf Art des sB
    "dem Dharma näher" wollen oder nicht. Aber nun gut. Man macht aus einer Mücke einen Elefanten.

  • Baika:

    ...
    Irgendwas 'passt' dann mit tieferem Einblick in die Lehrmeinungen nicht mehr...dann vielleicht ein plötzlicher Bruch oder ein durch langsam aufkommende Zweifel ...fließender Prozess.


    Fließender Prozess kann ich für mich bestätigen. Da gab es kein 'einschneidendes Ereignis', keine 'schlimme Enttäuschung'. Es gab einfach mehr und mehr Fragen und kleine Zweifel..


    Baika:

    ...
    Ich bin auf weitere Aussagen gespannt. Hat sich jemand komplett von seiner traditionellen Schule verabschiedet und mit dem Wechsel zum säkularen Buddhismus auch zu einer neuen Form der Meditation gefunden?


    Ja, ich habe mich von früheren Gedanken verabschiedet. sB ist allerdings nichts vollkommen Neues. die allermeisten Ideen sind bei mir bestehen geblieben, es gab nur in Bereichen eine neu-Betrachtung, eine Uminterpretation.
    Nein, ich meditiere weiter eher selten und wenn, dann in einfachen Formen, Metta und Atem.


    Meditation ist älter als die Lehre Buddhas und existiert auch in anderen Lehren und vollkommen unabhängig davon als Werkzeug der reinen Persönlichkeitsformung.

  • Zitat

    Irgendwas 'passt' dann mit tieferem Einblick in die Lehrmeinungen nicht mehr...dann vielleicht ein plötzlicher Bruch oder ein durch langsam aufkommende Zweifel ...fließender Prozess.


    So ist das nicht bei mir. Da gibt es keinen Bruch, keine Zweifel, keine Enttäuschung …


    Wenn ich das versuche zu analysieren, dann könnte eine Rolle spielen, dass ich einen gemischten kulturellen Background habe. Da wird mir die Anpassung an andere Kulturen einfach unwichtig, ich kenne das Oszillieren ja. Ich passe mich an, aber ich muss mich nicht damit identifizieren.
    Dazu kommt meine Form der Bildung, und die macht es mir unmöglich nicht-säkular zu sein.
    Und wahrscheinlich noch viel mehr.


    Ich packe die Dinge auch pragmatisch an.


    Das ist keine Ablehnung der anderen Möglichkeiten der Annäherung, nur ist es nicht mein Weg.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Morpho:

    Doris:

    Zitat

    da SK keine neue Richtung ist, sondern ein traditionsübergreifender Ansatz sich dem Dharma zu nähern,


    Wobei "die Traditionen" da ja gar nicht erst gefragt werden, ob sie sich auf Art des sB
    "dem Dharma näher" wollen oder nicht. Aber nun gut. Man macht aus einer Mücke einen Elefanten.


    :lol:
    Wie sollte diese Frage denn ausehen? 'Tradition, darf ich dich übergreifen?' Und wem sollte man sie stellen? Dem Dharma?


    Baika
    Die meisten säkularen Buddhisten, die ich kenne, sind Mitglied in irgendeiner 'traditionellen' Gruppe und praktizieren das, was dort eben praktiziert wird. Ich kann mir da keine spezielle 'säkulare' Meditationsform vorstellen.


    Die Gruppen im englischsprachigen Raum (und der säkulare Buddhismus hat bisher eigentlich nur dort Ansätze eigener Organisation entwickelt) lehren überwiegend Samatha-Vipassana und Metta. Einige beziehen sich auf das Buch 'Ten Zen Questions' von Susan Blackmore.

  • Axel:
    Morpho:

    Doris:


    Wobei "die Traditionen" da ja gar nicht erst gefragt werden, ob sie sich auf Art des sB
    "dem Dharma näher" wollen oder nicht. Aber nun gut. Man macht aus einer Mücke einen Elefanten.


    Axel: :lol:
    Wie sollte diese Frage denn ausehen? 'Tradition, darf ich dich übergreifen?' Und wem sollte man sie stellen? Dem Dharma?





    Ja lach nur. Ich dagegen halte es für verlogen das Wissen und die Praxisformen der Traditionen qua abzugreifen. Entsprechendes kommt dann bei raus.( Das ist nur mehr Konsummentalität )

  • Axel:
    Morpho:

    Doris:


    Wobei "die Traditionen" da ja gar nicht erst gefragt werden, ob sie sich auf Art des sB
    "dem Dharma näher" wollen oder nicht. Aber nun gut. Man macht aus einer Mücke einen Elefanten.


    :lol:
    Wie sollte diese Frage denn ausehen? 'Tradition, darf ich dich übergreifen?' Und wem sollte man sie stellen? Dem Dharma?


    So wie Buddha niemanden gefragt hat, ob Komponenten seiner Lehre bereits in früheren Lehren enthalten waren (etwa weite Teile der Kosmologie oder Kulturtechniken wie Meditation) fragen auch Menschen, die über sB nachdenken nicht nach.


    Ein (C) auf Ideen zu kleben entspricht so gar nicht der buddhistischen Lehre :grinsen:


    Ich kann es ja durchaus nachvollziehen, wenn einige sB Gedanken skeptisch gegenüber stehen. Eigentlich sollten die doch froh sein, daß die Bilderstürmer nicht absolut alles plattmachen wollen, sondern ältere Elemente problemlos akzeptieren. Das erhält unter anderem die Fähigkeit zum Dialog offen.


    Man muß das Rad nicht immer wieder neu erfinden.

  • fotost:


    Ich kann es ja durchaus nachvollziehen, wenn einige sB Gedanken skeptisch gegenüber stehen. Eigentlich sollten die doch froh sein, daß die Bilderstürmer nicht absolut alles plattmachen wollen, sondern ältere Elemente problemlos akzeptieren. Das erhält unter anderem die Fähigkeit zum Dialog offen.


    Es wurde in Hamburg gerade eine Moschee eröffnet, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und Frauen auch Imame sein dürfen. Teile des islamischen Mainstreams rotieren gerade. Damit vergleiche ich den Aufruhr. In GB gibt es das schon lange, und niemand regt sich mehr auf. Man muss nur Geduld haben.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    fotost:


    Ich kann es ja durchaus nachvollziehen, wenn einige sB Gedanken skeptisch gegenüber stehen. Eigentlich sollten die doch froh sein, daß die Bilderstürmer nicht absolut alles plattmachen wollen, sondern ältere Elemente problemlos akzeptieren. Das erhält unter anderem die Fähigkeit zum Dialog offen.


    Es wurde in Hamburg gerade eine Moschee eröffnet,


    In Berlin ....... und die Gründerin Seyran Ates wird vom LKA rund um die Uhr bewacht. Sie erhält Morddrohungen.
    https://www.welt.de/politik/de…e-Moschee-Gruenderin.html

  • Ja, sorry, in Berlin.
    Ich bin im Geiste gerade in Hamburg, das ist auch was los.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Nehmen wir mal noch deine Assoziation mit Hitler her,
    dann verwundert nicht, dass
    du buddh. "Traditionalisten" islamischen Fundamentalisten gleich stellst. Nun kommen von denen allerdings auch handfeste Morddrohungen, so dass die Berliner Gründerin Ates nun 24 Stunden unter Polizeischutz steht.Ich weiss nicht was du noch alles zu assoziieren gedenkst und wann das denn überhaupt mal aufhört - Hitler, Mobber, Troll, und jetzt auch noch Gewalttäter.

  • So, und nun bitte ich die Moderation, hier alles zu entfernen, was offensichtlich nichts mit der Frage von Baika zu tun hat.

  • void:

    Auf seiner Website schreibt Batchelor: I have been very much involved in the Bodhi College (http://www.bodhi-college.org), which began offering courses at the beginning of this year. Twenty-three students from eleven different countries have now completed two of the six modules of our two-year Secular Dharma course.

    Okay, das klingt als hätte man sich beim "Bodhi College" mit dem Thema Meditation auseinandergesetzt und bietet nun ein Kursangebot an. 6 Module, das klingt nach einer gewissen Vielfalt.


    Axel ergänzte:

    Zitat

    Die Gruppen im englischsprachigen Raum (und der säkulare Buddhismus hat bisher eigentlich nur dort Ansätze eigener Organisation entwickelt) lehren überwiegend Samatha-Vipassana und Metta. Einige beziehen sich auf das Buch 'Ten Zen Questions' von Susan Blackmore.

    Zwei Fragen dazu an Dich, Axel: 1. Kennst Du das genannte Buch? Kannst Du etwas zum Inhalt sagen?
    2. Ich habe den Eindruck, dass Du verschiedene Batchelor Bücher gelesen hast. Wird darin das Thema Meditation denn gar nicht besprochen?

    fotost:

    Ja, ich habe mich von früheren Gedanken verabschiedet. sB ist allerdings nichts vollkommen Neues. die allermeisten Ideen sind bei mir bestehen geblieben, es gab nur in Bereichen eine neu-Betrachtung, eine Uminterpretation.
    Nein, ich meditiere weiter eher selten und wenn, dann in einfachen Formen, Metta und Atem.

    fotost, schön, dass Du Dich als Beispiel einer Praxis gezeigt hast, die der Meditation weniger Stellenwert einräumt. Diese Konstellation gibt es also auch.


    Wenn ich Deine Beschreibung und die von Doris betrachte, dann lese ich keine Enttäuschung als Grund für Eure Neuausrichtung. Euch ist eher ein gewisses Maß an Freiraum/Selbstbestimmung wichtig.

  • Zitat

    Wenn ich Deine Beschreibung und die von Doris betrachte, dann lese ich keine Enttäuschung als Grund für Eure Neuausrichtung. Euch ist eher ein gewisses Maß an Freiraum/Selbstbestimmung wichtig.


    Das trifft es nicht für mich.
    "Neuausrichtung" ist es schon gar nicht.
    Es geht nur darum, wie ich ansetze. Und das war eigentlich nie anders und würde genauso aussehen, wenn ich Katholikin geworden wäre oder zum Islam übergetreten. Auch das habe ich mir schon angesehen. Ich bin europäisch sozialisiert und wende die Methoden an, mit denen ich sozialisiert wurde.
    Außerdem habe ich die Vermutung, dass viel mehr Leute das machen, und wenn nicht irgendwann der Begriff "Säkularer Buddhismus" und der Name Batchelors gefallen wären, gäbe es diese Diskussion nicht. Zumindest sähe sie anders aus.
    Auch Freiraum/Selbstbestimmung spielen dabei keine Rolle. Ich muss es so machen, bin so gestrickt. Bestimmte Dinge kann ich nicht ausblenden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Auch Freiraum/Selbstbestimmung spielen dabei keine Rolle. Ich muss es so machen, bin so gestrickt. Bestimmte Dinge kann ich nicht ausblenden.

    Danke für Deine Richtigstellung/Korrektur. Ich versuche mich nicht mehr in weiteren Einschätzungen ;)

  • Und ich danke für Dein Interesse. Das kommt sehr aufrichtig und offen rüber. :rose:

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Baika:

    Zwei Fragen dazu an Dich, Axel: 1. Kennst Du das genannte Buch? Kannst Du etwas zum Inhalt sagen?
    2. Ich habe den Eindruck, dass Du verschiedene Batchelor Bücher gelesen hast. Wird darin das Thema Meditation denn gar nicht besprochen?


    1. Ja, ich kenne es. Wie ich gerade gelesen habe, ist die Neuauflage unter dem Titel 'Zen and the Art of Consciousness' erschienen.
    Susan Blackmore kenne ich ursprünglich durch ihre Arbeiten über Bewusstseinsforschung (ihrem Arbeitsgebiet). Sie ist langjährige Chan-Praktizierende unter James Crook bei der Western Chan Fellowship. Dabei hat sie die Arbeit mit koans kennengelernt und versucht, Fragen aus ihrem Arbeitsfeld (z.B. 'Am I conscious now?', 'Who is asking the question?') quasi als koans zu benutzen. Wenn Du Interesse an dem Buch hast und mir Deine Adresse über PN mitteilst, leihe ich es Dir gerne aus.


    2. In den Büchern von Batchelor, die ich kenne, taucht Meditation natürlich immer wieder auf, aber es gibt (wenn überhaupt) nur sehr kurze 'Anleitungen'. Er geht wohl davon aus, dass die Leser seiner Bücher da über grundlegende Fertigkeiten verfügen. In seinen Retreats oder in Retreats anderer, an denen er als Lehrer teilnimmt, wird wohl Achtsamkeitsmeditation und Metta gelehrt. Es gibt auch unter Dharma Seed jede Menge Vorträge von ihm über Meditation (incl. Anleitungen).

  • Baika:
    fotost:

    Ja, ich habe mich von früheren Gedanken verabschiedet. sB ist allerdings nichts vollkommen Neues. die allermeisten Ideen sind bei mir bestehen geblieben, es gab nur in Bereichen eine neu-Betrachtung, eine Uminterpretation.
    Nein, ich meditiere weiter eher selten und wenn, dann in einfachen Formen, Metta und Atem.

    fotost, schön, dass Du Dich als Beispiel einer Praxis gezeigt hast, die der Meditation weniger Stellenwert einräumt. Diese Konstellation gibt es also auch.


    Wenn ich Deine Beschreibung und die von Doris betrachte, dann lese ich keine Enttäuschung als Grund für Eure Neuausrichtung. Euch ist eher ein gewisses Maß an Freiraum/Selbstbestimmung wichtig.


    Vielleicht ist es bei den meisten so, die in eine Lehre vordringen. Es gibt da immer irgendwie ein paar Ecken, an denen man sich stößt und Rosinenpickerei ist das Normale.


    Echte Fundamentalisten, die wirklich jede Wirrung der von ihnen gewählten Richtung mitmachen gibt es (zum Glück für den Rest) nur wenige. Ich bin heute eher soweit, daß ich sB mehr als Prozeß betrachte, denn als einmaligen Stand einer Betrachtung. Zwangsläufig werden die äußeren Formen und die Beschreibungen von Inhalten für einen säkularen Buddhismus in 500 Jahren andere sein als heute.


    Ich sehe hier absolut Parallelen zum Bild der Wissenschaft. Viel zu oft wird ja die Methode Wissenschaft mit dem momentanen Resultaten dieser Methode verwechselt. Dabei sind es gerade Wissenschaftler, die immer wieder das bestehende an Wissen kritisch in Frage stellen. Vor 300 Jahren war die Mechanik Newtons mit ihrer mathematischen Beschreibung von Vorgängen ein Revolution und der absolute Stand der Physik. Heute wissen wir, daß diese Physik im Bereich des extrem kleinen oder großen durch Quantenmechanik und relativistische Physik ergänzt werden muß.


    Noch etwas zum Thema Meditation - die meisten Buddhisten in Asien dürften eher selten meditieren. Es gibt ja einige hier im Forum die sich regelmäßig in Asien aufhalten. Vielleicht können die dazu etwas schreiben. Statistiken kenne ich nicht.

  • @Fotos
    Weniger meditieren, ja, die nicht in Klöstern sind.
    Und selbst wenn sie regelmässig (dann meist einmal je Tag) meditieren, dann recht kurz.
    In meiner Erfahrung mit Bekannten sind das dann 15 min.


    _()_


    Ich glaub, Statistik-verrückt sind nur die "Westler"

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend